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GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

Titel: GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte einen Moment lang alles auf eine Karte setzen. Doch der Inspektor zögerte. Die Kugel hätte ihn unweigerlich erreicht, ihn verletzt, wenn nicht getötet. Und ein geschwächter John Sinclair war noch weniger wert. Vielleicht konnte er aber auch den magischen Kräften entgegenwirken. Es kam auf die Konzentration an. Dr. Tod genoß seinen Sieg! Er ahnte wohl, wie es in Johns Hirn arbeitete, wie der Inspektor verzweifelt nach einem Ausweg suchte.
    »Es gibt keine Chance, Geisterjäger«, sagte der Menschenhasser. »Nicht für dich.«
    Der Inspektor sagte nichts. Er blickte an Dr. Tod vorbei, hinaus in die Nacht. Längst hatte der Wind den Schweiß auf Johns Gesicht getrocknet.
    Der Geisterjäger biß sich auf die Lippe, bis er Blut schmeckte. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt. Die Fingernägel gruben sich tief in das Fleisch der Handballen. Er spürte den Schmerz, wollte sich nur darauf konzentrieren. Ohne Übergang begann Dr. Tod zu reden. Urlaute drangen aus seinem Maul. Laute, die so schrecklich waren, daß sie in den Ohren schmerzten. Eine Kälteaura streifte John. Unsichtbare Wellen glitten auf ihn zu, versuchten in sein Gehirn einzudringen. John Sinclair keuchte.
    Nur nicht aufgeben. Nur nicht aufgeben! hämmerte er sich ein. Doch was war das?
    John konnte den Druck der magischen Ströme spüren, doch die Wellen glitten an seinem Gehirn vorbei oder prallten ab wie an einem Prellbock.
    Dr. Tod merkte von alledem nichts. Unbeirrt sprach er weiter, drangen Schreckenslaute aus seiner Kehle. Johns Gedanken rasten.
    Was war geschehen? Weshalb zeigten die magischen Wellen bei ihm keine Wirkung?
    Wie ein Blitzstrahl traf John die plötzliche Erkenntnis. Der Nagel!
    Der silberne Nagel des Mandra Korab. Sein Freund hatte ihn aus Indien geschickt. John trug ihn bei sich. Der Nagel, selbst ein Relikt des Guten, absorbierte die magischen Kräfte, machte sie praktisch wirkungslos. Und Dr. Tod hatte noch nichts davon bemerkt. Nach wie vor sprach er weiter. Er hielt die Augen halb geschlossen. Sein von Brandwunden zerstörtes Gesicht wirkte durch das Mondlicht blaß und unwirklich. Dr. Tod selbst befand sich in einer Art Trance. Er hatte die Hand mit der Waffe ein wenig gesenkt, war sich seines Erfolges vollkommen sicher.
    John nutzte diese hauchdünne Chance. Behutsam trat er einen Schritt vor. Dann noch einen.
    In diesem Augenblick schreckte Dr. Tod hoch. Doch da war es schon zu spät.
    Wie ein Rammbock flog der Inspektor dem Menschenhasser entgegen. Sein Kopf bohrte sich in den Magen der schrecklichen Gestalt. Gleichzeitig drosch John mit einer wilden Bewegung Dr. Tods Revolverhand nach oben. Ein Schuß löste sich.
    Wirkungslos pfiff die Silberkugel in den nachtdunklen Himmel.
    John fightete hart und ohne Erbarmen. Seine Hände hatten Dr. Tods Waffenhand umklammert und drückten sie zur Seite. Mit aller Macht stemmte sich Dr. Tod gegen den Griff. Der ›Tote‹ konnte keine Schmerzen mehr spüren – und er besaß ungeheure Kräfte. Höllenkräfte!
    John Sinclair – noch im ersten Schwung des Angriffs – gelang es, Dr. Tod bis dicht an die Brüstung zu schleudern. Die Mauer war aus dickem Gestein und nur hüfthoch. Man brauchte nur einen winzigen Moment nicht aufzupassen, und der Sturz in die Tiefe war sicher.
    Dr. Tod kämpfte verbissen. Er wußte, wenn John erst einmal in den Besitz der Waffe gelangte, war sein Schicksal besiegelt. Im normalen Kampf hatte er noch eine Chance, denn kräftemäßig waren sie gleichwertig, wenn nicht Dr. Tod dem Geisterjäger sogar überlegen war.
    John riß Dr. Tods rechten Arm hoch und schmetterte ihn dann mit aller Macht auf den Rand der Brüstung. Doch schon vorher öffneten sich Dr. Tods Finger. Ehe John den Schachzug erfaßt hatte, war die Pistole schon über die Brüstung gerutscht und fiel der Erde entgegen. Dr. Tods Hohngelächter drang John durch Mark und Bein. Mit einer blitzschnellen Bewegung befreite sich Dr. Tod aus Johns Griff. Schnell sprang er zwei Schritte zur Seite und streckte beide Arme aus.
    »So, Geisterjäger, jetzt sind die Chancen wieder besser verteilt. Ich bin gespannt, wie lange du einen Kampf mit mir durchstehst. Ich habe Zeit. Unbegrenzt. Ich werde dich über die Brüstung stoßen und deine Leiche unten vermodern lassen.«
    John wischte mit einer schnellen Bewegung den Schweiß aus der Stirn. Okay, er hatte eine Runde verloren, aber nicht den Kampf. Noch hatte er eine Waffe, von der Dr. Tod nichts wußte. Den Silbernagel.
    John trug ihn in einem

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