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GK0144 - Die Todesgondel

GK0144 - Die Todesgondel

Titel: GK0144 - Die Todesgondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bringst mich nicht davon ab, mich auf die Fersen der Mörder zu setzen. Commissario, was ist das für eine Bande, diese goldenen Masken?«
    »Es ist ein Geheimbund«, erklärte der Polizeibeamte. »Der Ursprung dieser Vereinigung liegt weit in der Vergangenheit. Irgendwo hier in Venedig werden schaurige Rituale gefeiert, zu Ehren des Goldenen Löwen. Wir wissen, daß junge Frauen und Mädchen geopfert werden, können aber nichts dagegen tun, weil wir immer vor einer Mauer des Schweigens stehen. Die Leute haben eben zuviel Angst, was ich sogar verstehen kann. Bisher haben wir in den letzten vier Monaten acht Mädchen aus den Kanälen gefischt. Sie haben das neunte Opfer entdeckt. Und nie eine Spur. Wir haben jedesmal das Bild der Toten über die Fernsehschirme laufen lassen, doch gemeldet hat sich niemand.«
    Und dann erzählte der Commissario, was es mit dem Goldenen Löwen auf sich hatte. Er redete fast eine halbe Stunde über die Entstehung und Vergangenheit des Kults. Bill hörte gespannt zu und wurde von Minute zu Minute blasser.
    Sheila hatte die Hände zu Fäusten geballt. »Mein Gott«, flüsterte sie, »das ist ja schrecklich.«
    »Da haben Sie recht, Signora Conolly«, stimmte der Commissario ihr zu. »Wollen Sie immer noch in Venedig bleiben?«
    Sheila warf ihrem Mann einen fragenden Blick zu.
    »Jetzt erst recht«, antwortete Bill. »Und ich habe auch schon eine Idee.«
    Ehe Bill jedoch sprechen konnte, meinte der Commissario: »Sie haben die beiden Männer, die Sie verfolgt haben, doch lange genug gesehen.«
    »Natürlich.«
    »Würden Sie sie wiedererkennen?«
    »Sofort.«
    »Gut, vielleicht sind sie in unserer Kartei registriert. Bitte, geben Sie doch die genauen Beschreibungen. Wir haben nämlich in diesem alten Gebäude einen hochmodernen Computer. Vielleicht haben wir sogar Glück, denn Sie sind bisher der einzige Zeuge, der es wagt, auszusagen.«
    Bill Conolly gab sich redliche Mühe. Seine Angaben wurden anschließend von Tolini an die Computerabteilung weitergeleitet, und dann hieß es warten.
    Bill hatte sich eine Zigarette angezündet. »Ach ja, was ich noch sagen wollte. Wie ich gesehen habe, stehen Sie hier auf verlorenem Posten. Ich habe aber einen sehr guten Freund. Er ist Oberinspektor bei Scotland Yard und Spezialist für übersinnliche Fälle. Ich könnte ihn anrufen und bitten, nach Venedig zu kommen. Wir wären dann zu dritt und damit eine schlagkräftige Truppe.«
    Commissario Tolini horchte auf. »Wie heißt denn der Mann?«
    »John Sinclair.«
    »Sinclair… Sinclair«, murmelte der Commissario. »Ich glaube, ich habe den Namen schon mal gehört. Aber ich sehe jetzt schon den Ärger auf mich zukommen. Sollte Sinclair hier in Italien agieren, kann es unter Umständen Verwicklungen geben, und damit ist der Sache auch nicht gedient.«
    »Man braucht es ja nicht an die große Glocke zu hängen«, sagte Bill. »Ungewöhnliche Fälle erfordern eben außergewöhnliche Maßnahmen.«
    Tolini lächelte verschmitzt. »Sie sind raffinert, Signor Conolly. Sie haben mich überzeugt. Soll hinterher keiner sagen, ich hätte nicht alles getan. Einige schreien sowieso nach meiner Ablösung.«
    Bill strahlte. »Ich werde John heute noch anrufen.«
    Sheila tippte ihren Mann in die Seite. »Jetzt hast du es ja wieder geschafft«, flüsterte sie.
    Bill machte ein unschuldiges Gesicht. »Ich habe mich nicht danach gedrängt. In diesen Fall sind wir von selbst reingestolpert.«
    »Ja, so kann man es auch sehen.«
    Sheila ärgerte sich ein wenig, daß Bill es wieder geschafft hatte, sich in einen Fall hineinzuhängen. Aber jetzt war es zu spät, etwas dagegen zu unternehmen.
    Es wurde an die Tür geklopft, und auf Tolinis »Herein« betrat ein Bote das Büro. Er brachte einen schmalen Aktenhefter, legte ihn auf den Schreibtisch, warf Sheila einen anerkennenden Blick zu und verschwand wieder. Leise schloß er die Tür.
    Tolini hatte den Hefter aufgeschlagen. Sein Gesicht begann zu strahlen, als er die erste Seite ansah.
    »Gratuliere, Signor Conolly«, sagte er. »Sie und der Computer haben einen von den Burschen identifizieren können. Er heißt Tino Ricci und ist ein stadtbekannter Messerstecher.«
    Bill war von seinem Stuhl aufgesprungen, an den Schreibtisch getreten und blickte Tolini über die Schulter. Er sah den eingeklebten Dreierstreifen des Portraitbildes und sagte spontan. »Ja, das ist der Knabe.«
    Zufrieden klappte Tolini die Akte zu. »Und wir haben sogar seine Anschrift«, sagte er und rieb

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