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GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

Titel: GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mondlicht sah er noch gräßlicher aus als bei normalem Licht. Es war eine Horrorgestalt, die in dieses Bild paßte. Der Teufel selbst schien hier Regie zu führen.
    Sie hatten etwa die Hälfte des Weges hinter sich gebracht, als die Schüsse fielen. Gedämpft klangen sie herüber. Dr. Tod blieb stehen. Auch die anderen verharrten. Für einen winzigen Augenblick spiegelte sich Hoffnung auf ihren Gesichtern wider. Die Hoffnung auf einen Mann namens John Sinclair, der sie aus dieser schrecklichen Lage befreien konnte. Doch nur Minuten später zerplatzte der Funke wie eine Seifenblase.
    Im Mitteltrakt des Schlosses wurde eine Tür aufgerissen, und ein Mann in der Kleidung eines Bediensteten stürmte heraus. Er blieb einmal kurz stehen, warf einen Blick zurück, lief dann weiter und entdeckte die kleine Menschengruppe. Stampfend rannte er auf sie zu.
    Sein Atem ging schnell und keuchend, als er vor Dr. Tod stehenblieb.
    »Was ist geschehen, Pender?« blaffte der Menschenhasser den Mann an.
    Pender steckte seine Pistole wieder ein und rang nach Luft. Dann berichtete er stockend von der Auseinandersetzung.
    »Und?« fragte Dr. Tod gefährlich leise.
    »Ich – ich glaube, dieser Sinclair lebt nicht mehr.«
    Dr. Tod blieb überraschend ruhig. Er erlitt keinen Tobsuchtsanfall und wurde auch nicht wütend. Rein äußerlich zeigte er gar keine Reaktion.
    Er sagte nur: »Wenn John Sinclair tatsächlich schon tot ist, werde ich mit dir abrechnen.« Mehr nicht.
    Pender wankte zurück. »Aber – ich sollte doch…«
    »Du solltest gar nichts. Nur zusehen, daß die beiden anderen aus dem Weg geschafft werden. Aber das ist dir ja anscheinend auch nicht gelungen. Ich hoffe nur in deinem Interesse, daß Sinclair noch am Leben ist.«
    Mike Callahan faßte sich ein Herz. »Wenn dieser Inspektor tot ist, was geschieht dann mit uns? Bringen Sie uns wirklich um?«
    Dr. Tods Gesicht verzog sich. »Ich weiß es noch nicht. Es ist durchaus möglich. Ich werde aber vorher noch neue Pläne machen müssen.«
    Der Menschenhasser wandte sich wieder an Doug Pender. »Geh zu den anderen Gästen und warte dort auf John Sinclair. Er soll in den Turm kommen. Ein Teil der Frist ist schon abgelaufen. Und wenn er lebt und nicht kommt, werde ich die erste Geisel über die Brüstung werfen.«
    Doug Pender nickte eifrig. »Ich kann ja noch mal nachsehen«, sagte er.
    »Das überlasse ich dir.«
    Doug Pender verschwand mit schnellen Schritten.
    »Und wir gehen weiter!« herrschte Dr. Tod die drei Geiseln an.
    Aus der Ferne glich der Turm einer schmalen Föhre, ähnlich wie ein Schornstein. Doch je näher man kam, um so wuchtiger und drohender ragte das Mauerwerk in den Himmel.
    Der Eingang des Turms gähnte in der mondhellen Nacht wie ein dunkler, alles verschlingender Schlund.
    Nadine Berger zögerte, weiterzugehen, doch Dr. Tods brutaler Stoß in den Rücken trieb sie wieder voran.
    Mike Callahan betrat als erster den Turm. Ein Angstschauer lief über seinen Rücken, als die Dunkelheit ihn verschluckte. Er preßte seine Fingernägel in die Handballen und spürte an dem Schmerz, daß es kein Alptraum war, den er erlebte, sondern brutale Wirklichkeit.
    Callahan blieb stehen, so daß Nadine Berger fast auf ihn geprallt wäre.
    Die Schauspielerin stieß einen Schrei aus, ging ein paar Schritte zur Seite und griff in etwas Glitschiges.
    Nadine zuckte zurück. Nur mühsam unterdrückte sie ihren Ekel. Es war in der Dunkelheit nicht zu erkennen, in was sie gefaßt hatte.
    Ein Feuerzeug klickte.
    Ross Taylor hielt es in der Hand. Die Flamme zitterte mit seinen Fingern um die Wette.
    Dr. Tods Krallenhand tauchte auf. Zwischen den Fingern hielt er eine Pechfackel.
    Sekunden später hatten sie Licht.
    Die ersten Stufen einer schmalen Wendeltreppe wurden aus der Dunkelheit gerissen. Die Treppe war steil. Sie zog sich in engen Kehren um eine steinerne Säule nach oben.
    »Die Treppe hoch!« befahl Dr. Tod.
    Diesmal machte Nadine den Anfang. Sie trug ein langes Kleid, was das Steigen noch schwieriger machte. Ein Geländer gab es auch. Doch es war alt und verrostet. Nadine faßte mit der linken Hand nach dem Handlauf und raffte mit der rechten ihr Kleid hoch. Dr. Tod – der letzte in der Reihe – hielt die Pechfackel. Die Schatten zuckten über die dicken Wände. Fledermäuse wurden aufgeschreckt und flogen dicht über die Köpfe der Menschen hinweg.
    Immer höher ging es.
    Manchmal war ein Raunen und Stöhnen zu hören, das grauenerregend klang und aus der Hölle

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