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GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

Titel: GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst zu kommen schien. »Das sind die Geister der Gequälten«, sagte Dr. Tod und stieß ein heiseres Lachen aus. »Wir befinden uns in bester Gesellschaft. Vielleicht werde ich euch selbst einmal mitnehmen in die Dimensionen des Wahnsinns, wo der Schrecken und das Grauen regieren. Es ist ein Land, das noch nie der Fuß eines Sterblichen betreten hat. Ihr werdet die ersten sein, die es sehen und es auch nie vergessen können. Ihr werdet für immer gezeichnet sein, von der Hand des Satans.«
    Dr. Tod redete weiter. Er steigerte sich in eine Ekstase hinein, wie er sie selten erlebt hatte. Machtrausch hatte ihn gepackt. Er, der lebende Tote, hatte Macht über die Menschen. Niemand konnte ihn jetzt noch besiegen.
    Jemand, der schon tot war, konnte nicht mehr sterben. Auch ein John Sinclair würde machtlos sein… Immer höher ging es hinauf. Ross Taylor war der erste, der zusammenbrach. Er fiel auf Hände und Knie und blieb einfach auf den Stufen hocken. Die anderen stoppten.
    Dr. Tod trat vor. Er bückte sich und krallte seine freie Hand in Taylors Schulter.
    »Steh auf, oder ich werde deine Kleidung anzünden, daß du als lebende Fackel die Treppe hinunterstürzt!« Ross Taylor drangen die Worte wie Stromstöße ins Gehirn. Er heulte auf vor Angst und Grauen.
    »Nun? Wird’s bald?« Die Fackel näherte sich bereits Taylors Haaren. Der Schauspieler spürte die sengende Hitze und gab auf. Mühsam quälte er sich hoch. Er schnappte nach Luft, und sein Gesicht war schweißnaß.
    Den anderen beiden ging es nicht besser. Callahan hatte seine Hände auf die Brust gepreßt. Er sah aus wie jemand, der kurz vor seinem Herzinfarkt steht.
    Nadine hatte sich an der Mauer abgestützt. Auch sie war erschöpft und dicht vor dem Zustand, wo einem alles egal wird. »Weiter!« herrschte Dr. Tod seine Gefangenen an. Sie quälten sich die Stufen hoch. Mehr stolpernd als gehend. Und sie schafften es. Irgendwann hatten sie die letzte Stufe überwunden.
    Callahan und Taylor ließen sich kurzerhand zu Boden fallen. Alles drehte sich vor ihren Augen.
    Nadine Berger war nahe daran, sich zu übergeben. Ihre Frisur war zerzaust. Das Haar klebte schweißfeucht auf ihrer Stirn. In den blauen Augen war jeglicher Hoffnungsschimmer erloschen. Sie blickte stumpf, resigniert.
    Eine verfallene Holztür, die nur noch in einer Angel hing, gab den Weg in das Turmzimmer frei. Dr. Tod stieß seine Gefangenen hinein. Spinnweben strichen über die erhitzten Gesichter. Niemand nahm davon Notiz.
    Dr. Tod steckte die Fackel in eine Halterung an der Wand. Dann zog er Mike Callahans Smokingärmel zurück und blickte auf das Zifferblatt der Uhr.
    »Er hat nicht mehr viel Zeit, der liebe Inspektor. Die Hälfte der Frist ist vorbei.«
    »Und wenn er tot ist?« warf Callahan ein.
    Dr. Tod lachte. Ihm war die Anstrengung nicht anzumerken. »John Sinclair ist nicht tot. Ich spüre so etwas. Und er wird kommen. Glaubt mir.«
    »Was geschieht dann?« fragte der Regisseur, der Mühe hatte, seinen Atem unter Kontrolle zu bekommen.
    »Ich werde ihn töten«, antwortete Dr. Tod. »Endgültig.«
    Callahan stockte, bevor er die nächste Frage aussprach. »Was geschieht mit uns?«
    Dr. Tod lachte blechern. »Der Satan wartet auf neue Opfer.« Die drei Geiseln hielten den Atem an. Und als wären die letzten Worte des Menschenhassers ein Signal für Ross Taylor gewesen, schlich er zur Seite. Auf Zehenspitzen näherte er sich der Fackel. Dr. Tod wandte ihm den Rücken zu.
    Taylor biß die Zähne zusammen. Er kam sich plötzlich unsagbar verloren vor. Noch nie in seinem Leben hatte er vor solch einer Entscheidung gestanden.
    Taylors Finger umklammerten den Griff der Fackel. Ein Ruck, und sie glitt aus der Halterung.
    Vorhin wollte Dr. Tod ihn verbrennen. Jetzt war er an der Reihe. Ross Taylor hob den Arm mit der Fackel, um sie Dr. Tod in den Rücken zu schmettern…
    ***
    Doug Pender huschte durch den Schloßpark. Wie ein Schatten sprang er von Busch zu Busch. Hinter einem Baum ging er schließlich in Deckung.
    Er hatte kaum eine Minute dort verharrt, als aus dem Mitteltrakt des Schlosses drei Gestalten traten. Pender triumphierte. John Sinclair lebte noch. Er lebte, um von Dr. Tod grausam hingerichtet zu werden. Pender leckte sich die trockenen Lippen, verließ seine Deckung und rannte zu den Sälen hinüber, wo die Gäste versammelt waren.
    Er wollte John Sinclair Dr. Tods Nachricht persönlich überbringen. Obwohl der Totengräber Doug Pender diesen Mann nicht kannte, haßte er

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