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GK0110 - Hochzeit der Vampire

GK0110 - Hochzeit der Vampire

Titel: GK0110 - Hochzeit der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier sollte sich John Sinclair irren…
    ***
    Die Zeit wurde immer länger. Jedenfalls hatten die Reisenden das Gefühl. Die meisten von ihnen waren eingeschlafen und hockten mehr oder weniger unbequem auf den Kunststoffsitzen.
    Auch John Sinclairs Unterhaltung mit Jane Collins war versiegt.
    Einmal nur hatten sie unterwegs eine kurze Pause eingelegt.
    Abseits der Straße, an einem alten Gasthof. Dort hatte es noch nicht einmal etwas zu essen gegeben. John Sinclair und Bill Conolly mußten sich schließlich mit lauwarmem, dünnem Bier zufriedengeben.
    Der Tag schwand, und die Dämmerung brach herein.
    Mittlerweile hatten sie schon die Ausläufer der Karpaten erreicht. Die Gegend wurde immer einsamer und unwirtlicher.
    Hohe, mit Wald bewachsene Berge flankierten die schmale Straße. Die Temperatur war stark gefallen, und der Wind trieb dicke, dunkle Wolken über den fahlgrauen Himmel. Die Wipfel der dicht belaubten Bäume bogen sich unter dem Druck des Windes. Oft fuhr der Bus durch enge Schluchten, und nicht selten hörte man das Rauschen eines Wasserfalls.
    Orte wurden nicht mehr angefahren. Es tauchten wohl ab und zu verwitterte Hinweisschilder auf, das war aber auch alles. Die Dörfer lagen dann meist mehrere Kilometer von der Stoße entfernt.
    Nur wenige Reisende warfen einen Blick nach draußen. Dazu gehörte auch John Sinclair. Die Gedanken des Inspektors waren nicht gerade freundlich. Er ahnte, daß sie in eine gottverlassene Gegend kutschiert wurden und daß sie dort auf Gedeih und Verderb dem Schloßherrn ausgeliefert waren.
    John zündete sich eine Zigarette an. Die zweite während der langen Fahrt. Genußvoll blies er den Rauch gegen die Decke des Busses.
    Neben ihm im Sitz schlief Jane Collins. Aus dieser Frau wurde John auch nicht schlau. Sie gab vor, Detektivin zu sein. Ob es jedoch stimmte, stand in den Sternen. John hatte jedenfalls keinen Ausweis von ihr gesehen. Aber das spielte auch im Augenblick nur eine sekundäre Rolle.
    Bill Conolly schlief ebenfalls. Wahrscheinlich hatte ihn seine Nachbarin in den Schlaf geredet. Im Bus brannte nur eine Notbeleuchtung und übergoß die Gesichter der Reisenden mit einem schwachen rötlichen Schein.
    Janos Ruff fuhr relativ schnell. Er nahm die Kurven wie ein Grand-Prix-Matador, und der schwere Bus schwang oft von einer Seite zur anderen. Nur gut, daß kein Gegenverkehr herrschte.
    John drückte seine Zigarette in dem Aschenbecher aus.
    Er wollte sich gerade zurücklehnen und noch ein wenig die Augen schließen, da trat Ruff voll auf die Bremse.
    Ein gewaltiger Ruck ging durch den Bus.
    Wie Puppen wurden die Reisenden hin und her geschüttelt.
    John flog gegen die Rückenlehne des Vordersitzes und stieß sich schmerzhaft den Ellenbogen an. Zum Glück konnte er die schlafende Jane Collins mit dem freien Arm noch etwas abfangen, so daß sie sich nicht allzu weh tat.
    Im Gegensatz zu den anderen.
    John hörte Schmerzensschreie und Flüche. Bills Nachbarin war auf den Gang gefallen und wurde von dem Reporter gerade hochgezogen.
    Wenig später hatten sich die Menschen wieder beruhigt. John sah gespannte, erwartungsvolle, aber auch ängstliche Gesichter.
    Alle warteten auf eine Erklärung des Busfahrers.
    Jane Collins hatte ihre Hand auf Johns Arm gelegt. Ein paar nachdenkliche Falten hatten sich in ihre sonst glatte Stirn gegraben, und sie nagte nervös an der Unterlippe.
    »Haben Sie eine Erklärung dafür, John?«
    »Noch nicht.«
    Endlich erhob sich Janos Ruff von seinem Platz hinter dem Steuer. Er stellte sich in den Gang zwischen die ersten beiden Sitzbänke und hielt sich mit beiden Händen an den Griffstangen unter dem Dach des Busses fest.
    »Ich möchte mich für diese plötzliche Vollbremsung entschuldigen, aber es war leider nicht anders zu machen. Wir werden nämlich ab jetzt einige Begleiter bekommen.«
    Gemurmel wurde laut.
    »Wollen Sie noch mehr Menschen in diese Kiste pferchen?« rief ein Mann.
    Ruff lächelte überheblich. »Keine Angst. Ihre neuen Begleiter werden keine Menschen sein.«
    »Vielleicht Vampire, was?« sagte der Mann wieder und lachte schrill.
    Doch niemand der Mitreisenden ging auf den ›Witz‹ ein.
    Auch Janos Ruff nicht, der sich abwandte, zur Tür ging und sie öffnete.
    John Sinclair hatte sich in die äußerste Ecke des Sitzes geklemmt und preßte sein Gesicht gegen die Scheibe.
    Draußen war es schon zu dunkel, und er konnte nichts erkennen.
    Sekunden später ließ ihn ein spitzer Schrei zusammenzucken.
    Johns Kopf flog

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