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GK0125 - Der Hexenclub

GK0125 - Der Hexenclub

Titel: GK0125 - Der Hexenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen die Wand.
    »Um Himmels willen, was ist geschehen?« rief die Frau. Sie war schon älter und trug Lockenwickler im Haar.
    Schwere Schläge hämmerten draußen gegen die Tür. Dean Jagger tobte wie ein Irrer.
    In Ruths Augen stand die Panik. Sie deutete auf die Tür. »Er – er will mich umbringen. Wir müssen die Polizei anrufen!«
    Die Frau war ganz verstört. »Ja, ja«, sagte sie hastig. »Kommen Sie. Das Telefon steht im Living-room. Mein Gott – Mister Jagger. Ich hätte nie gedacht, daß er…« Sie verstummte.
    Ruth wählte mit zitternden Fingern den Notruf.
    Die ruhige Stimme des Beamten drang an ihr Ohr.
    »Kommen Sie schnell«, keuchte Ruth. »Er – er will mich umbringen. Er ist schon…«
    »Wer will Sie umbringen? Und nennen Sie Ihren Namen und Ihre Adresse.«
    Ruth gab alles durch. Der Beamte versprach, augenblicklich den nächsten Streifenwagen zu alarmieren.
    Die Schläge draußen hatten aufgehört. Die Wohnung der Frau hatte die gleichen Maße wie die von Dean Jagger. Obwohl Ruth keine Schuhe trug, schlich sie auf Zehenspitzen zur Tür.
    Die fremde Frau war ihr gefolgt. »Ist er noch da?«
    Ruth hob die Schultern.
    Es war jetzt still, und deshalb konnten die Frauen auch das Heulen der Polizeisirene unten auf der Straße hören.
    »Sie kommen«, sagte Ruth mit matter Stimme. »Ein Glück. Haben Sie vielleicht eine Zigarette?« fragte sie die Frau.
    »Aber natürlich.« Die Frau ging in den Wohnraum und kam mit einer Schachtel Players zurück.
    »Danke!« Ruth griff mit zitternden Fingern nach dem Stäbchen. Die Frau gab ihr Feuer. Ruth legte den Kopf zurück und atmete den Rauch tief in die Lungen. »Ich verstehe das nicht«, murmelte sie. »Ich kann es einfach nicht begreifen.« Tränen schimmerten plötzlich in ihren Augen.
    »Sie kennen ihn schon lange?« fragte Ruths Retterin.
    Ruht hob die Schultern. »Einige Monate. Bisher war die Verbindung ziemlich locker, aber jetzt haben wir beide gespürt, daß wir mehr füreinander empfinden. Aber kennt man seinen Partner wirklich? Oder kann man jemals einen Menschen richtig kennenlernen? Ich glaube nicht. Ich meine vielmehr, daß es nur die Gewöhnung ist, die…«
    Das Schrillen der Türklingel unterbrach ihren Redefluß. Fäuste hämmerten gegen die Tür. »Öffnen Sie! Polizei!« rief eine Männerstimme.
    Die Wohnungsinhaberin machte auf. Zwei Uniformierte drangen in den kleinen Flur. Es waren kräftige Männer, die auch zupacken konnten.
    »Wo ist er?« fragte der eine von ihnen, ein Sergeant.
    Ruth drängte sich vor. »Ich weiß es nicht. Ich bin in diese Wohnung geflüchtet. Ich selbst wohne nicht in diesem Haus.«
    Der Beamte nackte. »Das hatten wir uns schon gedacht. Sie haben sogar noch vergessen, den Namen der Mieterin anzugeben. Aber zum Glück haben andere Hausbewohner aufgepaßt.«
    Der Kollege des Sergeants hatte sich inzwischen in der Wohnung umgesehen.
    »Der Kerl wird abgehauen sein«, meinte er.
    »Den werden wir schon finden«, beruhigte ihn der Sergeant. Dann wandte er sich an Ruth Foster. »So, ich brauche einige Auskünfte von Ihnen. Name, Wohnort und Arbeitsstelle des Mannes.«
    Ruth gab die Daten mit monotoner Stimme durch. Ihr Blick ging ins Leere, erst jetzt schien der Schock zu kommen. Nur mit Mühe hielt sich das junge Mädchen aufrecht. Ruth bemerkte, wie die Gestalt des Sergeants plötzlich verschwamm und sich dann wie ein Kreisel drehte.
    »Paß auf, Bob«, hörte sie noch eine Stimme, dann gaben ihre Beine nach.
    Die Polizisten fingen Ruth Foster auf. Sie trugen sie in den Living-room und legten sie dort auf eine Couch. »Es ist wohl zuviel für sie gewesen«, meinte der Sergeant. »Ich rufe am besten einen Arzt an.«
    Die Beamten hielten sich noch einige Minuten in der Wohnung auf. Sie schärften der Inhaberin ein, niemandem zu öffnen außer dem Arzt.
    »Mister Jagger fährt übrigens einen grünen Morris«, sagte die Frau noch. »Er parkt ihn immer unten auf dem Platz. Wenn der Wagen da noch steht, ist Jagger bestimmt noch im Haus.«
    »Wir werden nachsehen, Madam.«
    Der Morris war verschwunden. Die beiden Polizisten taten das, was in solchen Fällen üblich war. Sie kurbelten eine Fahndung an.
    ***
    Dean Jagger schäumte. Speichel stand vor seinen Lippen. Er hatte das abgebrochene Rasiermesser auf den Boden geworfen und hämmerte mit beiden Fäusten gegen die Tür.
    Immer noch befand er sich in seinem Rausch.
    Die übrigen Bewohner der Etage hatten sich in ihre Wohnungen zurückgezogen. Es waren meist Frauen,

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