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GK0148 - Der Voodoo-Mörder

GK0148 - Der Voodoo-Mörder

Titel: GK0148 - Der Voodoo-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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langsam sterben zu lassen. Aber das waren bisher Wunschträume finsterer Mächte geblieben, denn John war schließlich auch kein Dummkopf und wußte sich schon gegen gewisse Attacken zu wehren.
    Dabei war John Sinclair vom Äußeren her das glatte Gegenteil eines finsteren Hexenjägers. Er hatte die Dreißig soeben überschritten und war damit der jüngste Oberinspektor bei Scotland Yard. John war ziemlich groß, hatte blonde, kurz geschnittene Haare und blaugraue Augen.
    Als Powell John den Fall übertragen hatte, hatte er sich leicht ironisch nach dem Befinden des Oberinspektors erkundigt.
    »Mir geht es gut«, hatte John wider besseres Wissen geantwortet. Am liebsten hätte er sich ins Bett gelegt, denn am vergangenen Abend hatten er, die Privatdetektivin Jane Collins und das Ehepaar Conolly eine Party gefeiert. Doch Powell nahm auf so etwas keine Rücksicht. Ein Beamter ist immer im Dienst, pflegte er zu sagen.
    Nun ja, John gab sein Bestes.
    Momentan hatte er eine Liste vor sich liegen. Die Namen der Opfer waren darauf vermerkt. Zehn an ›Herzschlag‹ verstorbene Frauen waren es. Die letzte Meldung war erst vor zwei Stunden über Interpol eingetroffen. In Deutschland hatte es ebenfalls einen rätselhaften Todesfall gegeben. Die Parallelen waren eindeutig, und Interpol hatte es für richtig gehalten, sich ebenfalls einzuschalten. Ein deutscher Kommissar mit Namen Will Mallmann vom BKA sollte am nächsten Tag in London eintreffen.
    Immer wieder las John Sinclair die Namen und die Lebensläufe der Toten durch, suchte nach Gemeinsamkeiten und fand sie eigentlich nur bei den Opfern, die von der Insel stammten. Die fünf toten Girls hatten samt und sonders an der Uni London studiert. Das war vielleicht ein Punkt, bei dem man einhaken konnte. John kannte an der Universität einige Dozenten und hatte sich auch schon für vierzehn Uhr angemeldet.
    Eine Stunde vorher setzte er sich in seinen metallicfarbenen Bentley und fuhr los. Es war eine ziemliche Strecke, quer durch London. Über die Whitehall Parliament Street ging es in Richtung Norden. Dann weiter auf der Charing Cross Road, die in die Tottenham Court Road überging, an der auch ein paar Gebäude der Universität lagen.
    John führ an den modernen, neu errichteten Studentenwohnheimen vorbei und parkte auf einem großen Platz vor dem Verwaltungsgebäude der Universität.
    Es herrschte ziemlich viel Betrieb. Das schöne Wetter hatte die Studenten nach draußen gelockt. Man sah die ersten duftigen Kleider und engen T-Shirts der jungen Mädchen. Ein prächtiger Anblick für jedes Männerauge. Auch John Sinclair genoß ihn.
    Das Verwaltungsgebäude war ein alter Kasten mit dicken Mauern und hohen Gängen.
    An der Anmeldung döste ein Portier, den John durch das Klopfen an der Glasscheibe aufschreckte.
    Der Oberinspektor nannte den Grund seines Kommens und mußte mit dem Paternoster in den dritten Stock fahren, wo der stellvertretende Personaldirektor, Mr. Higgins, residierte.
    Higgins kam mit ausgestreckten Händen auf John zu. »Hallo, Oberinspektor!« rief er. »Ist ja eine Ewigkeit her, daß wir uns das letzte mal gesehen haben!«
    »Meine Studentenzeit liegt ja auch schon etwas zurück«, erwiderte John grinsend.
    Higgins lachte. »Immer noch der alte Witzbold, wie?«
    »Ich kann’s nicht leugnen.«
    Higgins ließ sich in seinen Stuhl fallen. »Also, wenn Sie meinen Job hätten, wäre Ihnen das Lachen schon vergangen.«
    »Ansichtssache.«
    John kannte Higgins schon einige Jahre.
    Der stellvertretende Personalchef war ein Mann mit krummem Rücken, fahrigen Bewegungen und ewig verschnupfter Nase.
    Sein schütteres Haar klebte am Kopf.
    »Es geht wohl um die toten Mädchen, nicht?« sagte er, als die Männer Platz genommen hatten.
    »Ich erwähnte es ja schon am Telefon und hoffe, daß Sie mir helfen können.«
    Higgins zog ein trauriges Gesicht und schnäuzte sich umständlich die Nase. »Ich fürchte, mein lieber Oberinspektor, da sind Sie auf dem falschen Dampfer. Ich fühle mich hier praktisch als menschlicher Computer. Über das Privatleben der Studenten bin ich leider nicht informiert.«
    John kniff das rechte Auge zu. »Tatsächlich nicht?«
    Higgins wußte nicht, was er sagen sollte. Er lächelte fahrig.
    »Wie meinen Sie denn das?« fragte er vorsichtig.
    »Reden wir doch mal im Klartext, mein lieber Higgins. Wir sind ja unter uns. Seit den Studentenunruhen gibt es doch auf den Universitäten so etwas wie eine geheime Polizei. Es gibt Spitzel, die ihre

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