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GK0120 - Die Geisterhöhle

GK0120 - Die Geisterhöhle

Titel: GK0120 - Die Geisterhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ins Übersinnliche spielten, lagen bei John in der richtigen Hand. Das bewies schon die hundertprozentige Erfolgsquote.
    John hatte gegen eine Welt zu kämpfen, die oft jenseits des normalen Verstandes lag. Er hatte erfahren müssen, daß es Vampire, Werwölfe und Monster tatsächlich gab und daß man sie nicht als billige Phantasieprodukte abtun konnte. Nur stand er mit seiner Meinung so ziemlich allein da. Berichte über die Fälle, die er gelöst hatte, gelangten nie an die Öffentlichkeit. Sie verschwanden in den Tresoren von Scotland Yard. Und das war gut so, wollte man Panik und Angst in der Welt vermeiden.
    John Sinclair war kein Exorzist. Er kannte jedoch keinen Pardon, wenn es darum ging, das Böse in der Welt zu bekämpfen. Unterstützung fand er oft bei seinem Freund Bill Conolly, einem freien Reporter und Millionär, der es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht hatte, Dämonen und Geister zu jagen. Dies allerdings sehr zum Leidwesen seiner jungen hübschen Frau.
    John war nicht verheiratet. Er war knapp über Dreißig und zu dem Entschluß gekommen, daß für eine Frau das Leben an seiner Seite zu gefährlich war. Das hieß allerdings nicht, daß er den Freuden des Lebens abgeneigt gewesen wäre. Im Gegenteil. John Sinclair ließ nichts anbrennen. Momentan hatte er eine Freundin namens Jane Collins. Jane war Privatdetektivin, und John hatte sie auf der Hochzeit der Vampire kennengelernt und sie aus den Klauen eines Ungeheuers befreit.
    John fuhr noch mit dem Kamm durch sein kurz geschnittenes blondes Haar und band sich die Halfter für seine Pistole um. Es war eine mit geweihten Silberkugeln geladene Waffe. Sie hatte John schon manch guten Dienst erwiesen.
    Der Bentley des Oberinspektors stand unten in der Tiefgarage. Der Wagen war silbergrau metallic und John Sinclairs großes Hobby. Um diese Zeit war in der Garage noch nichts los. Die Wohlstandsschlitten standen alle noch in den Boxen.
    Die Fahrt zum Yard hatte John Sinclair schnell geschafft. Der Beamte an der Anmeldung sagte ihm, er möge doch zu Inspektor Wilson kommen.
    John bedankte sich und fuhr mit dem Lift nach oben.
    Wilson kam ihm auf dem Gang entgegen. Die beiden Männer verstanden sich nicht besonders. Wilson war ein konservativer Beamter, der von Johns Methoden nichts hielt. Außerdem ärgerte er sich, daß John bereits Oberinspektor war.
    »Die drei warten draußen«, sagte Wilson und verzog das Gesicht. »Also wenn Sie mich fragen – ich würde sagen, es sind Spinner. Einer heißt Dave Lipton und ist übrigens Polizeibeamter.«
    »Dann holen Sie die ›Spinner‹ mal her«, sagte John. »Wir werden in mein Büro gehen und dort den Fall besprechen.«
    »Falls es ein Fall wird.«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein.«
    Die beiden Beamten gingen nach draußen. Dave Lipton, Tom Tarras und Ginny warteten noch immer. Ginny war dabei eingeschlafen. Ihr Kopf ruhte auf Toms Schulter.
    Inspektor Wilson verschwand in seinem Büro, und John ging auf die drei zu.
    »Ich bin Oberinspektor Sinclair«, sagte er.
    In Dave Liptons Augen leuchtete es auf. »Ein Glück«, sagte er nur und lächelte, während Tarras weiterhin mißtrauisch blieb.
    »Wenn Sie die Dame wecken, können wir in mein Büro gehen«, sagte John. »Dort sprechen wir dann alles in Ruhe durch.«
    ***
    Etwa zur gleichen Zeit, als die drei jungen Leute im Yard ankamen, summte in einem repräsentativen Bungalow am südlichen Londoner Stadtrand das Telefon.
    Bill Conolly hörte es trotz seines tiefen Schlafs sofort. Mit einer wütenden Bewegung wälzte er sich im Bett herum, verfehlte den Hörer beim ersten Zugreifen und schaffte es aber doch noch.
    »Ja?« brummte der Reporter. Nichts geschah. Keine Antwort.
    »Verdammt noch mal«, knurrte Bill, »wenn das ein Scherz sein soll, dann ist es ein verdammt schlechter.«
    Bill hatte kaum ausgesprochen, da hörte er hastige Atemzüge. Kurz danach ein irres, kicherndes Lachen. Dann war die Verbindung auf einmal unterbrochen.
    Nachdenklich legte der Reporter den Hörer auf die Gabel. Eine steile Falte kerbte seine Stirn. Bill schaute auf die Uhr. Vier Stunden nach Mitternacht. Eigentlich zu früh, um aufzustehen. Aber auch zu früh für derartige Scherze.
    »Wer war das, Bill?«
    Bill fluchte innerlich. Verdammt, jetzt war Sheila auch noch wachgeworden.
    Der Reporter rollte sich auf die Seite. »Beruhige dich, Darling. Eine falsche Verbindung.«
    »Nein, Bill, dafür hat das Gespräch aber ziemlich lange gedauert. Was ist also wirklich geschehen?

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