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GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

Titel: GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinem Chef weismachen können, daß dieser schreckliche Fall bei ihm eine Magenschleimhautentzündung ausgelöst habe. Und da er sich nicht für zwei oder drei Wochen krankschreiben lassen wollte, hatte er eben zwei Tage von seinem Jahresurlaub abgezweigt.
    Aber nicht, um zu faulenzen.
    Das Gegenteil war der Fall. Tanner wollte diesen rätselhaften Mord auf eigene Faust klären. Und da ein ungewöhnlicher Fall ungewöhnliche Maßnahmen erforderte, hatte er auch einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen.
    Tanner hatte die Nacht nicht im Bett verbracht. Er hatte in der näheren Umgebung von Saxton Nachforschungen angestellt, hatte Stunden in Gasthäusern verbracht und so allerlei Informationen erhalten. Die meisten waren natürlich Klatsch und Tratsch, aber etwas hatte sich doch bei all den Recherchen herauskristallisiert. Immer wieder wurde eine geheimnisvolle Schule erwähnt.
    MYSTERY SCHOOL, wie sie sich nannte.
    Und ihr wollte Tanner einen Besuch abstatten.
    Es hatte lange gedauert, bis er den richtigen Weg fand, der ihn geradewegs zur Schule hinführte. Sehr wohl spürte George Tanner den dicken Kloß im Magen. Noch nie hatte er ähnliches erlebt. Bisher hatte er immer die Rückendeckung seiner Polizeiorganisation gehabt. Aber nun war er völlig auf sich allein gestellt.
    Das Haus lag ziemlich einsam, zwischen zwei Hügeln, die es im Norden und Süden begrenzten. Die Straße, die zur Schule hinführte, war kaum als solche zu bezeichnen, und als Tanner seinen Wagen neben einer schneebedeckten Buschgruppe abstellte, hatte er plötzlich das Gefühl, zu seiner eigenen Beerdigung zu gehen.
    Mit in den Taschen vergrabenen Händen schlenderte er langsam auf das Haus zu. Es machte eigentlich einen ganz harmlosen Eindruck. Es war schon ziemlich alt, aber noch gut erhalten. Es gab an der Vorderseite zwei große Erkerfenster, deren Scheiben jedoch durch Vorhänge abgedeckt waren. Auf den zahlreichen Vorsprüngen und Ecken lag eine dicke weiße Schneeschicht. Zwei blaugraue Rauchfahnen stiegen aus nebeneinander liegenden Schornsteinen.
    George Tanner nahm seine Brille ab und putzte die beschlagenen Gläser. Dann stand er vor der Tür. Sie war groß und aus stabilem Holz, in das seltsame Zeichen geschnitzt waren, mit denen George Tanner nichts anzufangen wußte.
    Wie sollte er auch die Sprache der Schwarzen Magie kennen? Er entdeckte keine Klingel, dafür wurde aber so plötzlich die Tür aufgerissen, daß Tanner erschrak.
    Eine ihm unbekannte Frau blickte ihn an.
    »Sie wünschen?« fragte sie mit flacher, tonloser Stimme, die so gar nicht zu ihrem Äußeren passen wollte.
    Der junge George Tanner war von der Schönheit der Frau fasziniert. Sie trug ein blutrotes, bis zum Boden reichendes Kleid, das weit ausgeschnitten war und die Ansätze ihrer vollen Brüste sehen ließ. Tanner wunderte sich, daß die Frau nicht fror, aber anscheinend schien sie die Kälte nicht zu spüren.
    »Sie wünschen?« wiederholte sie ihre erste Frage.
    »Nun – ich…« Tanner räusperte sich. »Also – ich möchte in ihre Schule aufgenommen werden.«
    »Bitte, treten Sie ein.«
    Die Frau gab den Weg frei, und George Tanner hatte, als er den dunklen langen Flur betrat, das Gefühl, in eine Gruft zu gehen, aus der es kein Zurück mehr gab. Der Gang wurde von versteckt angebrachten Lampen nur spärlich erhellt.
    Mit fahrigen Bewegungen knöpfte Tanner seinen Mantel auf Die Frau ging dicht vor ihm. Sie bewegte sich aufreizend, und wenn George Tanner genau hinsah, konnte er das Spiel der Muskeln unter dem Kleid sehen.
    Die Frau schien nichts darunter anzuhaben.
    Plötzlich blieb sie stehen und wandte sich um. Tanner wäre fast gegen sie geprallt, hatte aber im letzten Moment noch aufpassen können.
    »Ich bin Elisa«, sagte die Frau mit den lackschwarzen Haaren.
    Ihr Gesicht schimmerte seltsam bleich, und die langen seidigen Wimpern berührten fast die Haut unter den Augen.
    »Tanner«, sagte der Polizeiassistent. »George Tanner.«
    Die Frau nickte nur. Dann wandte sie sich wieder um und ging weiter.
    Sie führte George in ein großes Zimmer, in dem schwarze Möbel standen. Kerzenlicht schuf Atmosphäre.
    Elisa deutete auf eine Couch. »Setz dich hin.«
    Automatisch nahm George Tanner Platz.
    Die Frau blickte auf ihn hinab. Sie hatte die Hände in beide Hüften gestützt, und ihre Zunge fuhr rasch über die seltsam blassen Lippen.
    »Warte hier. Ich bin gleich wieder zurück. Dann bringe ich dich zu den anderen.«
    Tanner konnte nur nicken.
    Elisa

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