Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0125 - Der Hexenclub

GK0125 - Der Hexenclub

Titel: GK0125 - Der Hexenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die einem Wahnsinnigen wie Dean Jagger nichts entgegenzusetzen hatten.
    Auf einmal trat Dean von der Tür zurück. Schlaff baumelten seine Arme zu beiden Seiten des Körpers. Er warf den Kopf in den Nacken und schien auf irgend etwas zu lauschen.
    Ja, jetzt hörte er es ganz deutlich. Unten auf der Straße kam ein Polizeiwagen angefegt. Die Sirene jaulte durchdringend.
    Und dieser Besuch galt ihm. Dean Jagger spürte es mit hundertprozentiger Gewißheit.
    Er machte auf dem Absatz kehrt, rannte zurück in seine Wohnung, warf sich das Jackett über und hetzte zum nächstbesten Lift. Zufällig war der Aufzug gerade oben.
    Dean riß die Tür auf, sprang in die enge Kabine und drückte den Knopf zum Erdgeschoß.
    Der Lift rauschte ab und hielt Sekunden später in der großräumigen Halle.
    Schon durch die schmale Scheibe sah Dean die beiden Polizisten in die Halle kommen. Während sie mit dem Portier sprachen und Dean dabei den Rücken zuwandten, huschte er schnell aus der Kabine und lief eiligen Schrittes durch die breite Glastür nach draußen.
    Die Polizisten hatten nichts bemerkt.
    Dean Jagger hatte seinen Wagen schnell erreicht. Kaum saß er hinter dem Steuer, da war der Drang wieder in ihm. Er mußte Lukretia sehen. Es ging einfach nicht anders. Er konnte ohne sie nicht mehr sein.
    Dean Jagger keuchte. Er war mit den Nerven am Ende. Lukretia! Lukretia! Nur dieser eine Gedanke beherrschte ihn.
    Aber der Weg zu ihr führte über Paul Robinson, einen Mann, den Dean Jagger haßte. Sollte er hinfahren und Robinson bitten, ihn zu Lukretia zu führen?
    Ja, zum Teufel, er würde es tun. Es gab einfach keine andere Möglichkeit. Und sollte Robinson sich weigern, würde er ihn umbringen. Wenn es sein mußte, mit den bloßen Händen.
    Jagger startete. Seine Hände umkrampften das Lenkrad. Weiß und spitz traten die Knöchel hervor. Deans Lippen waren zusammengepreßt, und harte Linien hatten sich um seine Mundwinkel gegraben.
    Es war früher Nachmittag, und der Verkehr in London hatte bereits seinen ersten Höhepunkt erreicht. Dean wühlte sich durch die Autoschlangen. Er fuhr wild und unkonzentriert und hatte ein paarmal Glück, daß er keinen Unfall baute.
    Doch Dean Jagger erreichte unfallfrei das Ministerium. Der Teufel selbst schien sein Schutzengel gewesen zu sein.
    Dean stoppte auf dem Parkplatz und blieb einige Minuten sitzen. Seltsam, wie ruhig er jetzt war. Keine Spur von Aufregung mehr. So mußte es Profikillern gehen, die kurz vor einem Mord standen. Aber hatte er nicht auch vor zu morden?
    Dean stieg aus. Die frische Luft trocknete seinen Schweiß auf der Stirn. Als die Eingangstür zum Ministerium vor ihm zurückschwang, lag schon wieder ein glückliches Lächeln auf seinem Gesicht. Lukretia! Immer nur konnte er an diesen Namen denken.
    Dean Jagger betrat zuerst einen Waschraum und schüttete sich kaltes Wasser ins Gesicht. Er kämmte sich die Haare und rauchte eine Zigarette. Dann nahm er den direkten Kurs auf Robinsons Büro.
    Er erwiderte die Grüße der Kollegen nicht. Mit maskenhaft starrem Gesicht lief Dean Jagger durch den hohen Gang.
    Die Tür zu Robinsons Zimmer war abgeschlossen. Er mußte durch das Vorzimmer.
    Robinsons Sekretärin blickte überrascht auf, als Dean Jagger ohne anzuklopfen das Büro betrat.
    »Ist er da?« fragte Dean Jagger nur.
    Die Sekretärin sprang auf. »Aber da können Sie jetzt nicht rein, Mister Jagger. Doktor Robinson hat eine Besprechung.«
    »Das interessiert mich nicht«, erwiderte Dean und stürmte auf die Tür zu.
    »Mister Jagger. Es geht nicht!« Die Frau rang die Hände. »Doktor Robinson hat Besuch von einem Oberinspektor von Scotland Yard. Er ist…«
    Dean Jagger hörte die Worte nicht mehr, denn in diesem Augenblick riß er die Tür zu Robinsons Büro auf…
    ***
    John Sinclairs Plan war durcheinandergeraten. Ein Anruf vom Yard hatte ihn aus dem Schlaf gerissen. Dort schien mal wieder Holland in Not zu sein.
    Dem Oberinspektor blieb nichts anderes übrig, als sich in seinen Wagen zu setzen und zu New Scotland Yard zu brausen.
    Superintendent Powell erwartete ihn bereits. Doch Johns Chef war nicht allein. Ein hoher Beamter vom Secret Service war bei ihm. Der Typ ähnelte einem Geheimdienstbeamten, wie man ihn aus Filmen kennt, überhaupt nicht. Er war klein, hatte schütteres Haar, und nur die Augen, die kalt wie Kieselsteine waren, warnten den Betrachter davor, diesen Mann zu unterschätzen.
    »Das ist Sir Waynbright«, stellte Superintendent Powell vor und bot

Weitere Kostenlose Bücher