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GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

Titel: GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Karton hochzuheben.
    Da hörte er das Geräusch!
    Augenblicklich stand der Wirt wie angewachsen. Eine Gänsehaut rieselte über seinen Rücken.
    »Wilma, bist du’s?«
    Keine Antwort.
    Wird wohl wieder ‘ne Maus gewesen sein, dachte Chester und wollte in seiner Tätigkeit fortfahren.
    Plötzlich sah er die Gestalt.
    Tom Chester wirbelte herum. Sein Herz schlug bis zum Hals. Doch im nächsten Augenblick atmete der Wirt beruhigt auf. »Sie sind es, Sir. Mein Gott, haben Sie mich aber erschreckt.« George Tanner blieb stehen. Er war durch die Hintertür in den Keller gelangt. Das einfache Schloß hatte ihm keinen allzu großen Widerstand entgegengesetzt.
    Der Wirt lächelte gequält. »Warum sind Sie denn nicht vorn hereingekommen?« Daß Tanner die Tür aufgebrochen haben mußte, fiel ihm gar nicht ein.
    Tanner hob die Schultern. Hinter seinen Brillengläsern funkelten die Augen. »Ich bin in einem – sagen wir Geheimauftrag unterwegs.«
    »Aha, ich verstehe«, erwiderte Chester, obwohl er nicht verstand. Aber er wußte, daß Tanner von der Polizei war. Er hatte ihn auf der Beerdigung kennengelernt. Der junge Mann war ihm von Anfang an sympathisch gewesen. Aus diesem Grund hatte Chester auch keine Scheu und fragte: »Darf man wissen, was das für ein Geheimauftrag ist?«
    »Später«, erwiderte Tanner mit belegter Stimme.
    Er hatte sich verkrampft. Die Gier nach Blut machte ihn fast verrückt. Nie hätte er gedacht, daß dieser Drang einmal so stark werden könnte. Lange genug hatte er sich beherrschen müssen. Auf der Fahrt zum Dorf waren ihm zwei Frauen begegnet, und nur mit äußerster Mühe hatte er sich zurückhalten können.
    Doch jetzt, wo das Opfer so dicht vor ihm stand, war es mit seiner Beherrschung vorbei.
    Er mußte das Blut von diesem Mann haben!
    »Na gut, dann gehen wir nach oben.« Tom Chester bückte sich, um den Karton mit Whiskyflaschen hochheben zu können.
    Plötzlich spürte er die Gefahr. Irgend etwas warnte ihn. Vielleicht war es nur eine allzu heftige Bewegung des Polizisten, auf jeden Fall drehte Tom Chester den Kopf.
    Da griff Tanner bereits an.
    Er bewegte sich wie ein Raubtier, den Mund halb offen. Deutlich sah Tom Chester die beiden höllisch scharfen Zähne. Tom öffnete den Mund, und ein wahnsinniger Schrei entrang sich seiner Kehle…
    ***
    John Sinclair sah sofort, daß mit Phil Sounders etwas nicht stimmte. Diese geistesabwesende Art, der Blick – nein, das war nicht normal. Phil Sounders schien unter Drogen zu stehen. Und das bis zur Halskrause. Oder aber man hatte ihn mit anderen Mitteln bearbeitet. Vielleicht sogar mit Mitteln der Schwarzen Magie.
    Auch Mr. Lethian hatte bemerkt, daß John etwas an dem Benehmen des Mannes aufgefallen war. Er beeilte sich, sogleich eine Erklärung abzugeben.
    »Wie gesagt, Sir, die Schüler befanden sich mitten in der Meditation.«
    John winkte ab. »Ja, ja, schon gut.« Dann wandte er sich an Phil Sounders. »Wollen Sie sich nicht setzen, junger Mann?«
    Sounders nahm Platz. Steif, staksig, wie ein Roboter.
    »Ich weiß allerdings nicht, Sir, ob Phil in der Lage sein wird, Ihre Fragen zu beantworten«, sagte Mr. Lethian. »Ich fürchte, er wird Sie gar nicht richtig verstehen.«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Ach so, ja, was haben Sie ihm da eigentlich für eine Kutte übergezogen? Wozu dieser stilisierte Totenschädel?«
    »Das Symbol des Vergänglichen, Sir. Es ist gewissermaßen unser Zeichen.«
    »Verstehe.« Dann blickte John Sinclair den Schulleiter direkt an. »Würden Sie mich bitte mit dem Zeugen Sounders allein lassen?«
    Lethians Gesicht verschloß sich. »Nein«, sagte er, »das geht auf keinen Fall.«
    »Und wieso nicht?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß sich Phil Sounders in einem etwas desolaten Zustand befindet. Eine falsche Frage nur, und Sie könnten an seinem Tod schuld sein.«
    Der Geisterjäger nickte. »Ja, in einem desolaten Zustand ist er, Mr. Lethian. Aber ich kläre hier ein Verbrechen auf, und Phil Sounders ist ein sehr wichtiger Zeuge.«
    Lethian hob nur die Schultern.
    John begann wieder mit seinem Fragespiel. »Sagen Sie, Mr. Lethian, wie lange dauert solch ein Zustand meistens an?«
    »Das kann über Tage gehen.«
    »Verstehe ich nicht. Er muß doch auch an dem anderen Unterricht teilnehmen.«
    »Äh, also…« Lethian war leicht aus der Fassung gebracht worden. »Bei Phil Sounders verhält sich das ein wenig anders. Er gehört zu einer Gruppe von Personen, mit denen wir besondere Tests durchführen.

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