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GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

Titel: GK0176 - Der Alptraum-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Radios, und Kommissar Mallmann dachte mit Bedauern an seine neue Stereo-Anlage, die er sich erst vor einem Monat gekauft hatte, und um die ihn alle Kollegen beneideten. Wie gerne hätte er sich jetzt von der Musik eines Jean Sibelius beruhigen lassen.
    Eine Waffe hatte der Kommissar nicht mitgenommen. Aber ihm fiel ein, daß im Handschuhfach seines roten Opel Ascona noch ein Totschläger lag, den er einmal einem Rocker auf offener Straße abgenommen hatte.
    Will Mallmann holte die Waffe und ließ sie in der Innentasche seiner Windjacke verschwinden.
    Unten in der Gaststätte lagen bereits die Speisekarten auf den Tischen. Manche Plätze waren schon besetzt, allerdings war die Stimmung bei den Gästen gedrückt, zu sehr wirkten die vergangenen Ereignisse noch in den Menschen nach.
    Kommissar Mallmann aß nur ein kleines kurzgebratenes Steak und dazu frischen knackigen Salat. Er trank Mineralwasser. Dann – nach einer kleinen Verdauungspause – machte er sich auf den Weg. Über der Landschaft ballte sich bereits die Dunkelheit. Das Hotel Waldfrieden wirkte wie eine helle Insel, deren Licht aber nicht mehr den Friedhof erreichte.
    Das Tor war noch offen.
    Will Mallmann betrat den Friedhof und ging langsam den Weg entlang, der zu dem Grab führte, in dem der alte Leitner beerdigt werden sollte. Die Öffnung war wieder durch Bohlen abgedeckt worden.
    Die Nacht hatte tausend Geräusche. Überall raschelte und knackte es im Gebüsch. Einmal huschte eine Feldmaus über seine Schuhe. Irgendwo in der Ferne bellte ein Hund. Die klare Luft trug das Echo bis hinüber zum Friedhof.
    Noch zwei Stunden, dann war Mitternacht.
    Viel länger wollte Will Mallmann nicht bleiben. Wenn der lebende Tote bis dahin nicht gekommen war, dann…
    Urplötzlich hörte Mallmann hinter sich ein Kichern.
    Wie ein Blitz wirbelte er herum, riß die Lampe hervor, schaltete sie ein…
    Die schmale Lichtlanze zerteilte die Dunkelheit, erfaßte eine Gestalt! Ein Mann hob schützend den rechten Arm vor die Augen, um nicht geblendet zu werden.
    Kommissar Mallmann kannte ihn.
    Es war kein geringerer als Professor Jurc!
    ***
    »Sie, Professor?« fragte Kommissar Mallmann überrascht.
    »Ja, zum Teufel. Und schalten Sie endlich die verdammte Lampe aus. Man wird ja völlig geblendet.«
    Mallmann kam der Aufforderung nach.
    Professor Jurc war jetzt nur noch als Schatten zu erkennen. In Mallmanns Kopf aber jagten sich die Gedanken. Wie kam der Professor hierher? Was hatte er auf dem Friedhof zu suchen? Und dann noch zu dieser außergewöhnlichen Stunde?
    Kommissar Mallmann hoffte, durch gezielte Fragen Antworten zu bekommen.
    »Lieben Sie Friedhöfe?« fragte er. »Ich dachte, Sie interessieren sich nur für etruskische Gräber.«
    Professor Jurc stieß ein meckerndes Lachen aus. Mit schlurfenden Schritten kam er näher. Laub raschelte unter seinen Füßen. Dicht vor dem Kommissar blieb er stehen. »Wissen Sie, Herr Mallmann, ich habe eine seltene Entdeckung gemacht.«
    »Haben Sie etwa das Grab gefunden?«
    »Vielleicht«, entgegnete Professor Jurc ausweichend. »Es gibt da einige rätselhafte Dinge, die noch zu klären sind.«
    »Sprechen Sie sich aus. Ich löse gern Rätsel.«
    »Nun.« Der Professor machte eine umfassende Handbewegung. »Wie Sie unschwer feststellen können, befinden wir uns hier auf einem Friedhof. Aber«, und jetzt hob Jure den Zeigefinger, »dieser Friedhof ist nicht der einzige.«
    »Wieso?« Mallmanns Stimme klang lauernd.
    Professor Jurc lachte. »Sie werden es kaum glauben, aber der Friedhof, auf dem wir stehen, hegt über einem anderen. Und zwar über einem Etrusker-Friedhof.«
    Kommissar Mallmann war sprachlos. Diese Eröffnung hatte ihm die Worte verschlagen.
    »Dann haben Sie Ihr Grab doch noch gefunden«, sagte er nach ein paar Sekunden des Schweigens.
    »Ja. Und nicht nur ein Grab, sondern gleich einen ganzen Friedhof. Ist das nicht phantastisch? Die Wissenschaft wird begeistert sein. Ich werde in die Annalen der Geschichte als großer Entdecker eingehen. Und Sie, Herr Mallmann, werden der erste sein, dem ich mein Geheimnis zeige. Kommen Sie mit mir. Wir werden der Grabstätte einen Besuch abstatten.«
    Der Wissenschaftler zog den Kommissar auf die Friedhofsmauer zu.
    »Wir kletterten darüber«, sagte er, »dieser Weg ist wesentlich kürzer. Ich habe ihn auch genommen.«
    Will Mallmann wunderte sich, wie geschickt Professor Jurc trotz seines relativ hohen Alters über die Mauer stieg. Mallmann hatte Mühe, ihm

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