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GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

Titel: GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn bis aufs Blut.
    Es hatte sich wieder einmal bewahrheitet. Dr. Tod machte aus normalen Menschen Marionetten. John Sinclair mußte seinen Freund stützen, als sie den Mitteltrakt des Schlosses verließen. Die Verletzung machte Bill Conolly doch mehr zu schaffen, als er zugeben wollte.
    Der provisorische Verband war blutdurchtränkt, und Bill hatte das Gefühl, überhaupt keinen Arm mehr zu besitzen. Der Koch hatte seinen Schreck überwunden. Trotzdem schaute er sich immer vorsichtig um, als erwarte er jeden Moment, eine neue Horrorgestalt aus dem Dunkel des Schloßparks auftauchen zu sehen.
    Die Männer hatten die Treppe hinter sich gelassen und betraten einen geharkten Kiesweg.
    »Himmel, John, ich bin doch kein Baby«, knurrte Bill. »Ich kann allein gehen.«
    »Red kein Blech«, gab der Inspektor zurück und zog seinen Freund weiter. Bill fügte sich murrend.
    Über dem Park lag eine seltsame Stille. Sie war irgendwie greifbar, erdrückend. Kein Lufthauch regte sich. Es schien, als halte die Natur den Atem an.
    Der Kies knirschte unter den Sohlen der Männer. John versuchte die Dunkelheit mit seinen Blicken zu durchbohren. Irgendwo in dieser Schwärze lauerte Dr. Tod. Wenn der Inspektor den Kopf wandte, konnte er zum Westflügel des Schlosses sehen. Hier hatte die Party stattgefunden. Ein Fest, das einen grauenvollen, blutigen Abschliß gefunden hatte und das unter Umständen noch gar nicht beendet war. Lichtbahnen fielen aus den Fenstern. Die Lampionkette im Garten leuchtete wieder farbenfroh, doch niemand ließ sich dort draußen blicken. Es gab keine Musik, kein Gelächter – nichts. Unsichtbar hing die Drohung des Dr. Tod über dem Schloß und dem Park.
    Der Koch lief ein paar Schritte vor und war dann mit John auf gleicher Höhe.
    »Sie brauchen mich nicht mehr, Inspektor?«
    »Nein.«
    Der Koch lächelte dankbar. »Ich werde dann wieder zurück in die Küche gehen. Sollte noch etwas sein, Sie wissen, wo Sie mich erreichen können.«
    »Schon gut.«
    Der Koch entfernte sich mit schnellen Schritten. Er hatte es eilig, der Dunkelheit des Parks zu entfliehen. John konnte den Mann gut verstehen.
    Der Inspektor drehte den Kopf und blickte seinen Freund an. Bills Gesicht war schweißnaß. Der Reporter hatte den Mund halb geöffnet. Pfeifend drang der Atem zwischen seinen Lippen hervor. Selbst das Gehen bereitete Bill Schwierigkeiten. Er wurde von John mehr mitgeschleift.
    »Gleich hast du’s überstanden«, sagte der Inspektor.
    Bill verzog das Gesicht zu einem Lächeln, doch es wurde nur eine Grimasse.
    Sie betraten das Schloß wieder durch einen Seiteneingang. Überall brannten die Lichter. Die gleißende Helligkeit der Lüster blendete John und Bill für einige Augenblicke. Ein Mann kam ihnen entgegen. Er stutzte für einen Moment, machte dann auf dem Absatz kehrt und rannte schreiend davon.
    »Der Inspektor von Scotland Yard!« rief er. »Sinclair ist da. Los, kommt!«
    John und Bill hatten den Eingang des Partysaales eben erreicht, als ihnen schon die ersten Menschen entgegenliefen. An der Spitze Jim Ballard.
    »Sie sollen in den Turm kommen, Inspektor«, sprudelte der aufgeregte Mann hervor. »Dort wartet Dr. Tod auf Sie.«
    Seine weiteren Worte gingen im Geschrei der Menschen unter, die John alle gleichzeitig von der Sache erzählen wollten. Mit lauter Stimme verschaffte sich der Inspektor Ruhe. »Gestatten Sie, daß ich erst mal den Verletzten zu einem Sessel bringe?«
    Die Gäste schafften schweigend eine Gasse. John ließ Bill Conolly in einen Sessel sinken. Dann fragte er nach einem Arzt. Der war natürlich nicht unter den Gästen, dafür aber ein Mann, der einiges von Medizin verstand. Er kümmerte sich um den verletzten Bill Conolly. John, der auch nicht mehr gerade salonfähig aussah, klopfte sich eine Zigarette aus der Schachtel. »So, nun mal von vorn. Was ist genau geschehen?«
    An Stelle einer Antwort faßte Jim Ballard den Inspektor am Ärmel und zog John zu dem kleinen Podium. Anklagend deutete der Kameramann auf die Leiche des Schauspielers.
    »Sein Werk«, sagte Ballard, und seine Stimme klang heiser. »Er hat ein Exempel statuiert, als Warnung für alle anderen hier.«
    Die Partygäste hatten einen Kreis um die beiden Männer gebildet. Jeder war begierig darauf, zu erfahren, wie John sich verhalten würde.
    Der Inspektor preßte die Zähne zusammen. Ja, das war eindeutig Dr. Tods Werk. Und John spürte, daß dieser Satan diesmal die Entscheidung wollte.
    »Erzählen Sie«, bat John den

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