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GK0196 - Die Spinnen-Königin

GK0196 - Die Spinnen-Königin

Titel: GK0196 - Die Spinnen-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht?«
    »Wir haben gehört, da soll es nicht mit rechten Dingen zugehen.« Die Stimme des Jungen senkte sich zu einem Flüstern. »Mein Vater hat gesagt, die Chinesin könne zaubern. Es gehen ihr alle Leute aus dem Weg.«
    »Gesprochen habt ihr noch nie mit ihr?« wollte John wissen.
    »Nein.«
    »Okay, dann ist es gut.« John Sinclair gab den beiden die Münzen. Die Jungen verschwanden wie der Blitz. Wahrscheinlich würden sie in den nächsten Pub gehen. Aber das war nicht Johns Problem.
    Er fuhr wieder ab und hatte kaum sein Büro betreten, als er zum Telefon griff.
    Bill Conollys Nummer kannte er im Schlaf. John und Bill hatten gemeinsam schon manch heiße Schlacht geschlagen. Sehr zum Ärger von Bills junger Frau Sheila, die in dauernder Sorge um ihren Mann lebte und ihn gern von John Sinclair fernhielt. Das gelang ihr allerdings nicht immer.
    Bill selbst war am Apparat.
    John meldete sich und entlockte dem Reporter einen beinahe schon tierischen Schrei.
    »Du lebst noch?« grölte Bill.
    »Ja. Warum nicht?«
    »Weil du so lange nichts mehr von dir hast hören lassen. Mensch, John, wieviel Wochen ist es her, daß wir uns mal richtig ausgequatscht haben? Sogar Sheila wundert sich schon.«
    »Ich hatte zu tun.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Von deinem letzten Fall habe ich durch Jane Collins erfahren.«
    Jane Collins war Privatdetektivin und John Sinclair sehr zugetan.
    »Dann ist es ja gut.«
    »Gar nichts ist gut, Mann. Ich vertrockne hier bald. Seitdem du Suko hast, bin ich wohl abgemeldet, was?«
    Suko war John Sinclairs chinesischer Kampfgefährte. Er hatte ihn bei einem seiner letzten Fälle kennengelernt. Suko war ein Dämonenhasser und bekämpfte die finsteren Mächte bis aufs Blut. Da John ihn nicht bezahlen konnte, schickte ihm Bill - er war durch die Heirat zum Millionär geworden - jeden Monat einen Scheck. Die drei verstanden sich prächtig, und etwas Flachserei gehörte nun mal dazu.
    »Okay, Bill, du hast mich überzeugt. Ich habe auch nicht aus reiner Langeweile angerufen, sondern ich brauche deine Hilfe.«
    »Immer.« Bill war schon wieder Feuer und Flamme.
    John grinste.
    »Also«, rief der Reporter, »raus mit der Sprache.«
    »Ich benötige eigentlich nur eine Eintrittskarte.« Ehe Bill fragen konnte, wofür, sagte John: »Es gibt hier in London eine Madame Wu. Sie lebt auf einem Hausboot, verkauft Kunstgegenstände aus ihrer Heimat und hat am heutigen Abend zu einer Party eingeladen, an der ich gern teilnehmen würde. Nur habe ich keine Karte, und da dachte ich…«
    »… daß der alte Bill dir eine besorgen kann.«
    »Du hast es erfaßt.«
    Bill Conolly lachte. »Phantastisch, John, dann haben wir heute abend das gleiche Ziel.«
    »Wie? Du bist auch…«
    »Aber sicher doch. Ich bin ebenfalls eingeladen. Und eine Karte besorge ich dir. Sheila kommt übrigens auch mit. Sie wird sich freuen, daß wir mal wieder ganz privat…«
    Bill stockte plötzlich.
    »Ist was?« fragte der Geisterjäger scheinheilig.
    »Du gehst doch nicht zu deinem Vergnügen dorthin - oder?«
    John Sinclair konnte seinem Freund ruhig die Wahrheit sagen. »Nein, Bill, nicht zu meinem Vergnügen. Du hast heute schon die Zeitungen gelesen?«
    »Der Spinnenkerl?«
    »Genau.«
    Conolly pfiff durch die Zähne. »Dann ist an der Story doch was dran. Mein lieber Herr Gesangverein, das wird bestimmt ein abwechslungsreicher Abend.«
    »Langsam, Bill. Noch ist nichts raus.«
    »Hör auf, John, ich kenne dich doch. Okay, die Karte beschaffe ich dir. Nur für Suko werde ich wohl keine besorgen können. Ich meine, er müßte dann…«
    »Keine Sorge, Bill. Das mit Suko regele ich schon. Er ist auf jeden Fall dabei. Gewissermaßen als Rückendeckung.«
    Die beiden Freunde verabredeten noch einen Treffpunkt, und dann legte John auf.
    Auf Bill konnte man sich verlassen. Der Geisterjäger war froh, solch einen Mann zum Freund zu haben.
    Sinclair zündete sich eine Zigarette an. Es ging schon bald auf den offiziellen Feierabend zu, und John mußte sich beeilen, wenn er rechtzeitig an dem mit Bill vereinbarten Treffpunkt sein wollte.
    John Sinclair fuhr nach Hause. Suko, sein chinesischer Mitarbeiter, hatte im selben Haus ein Apartment gemietet. Allerdings etwas kleiner als das von John.
    Der Geisterjäger störte Suko beim Karatetraining. Mit nacktem Oberkörper öffnete der Chinese ihm die Tür.
    Wenn man Suko ansah, konnte man schon Angst bekommen. Er war, wie man so schön sagt, ein Kerl wie ein Baum. Breite Schultern, gewaltige

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