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GK0134 - Die Drachenburg

GK0134 - Die Drachenburg

Titel: GK0134 - Die Drachenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unternommen und waren in dieser Höhle des Schreckens gelandet.
    Aber wo steckte Sandra Lee? Hatte sie die beiden neuen Opfer bewußt den Klauen des steinernen Götzen überlassen? Würde die Untote erst wiederkommen, wenn Jane genauso war wie sie? Und was hatte sie mit Peter Lorimer vor? Sollte auch er geopfert werden? Nur langsam kehrte die Erinnerung zurück, und Jane fiel ein, daß der Götze drei Opfer brauchte, um auf die Erde zurückzukommen. Noch hielt ihn ein Fluch gebannt, noch war er ein steinernes Monument, aber wehe dem, der später in seine Klauen geriet.
    Jane fragte sich, ob es überhaupt noch eine Chance für sie gab, doch kampflos wollte sie sich nicht unterkriegen lassen.
    Jane stand auf. Bis auf ein leichtes Schwindelgefühl war sie okay. Sie trat zu Peter Lorimer und ging neben ihm in die Knie.
    Der junge Jurist lag auf der Seite. Jane fühlte seinen Puls. Er schlug regelmäßig. Die Detektivin tätschelte das Gesicht des Mannes und hatte nach einigen Bemühungen auch Erfolg.
    Peter schlug die Augen auf.
    Verständnislosigkeit beherrschte seinen Blick. Peter Lorimer richtete sich auf und murmelte: »Wo bin ich hier?«
    Jane Collins lächelte verloren. »Wir sind in der Drachenburg. Tief in irgendwelchen unterirdischen Gewölben, und ich will dir gleich reinen Wein einschenken, Peter. Es gibt keine Chance, aus eigener Kraft zu entkommen.«
    Peter schluckte. »Du meinst – wir – wir werden geopfert?«
    Jane nickte und hatte auf einmal Mühe, ihre Tränen zu unterdrücken. »Ja, zumindest geschieht das gleiche mit uns wie mit Sandra Lee.«
    »Mein Gott«, flüsterte Lorimer. »Das kann ich einfach nicht glauben. Nein, Sandra kann das doch nicht zulassen. Wir haben uns doch geliebt, wir wollten sogar heiraten, sie muß doch irgendwann zur Besinnung kommen.«
    »Peter!« Janes Stimme klang eindringlich. Die Detektivin faßte Lorimer an beide Schultern. »Sandra kann nicht mehr so werden wie früher. Sie ist kein Mensch mehr. Begreife das doch. Sie ist eine Dienerin dieses grausamen Götzen, den du hier siehst.«
    Lorimer lachte schrill. »Das glaube ich nicht. Niemals, der Götze ist aus Stein, er kann nicht leben und irgend jemanden beeinflussen. Das kannst du mir nicht weismachen, Jane.«
    »Du armer Narr«, erwiderte die Detektivin. »Der Götze ist stärker als du glaubst. Seine äußere Hülle ist zwar aus Stein, doch sein unseliger Geist lebt weiter. Zum Beispiel im Körper von Sandra Lee. Sie ist seine Marionette, führt seine Befehle aus, bereitet den Weg für eine Rückkehr vor. So sieht es doch aus. Und du kannst dich den Tatsachen nicht verschließen.«
    Peter senkte den Kopf. Man merkte ihm die Verzweiflung an, und selbst Jane Collins fand nicht ein Wort des Trostes.
    »Hast du denn gar keine Hoffnung mehr?« fragte Lorimer.
    Jane schüttelte den Kopf.
    »Und John Sinclair? Was ist mit ihm? Vielleicht kann er uns helfen?«
    »Woher soll er denn wissen, daß wir hier sind?«
    »Das kann er sich doch leicht ausrechnen. Soviel ich weiß, hat er sogar mit Sandra während der Party über die Dracheninsel gesprochen.«
    Jane Collins wiegte den Kopf. Ihre langen blonden Haare bedeckten das Gesicht wie ein Vorhang, und selbst Peter Lorimer konnte nicht die Tränen sehen, die aus den Augen der Detektivin rannen. »Ich glaube nicht so recht daran«, sagte Jane leise. »Sollte John den Flammen entkommen sein, so wird er bestimmt schwere Verbrennungen haben und liegt im Krankenhaus. Nein, Peter, wir sind diesmal auf uns allein angewiesen. Damit müssen wir uns abfinden.«
    »Wir könnten aber nach einem Fluchtweg Ausschau halten. Vielleicht hat diese Höhle einen geheimen Ausgang? Es ist jedenfalls besser, als untätig herumzusitzen und das Schicksal zu beweinen.«
    »Ja, das wäre eine Idee!«
    »Sie brauchen sich gar nicht erst zu bemühen«, sagte plötzlich eine dunkle Männerstimme.
    Jane und Peter wandten die Köpfe.
    Neben der steinernen Götzenfigur kam plötzlich eine Gestalt zum Vorschein.
    Der Count of Blackmoor!
    Seinen Körper umhüllte ein schwarzes Gewand, auf dem blutrote Drachenköpfe gestickt waren. Der Mann war überdurchschnittlich groß. Sein Gesicht wurde von einem dunklen Bart umrahmt. In seinen Augen funkelte ein kaltes satanisches Feuer.
    Die Blicke der beiden Gefangenen hingen gebannt an der unheimlichen Gestalt. Von ihr ging eine Ausstrahlung aus, die Jane eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
    »Wer sind Sie?« hauchte Jane Collins und spürte kaum den Händedruck,

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