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GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

Titel: GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in Eiswasser getaucht.
    In der Nische stand – ein Sarg!
    Dicht neben seinem linken Ohr hörte Tanner das Lachen der Frau. »Es ist mein Zimmer«, sagte sie. »Ich wollte es dir doch zeigen. Und der Sarg ist meine Ruhestätte.«
    George Tanner fuhr herum, starrte Elisa ins Gesicht und glaubte plötzlich, den Verstand verlieren zu müssen.
    Die Frau hatte den Mund leicht geöffnet. Zwischen ihren Lippen schimmerten zwei nadelspitze Zähne.
    Elisa war ein Vampir!
    ***
    Fassungslos starrte George Tanner auf das Gesicht der Frau, das jetzt zu einer gräßlichen Fratze entartet war.
    Elisa hatte den Mund so verzogen, daß die beiden Enden der Zähne über die Unterlippe ragten. Und dann die Augen. In ihnen las der junge Polizist eine mörderische Gier.
    Vampire trinken Blut, schoß es ihm durch den Kopf. Nur so können sie weiter existieren. Und diese Frau ist verrückt nach Blut.
    Nach meinem Blut!
    Elisa hob den rechten Arm und winkte mit dem Zeigefinger.
    »Komm her, Söhnchen, komm zu mir. Ich wollte dir etwas zeigen. Du bist doch verrückt danach, mich zu besitzen. Ich sehe es dir an, mein kleiner Polizist.«
    Wild schüttelte George Tanner den Kopf. »Nein!« schrie er plötzlich. »Bleib weg von mir! Geh! Geh mir aus den Augen, du Bestie.« Abwehrend streckte er beide Arme aus, doch die Untote lachte nur. Sie wußte, daß ihr die Beute nicht mehr entkommen konnte.
    Da schlug George Tanner in seiner höchsten Verzweiflung das Kreuzzeichen.
    Sofort zuckte Elisa zurück. Ihre Augen schienen mit einemmal aus Blitzen zu bestehen.
    »Tu das nie wieder«, sagte sie. »Hörst du? Nie wieder.«
    Diesmal war es George, der lachte. »Irrtum!« kreischte er. »Ich werde dich in deine Schranken weisen, du Unhold!« Er ging rückwärts, hielt beide Arme gekreuzt vor seinem Gesicht.
    Die Vampirin folgte ihm nicht. Abwartend und sprungbereit verharrte sie neben dem Sarg.
    »Du kommst hier doch nicht raus«, geiferte sie. »Du nicht!«
    George Tanner ließ sich nicht beirren. Noch ein Schritt trennte ihn von der letzten Treppenstufe.
    Er machte diesen Schritt mit dem linken Bein – und stolperte. Erschrocken riß George Tanner die Arme hoch. Instinktiv wollte er sich irgendwo festhalten, doch da war nichts.
    Tanner ruderte immer noch mit den Händen, als er bereits fiel. Das war die Chance für Elisa.
    Mit einem wahren Panthersatz war sie bei dem jungen Polizisten. Ihr Körpergewicht nagelte George auf der Steintreppe fest. Hart drückten die Kanten in seinen Rücken.
    Zwei Hände hatten sich in seinen Haaren verkrallt, preßten den Kopf nach hinten, bogen ihn zurück wie eine Feder.
    Frei lag George Tanners Hals vor dem Gebiß der Untoten.
    Weit riß Elisa den Mund auf. Unersättlich war ihre Gier nach dem frischen Lebenssaft geworden.
    Verzweifelt bemühte sich George, sich aus dem Griff zu befreien, doch die Untote besaß gewaltige Kräfte.
    »Nein – nicht!« röchelte George Tanner. »Ich…«
    Da hatte der weibliche Vampir sein Ziel erreicht. Mit einem Ruck schlug er die Zähne in den Hals des jungen Polizisten…
    ***
    Die Fahrt zur MYSTERY SCHOOL glich einer einzigen Rutschpartie. John Sinclair konnte nur im Schrittempo fahren. Suko hockte mit dem Gesicht dicht vor der Scheibe und hielt nach besonders gefährlichen Glatteisstellen Ausschau.
    Der Wirt hatte zwar gesagt, es wäre kaum möglich, mit dem Wagen bis dicht an die Schule zu gelangen, doch John hatte keine Lust gehabt, die letzte halbe Meile zu Fuß zu gehen. Er schaffte es auch so.
    Das Gebläse arbeitete auf Hochtouren. Obwohl noch Mittag war, hatte die Sonne kaum Kraft. John Sinclair sah erste Nebelschwaden zwischen den Büschen umhergeistern. Die Schleier wirkten wie ein großes Gespinst.
    Und der Nebel hielt die Kälte über dem Boden fest.
    Noch eine Kurve, und dann konnten John Sinclair und Suko die Schule sehen.
    Es war ein altes Haus, dessen obere Stockwerke bereits im Nebel verschwammen.
    John grinste erleichtert. »Gleich haben wir es hinter uns«, sagte er zu seinem chinesischen Freund.
    »Moment, John! Halt doch mal an!«
    Der Geisterjäger trat behutsam auf die Bremse und brachte den Leihwagen zum Stehen. Er drehte seinen Kopf zu Suko. »Was ist denn?«
    Der Chinese öffnete die Wagentür. »Rechts, zwischen den Büschen, habe ich ein Auto gesehen«, sagte er während des Aussteigens.
    Auch John verließ den Wagen.
    Er folgte Suko, der bereits die mit Eisschnee bedeckten Zweige zur Seite schob.
    Dann sah John den Wagen auch.
    Es war ein Mini-Cooper.

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