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GK0134 - Die Drachenburg

GK0134 - Die Drachenburg

Titel: GK0134 - Die Drachenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit dem sich Peter Lorimer an ihre Schulter klammerte.
    Der Count blieb stehen. »Ich bin der erste Diener Tok-Els. In meinem früheren Leben nannte man mich den Count of Blackmoor. Der Name wird Ihnen nicht viel sagen. Doch ich habe die Zeiten überdauert. Tok-El hat mir das ewige Leben geschenkt, eine Gabe, für die ich ihm immer dankbar sein werde.«
    Jane Collins wischte sich über die Augen. »Dann sind Sie also derjenige, der Sandra Lee getötet hat.«
    »Nicht getötet. Ich habe sie zu einer Dienerin gemacht. Doch genug davon, Tok-El wartet auf seine Opfer.«
    Wie auf ein Stichwort hin erschienen plötzlich sechs Frauen zu beiden Seiten der Götzenfigur. Sie trugen lange, bis zum Boden reichende Gewänder und sahen Jane und Peter aus starren, blicklosen Augen an.
    Auch Sandra Lee erschien. Sie hielt das Schwert des Drachens in der Hand, streckte jetzt den Arm aus, und die Spitze der Waffe zeigte auf Peter Lorimer.
    »Ihn zuerst!« befahl sie.
    Peter begriff nicht sofort. Doch als es soweit war, hatten ihn die sechs Frauen schon eingekreist.
    Zwölf weiß schimmernde Hände griffen nach ihm. Panik flackerte in Peters Blick auf. Der Mann wollte hochspringen, weglaufen, doch da griffen die Hände schon zu.
    Wie eiserne Klauen legten sie sich um Peters Gelenke.
    Lorimer schrie. »Sandraaaa!« gellte sein Schrei durch das Gewölbe. »Sandra, hilf mir doch. Du kannst doch nicht zulassen, daß… ahhh…«
    Eine Faust verschloß seinen Mund, erstickte den Schrei.
    Peter wurde hochgezerrt.
    Jane, die ihm helfen wollte, bekam einen harten Schlag gegen die Brust, der sie taumeln ließ.
    »Du bist gleich an der Reihe!« hörte sie die Stimme des Counts.
    Peter Lorimer wehrte sich verzweifelt. Er versuchte um sich zu treten, doch augenblicklich hielten zwei der lebenden Toten seine Beine fest.
    Sandra Lee beobachtete das Geschehen mit leuchtenden Augen. Sie dachte nur noch in Tok-Els Sinn, wartete fiebernd auf das zweite Opfer.
    Peter Lorimer wurde zum Altar gezerrt. Die schwarze Platte wurde von dem rötlichen Schein Übergossen.
    Die sechs Dienerinnen drängten Peter auf den Altar. Ihre Gesichter blieben unbewegt. Lorimer wand sich wie ein Aal, er keuchte, rang nach Luft, doch die Frauen ließen ihm nicht die geringste Chance.
    Schon spürte er den Stein unter seinem Rücken. Er war seltsam warm, schien von einem pulsierenden Leben erfüllt zu sein.
    Peters Arme hingen zu beiden Seiten des Altars hinab. Harte Fäuste hielten die Gelenke umklammert. Selbst um die Fußknöchel spannten sich die weißen Würgefinger.
    Peters Nerven machten nicht mehr mit. Über seine Lippen drangen unverständliche Worte, Speichel sprühte vor seinem Mund.
    Aber auch Jane Collins hielt das Entsetzen umklammert. Die Detektivin hockte auf dem felsigen Boden, hatte die linke Hand zur Faust geballt und sie fest gegen ihren Mund gepreßt, um einen Schrei zu unterdrücken.
    »Tu deine Pflicht!« dröhnte die Stimme des Counts durch das Gewölbe.
    Der Befehl hatte Sandra Lee gegolten, die mit leuchtenden Augen nickte und sich langsam in Bewegung setzte.
    Direkt auf den Altar zu!
    Jane Collins hielt den Atem an. Sie ahnte, was kommen würde, und doch war es so unglaublich, so unmenschlich, daß sie es einfach nicht glauben konnte.
    Sandra Lee würde Peter Lorimer töten!
    Doch noch war es nicht soweit. Ein schreckliches Fauchen drang plötzlich aus dem weit geöffneten Rachen des Götzen. Die lange Zunge zuckte wie unter Stromstößen. Nach Schwefel riechende Dämpfe drangen in das Gewölbe, hüllten das Opfer ein.
    Die Hölle feierte Triumphe!
    Furchtbare Beschwörungen drangen aus dem Mund des Count. Die Augen des steinernen Götzen begannen noch stärker zu funkeln, immer urwelthafter wurden die Laute, die aus seinem Rachen drangen. Noch konnte Tok-El nur den Schädel bewegen, noch hielt der Bann des Priesters.
    Peter Lorimer bekam von alldem kaum etwas mit. Die Angst hatte sich in seinen Körper gefressen und trieb ihn langsam zum Wahnsinn. Er sah auch nicht, daß sich Sandras Kopf plötzlich zu einem Drachenschädel verwandelte und sie mit beiden Händen das Schwert hob.
    »Neiiinnnn!«
    Janes gellender Schrei übertönte das Fauchen des Götzen und die dumpfen Beschwörungen.
    Doch auch sie konnte das Schicksal nicht aufhalten!
    Sandra Lee hatte zugestoßen. Der Geist des grausamen Tok-El war stärker gewesen, als jedes menschliche Gefühl…
    ***
    Der Schrei blieb John Sinclair in der Kehle stecken. Er verlor den Boden unter den Füßen,

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