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GK0110 - Hochzeit der Vampire

GK0110 - Hochzeit der Vampire

Titel: GK0110 - Hochzeit der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch fester zu. »Die Eiserne Jungfrau wartet«, geiferte der Türke, und in seinen Augen glühte der nackte Haß.
    Diese Worte waren die letzten, die Jane Collins hörte, bevor eine gnädige Ohnmacht sie erlöste.
    ***
    John Sinclair erwachte mit bohrenden Kopfschmerzen. Sein Schädel schien ein Bergwerk zu sein, in dem tausend Zwerge hämmerten und klopften.
    Der Geisterjäger stöhnte auf und öffnete mühsam die Augen.
    Er hockte in kniender Stellung am Boden. Die Beine waren auseinandergedrückt und die Arme nach oben gezogen. John wollte die Arme herunternehmen, doch das Klirren von Kettengliedern machte ihm deutlich, in welcher Lage er sich befand.
    Du bist angekettet! schoß es ihm durch den Kopf.
    Für Sekunden drohte John die Panik zu überwältigen. Wild riß er an den Ketten. Doch das Klirren der Glieder, das ihm wie Musik aus der Hölle vorkam, war der einzige Erfolg.
    John Sinclair zwang sich zur Ruhe. Er mußte jetzt einfach einen klaren Kopf behalten. Gut, er befand sich in einer verteufelten Lage, aber noch lebte er. Und solange dies der Fall war, gab ein John Sinclair nie auf.
    Die Waffen hatte man ihm gelassen. Haduks Schwert steckte noch in seinem Gürtel. Es wurde von der linken Jackenhälfte verdeckt. Ferner besaß John noch seinen geweihten Dolch und die mit Silberkugeln geladene Beretta. Außerdem steckten die beiden Fläschchen mit Weihwasser in seinen Taschen. Sie waren wie die Taschenlampe unzerbrechlich.
    Jemand hatte eine Fackel angezündet und sie in eine eiserne Halterung in der Wand gesteckt. Die Fackel gab soviel Licht, daß John die Einzelheiten der Folterkammer erkennen konnte. Und er rechnete durchaus mit der Möglichkeit, daß man diese Marterinstrumente an ihm ausprobieren würde.
    John Sinclair schluckte bei dieser Vorstellung.
    Schon jetzt taten ihm die Schultergelenke weh. Auch die Wunde, die Haduks Schwert gerissen hatte, schmerzte wieder.
    Dazu kamen noch die bohrenden Kopfschmerzen.
    John biß die Zähne zusammen, bewegte sich zurück, bis er die Wand im Rücken spürte, und stemmte sich dann hoch. Die Jacke kratzte über die rauhen Steine, aber John schaffte es schließlich doch, auf eigenen Füßen zu stehen.
    Schweiß lief ihm über das Gesicht. Er keuchte verbissen. Jetzt hingen seine angeketteten Arme in einer waagerechten Lage. Sie war auch unbequem und auf die Dauer kaum zu ertragen.
    Johns Zunge fuhr über die spröden Lippen. Durst quälte den Inspektor. Er hätte wer weiß was für einen Schluck Wasser gegeben.
    Bill Conolly und Jane Collins kamen ihm in den Sinn. Himmel, wie mochte es den beiden gehen? Ahnten sie überhaupt etwas von der Gefahr, in der sie schwebten? Welch grausames Spiel hatte sich Dr. Tod für die Menschen ausgedacht?
    Johns Blick flog zu der Eisernen Jungfrau hin. Für ihn war es das schlimmste Marterinstrument, das sich ein menschlicher Geist jemals ausgedacht hatte.
    Langsam schwand das Gefühl aus Johns Armen. Der Kreislauf wurde gehemmt.
    Wenn er noch lange hier hing, war sein Widerstandswille schnell gebrochen.
    John drehte den Kopf nach rechts. Er sah, daß die Ketten in dicken, in die Wand eingemauerten Ösen hingen. Da war nichts zumachen.
    Aber seine Handgelenke waren von einer Stahlmanschette umklammert. John Sinclair entdeckte kein Schloß, sondern nur eine Klammer, die die Manschette festhielt. Allerdings konnte er aus eigener Kraft an die Klammer nicht heran. Es mußte ihn schon jemand befreien.
    Plötzlich hörte John Schritte. Unwillkürlich spannte der Inspektor seine Muskeln, Kam man jetzt, um ihn zu holen?
    Die Schritte näherten sich der Folterkammer.
    John hörte eine heisere, wahnsinnig klingende Stimme, und im selben Augenblick erkannte er, wem diese Stimme gehörte.
    Haduk, dem Mörder!
    ***
    Von Haß beseelt, irrte Haduk durch die finsteren Gänge des Schlosses. Auf seinen Armen lag die bewußtlose Jane Collins.
    Das blonde Haar hing wie ein dichter Vorhang von ihrem Kopf herab. Ihre Brust hob und senkte sich unter schwachen Atemzügen.
    Haduk, der von Frauen und Mädchen wegen seines Aussehens immer verstoßen worden war, hatte jetzt endlich die Gelegenheit, sich zu rächen. Außerdem fraß die Niederlage, die ihm John Sinclair bereitet hatte, wie Säure in ihm. Sie stachelte seinen Haß noch mehr an.
    Obwohl es hier unten dunkel war, fand sich Haduk mit traumwandlerischer Sicherheit zurecht. Nicht ein einziges Mal stieß er gegen irgendeinen Mauervorsprung. Dieses Labyrinth von Gängen und Verliesen war seine

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