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GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

Titel: GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind im Augenblick überlastet. Außerdem wissen sie auch in den Räumen nicht so gut Bescheid.«
    Tim wollte schon gehen, als ihn der Chefkoch noch mal zurückhielt. »Schinken brauchen wir auch noch, Tim. Nimm also das Messer mit.«
    »Wird gemacht.«
    Tim schnappte sich das scharfe Fleischmesser von der Wand. Es hatte einen massiven Holzgriff und eine lange, beidseitig geschliffene Klinge.
    »Paß auf, daß du dir den Dolch nicht in die Brust rammte«, witzelte ein Kollege.
    Tim zuckte mit den Schultern. Er hatte für solcherlei Späße nichts übrig. Tim war ein stiller, junger Mann, der zu allem ja und amen sagte.
    Die Kellerräume waren von der Küche aus nicht direkt zu erreichen. Man mußte erst auf den Gang gehen, und von dort aus gelangte man durch eine alte Tür in den Keller. Tim hörte das Lachen der Menschen, und der Neid kam in ihm auf. Wie gerne hätte er da jetzt mitgemacht. Statt dessen mußte er den Leuten noch die Köstlichkeiten holen. Tim fluchte leise vor sich hin. Er wußte auch nicht, was heute in ihn gefahren war. Den Schlüssel hatte er mitgenommen. Immer wieder warf Tim einen sehnsüchtigen Blick nach draußen. Man hatte alle Türen, die aus diesem Teil des Schlosses führten, geöffnet. Tim schloß die Kellertür auf. Den Korb hatte er in die linke Hand genommen. Dunkelheit gähnte Tim entgegen. Er machte Licht.
    Eine trübe Funzel beleuchtete hohe, ausgetretene Steinstufen. Das Eisengeländer hatte schon Rost angesetzt. Es war lebensgefährlich, die Treppe hinunterzugehen. Tim war auch dementsprechend vorsichtig. Die Treppe mündete in ein großes Gewölbe. Holzregale verdeckten die Wände. Tausende von Weinflaschen lagerten hier unten. Die Weine waren nach Herkunftsort und Jahrgang in den Regalen sortiert. Ein seltsamer Geruch lag über dem Keller. Tim machte sich an die Arbeit. Der Portwein lagerte im letzten Fach des Regals. Vorsichtig legte Tim die Flaschen in den Korb. Nach einigen Minuten hatte er zwanzig Stück abgezählt. Jetzt brauchte er nur noch den Schinken zu holen. Dazu mußte er in die Vorratskammer. Sie schloß sich direkt an den Weinkeller an, war aber durch eine Holztür gesichert. Tim stutzte, als er das einfache Vorhängeschloß sah. Es war beschädigt, aus der Halterung gerissen. Da hat es jemand vor Hunger nicht mehr ausgehalten, dachte Tim und zog die Tür auf. Den Korb hatte er vorher abgestellt. Nichtsahnend betrat der junge Mann die Vorratskammer. Das Messer hielt Tim in der rechten Hand. Die Klinge zeigte nach unten. Er machte zwei Schritte – und…
    Das Grauen packte ihn wie ein wildes Tier. Vor ihm stand eine schreckliche Gestalt.
    Es war ein Mensch, oder das, was von ihm übriggeblieben war.
    Das Gesicht war völlig entstellt. Brandwunden hatten die Haut zerstört.
    Nur die Augen lebten in diesem Gesicht. Sie leuchteten wie zwei helle Flecke und hielten Tim in einem dämonischen Bann.
    Sekunden vertickten.
    Immer noch starrte Tim den Unheimlichen an. Er hatte das Gefühl, einen Alptraum zu erleben.
    »Was willst du hier?« hörte Tim plötzlich eine Stimme. Sie kam aus dem Schädel des Unheimlichen.
    Es war, als hätten diese Worte den Bann gelöst. Ein Zittern lief durch Tims Gestalt. Er warf sich auf dem Absatz herum und rannte weg. Erst jetzt löste sich der befreiende Angstschrei von seinen Lippen.
    Tim hetzte durch den Keller. Das kalte Entsetzen peitschte ihn vorwärts.
    Und noch immer schrie er.
    Da sah er die Treppe. Die Stufen verschwammen vor seinen Augen. Tim stolperte und knallte mit dem Gesicht gegen den Stein.
    Er kam wieder auf die Füße, wollte weiterlaufen.
    Zu spät.
    Eine kalte Hand umklammerte seinen Nacken, riß ihn herum.
    Das Gesicht war genau vor ihm.
    Tim hielt noch immer das Messer in der Hand. Er dachte gar nicht daran, es zu gebrauchen.
    Dafür aber der Unheimliche. Mit einem blitzschnellen Griff wand er Tim das Messer aus der Hand.
    Tim sah die Klinge über seinem Kopf schweben. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    In diesen schrecklichen Sekunden wurde Tim klar, daß er sterben mußte, daß dieses Monster vor ihm keine Gnade kannte.
    Noch einmal nahm Tim alle Kraft zusammen. Instinktiv trat er nach dem Unheimlichen, bekam für einige Augenblicke Luft, umklammerte das rostige Geländer und zog sich ein paar Stufen hoch.
    Doch Dr. Tod, denn er war es, gab kein Pardon.
    Er brauchte nur zwei Schritte zu machen, hob den Arm mit dem Messer und stieß zu.
    Der junge Mann spürte einen siedendheißen Schmerz und hatte das

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