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GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

Titel: GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hält?« fragte der Reporter.
    John zuckte mit den Schultern. »Wohl kaum.«
    Es würde wohl bald losgehen, denn die Musik wurde bereits in den Schloßhof übertragen. Es sprangen noch ein paar Scheinwerfer an und rissen zahlreiche Lichtinseln aus der Dunkelheit.
    »Laß uns solange reingehen«, sagte Bill und faßte nach Johns Arm.
    Im selben Augenblick hörten sie den Schrei!
    ***
    »Das war im Schloß!« rief John Sinclair und spurtete los.
    Bill Conolly konnte kaum Schritt halten.
    Mit Riesensätzen jagte John die Treppe hoch.
    Aufregung herrschte in der Halle, aber auch Gelächter.
    John drängte sich durch die Menschenmenge, die nur auf einen Punkt starrte.
    Nach einigen Ellbogenstößen konnte John auch sehen, was los war.
    Ein Werwolf war aufgetaucht und hatte sich einer Frau bemächtigt.
    Das Gebiß mit den Reißzähnen schimmerte gefährlich, und aus dem Maul drangen knurrende Laute. Was die Sache lächerlich machte, war das Kostüm des Werwolfs. Es war am Rücken geplatzt und ließ das Unterhemd des darin steckenden Mannes sehen.
    Auch die ›Überfallene‹ hatte sich wieder beruhigt. Der Gag war angekommen, da gab es keinen Zweifel. Am meisten freute sich Mike Callahan. Er kreischte vor Vergnügen und erzählte jedem, der es hören wollte, daß dies seine Idee gewesen sei. Und es sollte nicht die letzte sein, wie er versicherte.
    Callahan sprang auf einen Stuhl.
    Der Regisseur war auch nicht mehr ganz nüchtern. »Und nun, Ladies and Gentlemen«, rief er, »habe ich einen tollen Vorschlag. Nach diesem Schrecken veranstalten wir einen Generalangriff. Einen Angriff auf das kalte Büfett.«
    Seine nächsten Worte gingen im Beifallsgeschrei der Gäste unter. Der Werwolf war von seinem Opfer ›entführt‹ worden. John sah die beiden gemeinsam in einem Raum verschwinden. Der Inspektor wollte sich gerade abwenden, als ihn jemand auf die Schulter tippte.
    Es war Nadine Berger. Sie hatte schon einen kleinen Schwips. John sah es am Ausdruck ihrer Augen.
    »Wenn Sie jetzt nicht mit mir kommen, bin ich Ihnen ernstlich böse«, sagte Nadine und lehnte sich so fest gegen John, daß er den Druck ihrer Formen deutlich spüren konnte. »Was meinen Sie, Inspektor, wie viele Männer ich schon Ihretwegen abgewiesen habe. Kommen Sie. Sie werden mir die besten Sachen am kalten Büfett aussuchen. Ja?«
    John zuckte ergeben mit den Schultern. Er konnte nichts machen. Als er für einen Augenblick den Kopf drehte, sah er Bill Conolly zwischen zwei Damen eingeklemmt. Bill machte ein langes Gesicht. Sie gingen nach draußen.
    Nadine hatte sich bei John eingehängt. »Ist diese Nacht nicht herrlich?« flüsterte sie. »Der Mond, die Luft. Ich wünschte mir, daß dies alles nie vorbeigehen würde.«
    John ging nicht auf ihren Ton ein. Seine Gedanken beschäftigten sich mit etwas anderem. Popmusik sollte den Appetit der Gäste anregen. Wie hungrige Löwen stürzte sich die Meute auf das kalte Büfett. John war so ziemlich einer der letzten, der an die Reihe kam. Nadine zeigte ihm, was sie haben wollte. John reichte ihr den gefüllten Teller. Er wollte gerade selbst nach einem Hähnchenschenkel greifen, als er die Gestalt sah. Und da wußte John Sinclair, daß Dr. Tod zum erstenmal zugeschlagen hatte.
    ***
    Die Küchenräume lagen im westlichen Seitentrakt des Schlosses direkt über den Vorratskammern.
    Hier wurde hart geschuftet. Mike Callahan hatte zusätzliches Personal eingestellt, um die leiblichen Bedürfnisse der Gäste zu befriedigen. Zwar wurde vieles schon fertig geliefert, doch es blieb noch sehr viel zu tun.
    Der große Küchenraum hatte fast die Ausmaße eines Saales. An den Wänden standen mehrere wuchtige Öfen, die mit Gas beheizt wurden. Tische standen in der Mitte des Raumes. Hier gab man vielen Speisen noch den letzten dekorativen Schliff. Über all die Arbeiten wachte der Chefkoch mit Argusaugen. Er leitete die Küche wie ein Patriarch, und manch einer der Gesellen hätte ihn am liebsten selbst zu Gulasch verarbeitet. Die Abzüge funktionierten kaum noch. Sie sollten in den nächsten Wochen erst überholt werden. Dunstschwaden hingen wie eine Nebelwand in der Küche und trieben den fünf arbeitenden Köchen den Schweiß auf die Stirn.
    Tim, der jüngste von ihnen, schnitt gerade ein Filetstück, als ihn der Chefkoch zu sich rief. »Du weißt, wo die Weinkeller sind?«
    Tim nickte. Mit der Schürze trocknete er sich den Schweiß ab. »Nimm dir den großen Korb und hole mir zwanzig Flaschen Portwein. Die Kellner

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