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GK0196 - Die Spinnen-Königin

GK0196 - Die Spinnen-Königin

Titel: GK0196 - Die Spinnen-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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berührten das Ruder. Jetzt hatte der Mann einen relativ guten Halt.
    Jim Fletcher hatte das Boot beigedreht.
    »Alles klar!« hörte er Joes Stimme.
    Jim grinste erleichtert.
    Für Joe begann nun Teil zwei des riskanten Manövers. Er mußte sich an dem Sims entlanghangeln, bis er eines der Fenster erreichte.
    Es war eine Schufterei.
    Der Holzsims war durch die Nässe feucht geworden - und glitschig. Mehr als einmal war Joe versucht, sich einfach fallenzulassen, doch dann riß er sich wieder zusammen.
    Sein Gesicht war von der Anstrengung gezeichnet. Er atmete keuchend und mit offenem Mund. In den Fingern hatte er kaum noch Gefühl. Das Seil, mit dem er Jim nachziehen wollte, lag aufgerollt über seiner Schulter.
    Und dann hatte er es geschafft. Seine Beine pendelten in Höhe des Fensters.
    Es war etwa halb so groß wie ein normales Fenster, und Joe würde all seine Geschicklichkeit brauchen, um dort hineinklettern zu können. Doch zuvor mußte er das Glas aus der Fassung treten.
    Joe Fletcher sammelte seine letzten Kräfte. Dann schwang er das rechte Bein etwas zurück und ließ es im nächsten Atemzug wieder vorschnellen.
    Seine Fußspitze rammte gegen die Scheibe.
    Sie brach.
    Joe Fletcher fiel ein Stein vom Herzen, doch dann stockte ihm der Atem.
    Über sich auf dem Schiff hörte er plötzlich Stimmen. Und sie wurden mit jeder Sekunde lauter.
    Da näherten sich Gäste der Reling. Wenn sie einen Blick nach unten warfen, und Joe entdeckten, war alles umsonst. Oder hatten sie vielleicht das Klirren der Scheibe gehört?
    Sie hatten es nicht. Und sie sahen auch nicht über die Reling. Joe Fletcher fiel ein Stein vom Herzen. Besonders, als sich die Stimmen wieder entfernten.
    »Alles klar?« hörte er seinen Bruder vom Boot aus rufen.
    »Ja.« Joes Stimme klang verzerrt. »Du kannst jetzt mit dem Boot ranfahren, Jim.«
    Jim Fletcher manövrierte das Boot so dicht es ging neben die Bordwand des Hausbootes. Dann rief er: »Spring.«
    Joe ließ sich fallen. Er landete weich, auf der regengeschützten Plane des Bootes. Sie sackte zwar ein, aber sie hielt.
    Scharf stieß Joe Fletcher die Luft aus. Dann rief er mit gedämpfter Stimme. »Halt das Boot gerade, Jim.«
    »Okay.«
    Joe richtete sich auf. Er zog sich Handschuhe an, reckte seinen Körper, und es gelang ihm, das Fenster mit der zerstörten Glasscheibe zu erreichen.
    Unter ihm schaukelte das Boot auf den Wellen.
    Joe Fletcher stieß die Glassplitter aus dem Rahmen, um das Verletzungsrisiko zu mindern. Dann gab er seinem Körper Schwung, packte den unteren Rand des Fensters und zog sich hoch.
    Joe schaffte den Klimmzug und schob seinen Oberkörper durch die entstandene Öffnung. Er mußte sich dabei winden wie ein Aal, hatte es aber dann geschafft.
    Joe Fletcher hatte den unbequemen, kräfteraubenden Weg wählen müssen, denn die Zwillinge hatten keine Stange mitgenommen, mit der sie vom Boot aus hätten das Fenster einschlagen können. Aber es hatte ja auch so geklappt.
    Mit dem Kopf zuerst tauchte Joe Fletcher in das Dunkel eines Raumes ein. Er streckte die Arme vor, ließ sich fallen und berührte mit den Händen den Boden.
    Joe zog die Beine nach und befand sich nun endgültig auf dem Schiff.
    Totenstille umgab ihn. Joe hörte nur seinen eigenen Atem.
    Er richtete sich vorsichtig auf. Dabei schabte der Stoff des Overalls aneinander und übertönte das Geräusch der schleichenden Schritte, die sich dem Eindringling näherten.
    Als Joe Fletcher die Schritte hörte, war es fast zu spät. Er warf sich noch instinktiv zurück, riß seine handliche Taschenlampe hervor und knipste sie an.
    Der helle Strahl zerschnitt die Finsternis. Scharf riß er den häßlichen Schädel des Spinnenmonsters aus der Dunkelheit…
    ***
    Joe Fletcher erlitt den Schock seines Lebens. Er wollte schreien, doch es ging nicht. Tausend Gedanken auf einmal wirbelten durch seinen Schädel. Er hatte in der Zeitung von dem Spinnenmonster gelesen, hatte das aber für eine Ente gehalten - und nun…
    Joe Fletcher packte das eiskalte Entsetzen.
    Das Spinnenmonster war nicht allein.
    Aus den Ecken begann es plötzlich zu krabbeln.
    Spinnen!
    Die Lampe in Joes Hand zitterte. Der Lichtstrahl flirrte hin und her, traf die häßlichen, faustgroßen Spinnen, die zielstrebig auf Joe Fletcher zukrabbelten.
    Ihm blieb nur noch eine Chance.
    Das Fenster.
    Joe Fletcher sprang auf die Füße, wich dem plötzlich zupackenden Arm des Spinnenmonsters aus und flog förmlich auf das Fenster zu.
    Joe wollte schreien,

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