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GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

Titel: GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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starrten Jo Brown an.
    Der junge Reporter grinste. »Was glotzt ihr denn so?« fragte er erstaunt. »Es stimmt, was ich gesagt habe. Das verdammte Grab ist leer.«
    Stille.
    John Sinclair ließ sein Besteck sinken. Langsam stand er auf. Er schob dabei seinen Stuhl nach hinten. Es gab ein schleifendes Geräusch.
    Wie an der Schnur gezogen flogen die Köpfe der Männer herum. Auch der von Jo Brown.
    Die Augen des Reporters wurden groß. »Oberinspektor Sinclair«, sagte er. »Zum Teufel, ich habe Sie ja gar nicht gesehen.«
    John ging auf die Theke zu und blieb neben Jo stehen. »Ihre Geschichte interessiert mich. Ich möchte, daß wir gemeinsam zum Friedhof fahren.«
    »Hätte nichts dagegen.« Jo lachte. »Kommt ja nicht alle Tage vor, daß sich einer still und heimlich aus seinem kühlen Grab davonmacht.«
    »Keinen Spott, Mister Brown«, sagte John, »dafür ist die Sache zu ernst.« Der Geisterjäger wandte sich an den Wirt. »Wir beide werden uns später auch noch unterhalten. Ich hoffe, Sie können mir einige Informationen geben.«
    Der Wirt gab keine Antwort. Das Auftreten des Oberinspektors hatte ihn noch mehr aus der Fassung gebracht.
    John Sinclair schlug den schlaksigen Jo Brown auf die Schulter. »Kommen Sie, sehen wir uns die Sache mal aus der Nähe an.«
    Jo ging mit. Er wirkte neben dem hochgewachsenen Oberinspektor wie ein Zwerg. Dazu kam der weite, viel zu lange Parka und die Mao-Mütze auf dem Kopf, die die großen Ohren noch abstehender aussehen ließ.
    Jo Brown fuhr eine Ente. Er hatte sie hinter die Jauchenkarre gestellt.
    »Das gibt einigen Wirbel«, sagte der Reporter. »Himmel, Amor und Zwirn. Wenn sich das im Dorf herumspricht, haben die Hohlköpfe hier keine ruhige Nacht mehr. Die haben doch sowieso schon mehr Angst als Vaterlandsliebe. Also ich meine, da hat sich einer einen Scherz erlaubt. Ich glaube ja an vieles, aber daß Tote auferstehen können, das ist mir, dem alten Horror-Jo, auch noch nicht passiert. Und ich bin immer da, wo was los ist, Oberinspektor. Ich kann Ihnen sagen…«
    »Steigen Sie erst einmal ein«, sagte John.
    Jo Brown blieb stehen. »Was? In diese Kiste?« Er deutete mit dem Daumen auf den Bentley.
    »Natürlich.«
    »Mann, haben Sie den auch nicht geklaut? Seit wann kann sich ein Beamter solch einen Luxusschlitten…«
    John hörte gar nicht mehr hin. Er öffnete die Tür und ließ den Reporter einsteigen.
    »Und jetzt sagen Sie mir ohne große Umwege die Strecke zum Friedhof«, verlangte John.
    »Keine Angst, Polizist. Ich bin der beste Fährtenleser auf dem Erdball.«
    »Ja, ja«, sagte John nur, wunderte sich aber doch, daß Jo ihm ohne Schnörkel den Weg zum Friedhof wies.
    Das große Tor war nicht abgeschlossen.
    »Wir können den Wagen hier stehen lassen«, schlug der Reporter vor. »Es sind nur ein paar Yards.«
    »Okay.« John Sinclair stieg aus. Zwei ältere Männer, die zufällig des Weges kamen, blieben stehen und beobachteten, wie die beiden ungleichen Personen das Gelände des Friedhofs betraten.
    »Die sind nicht von hier«, meinte der eine. »Die haben bestimmt was vor. Ich hole den Konstabler.«
    Sein Kumpel nickte. So schnell es ihnen vergönnt war, liefen sie ins Dorf zurück, um den Konstabler zu alarmieren, der jedoch schon von Oberinspektor Sinclairs Eintreffen gehört hatte. Der Wirt hatte ihm mit zitternder Stimme Bescheid gegeben. Überhaupt wußte fast jeder Einwohner im Dorf, daß ein Mann aus London angekommen war. Und dazu noch ein hoher Polizeibeamter. Das Nachrichtensystem in Bodmin funktionierte ausgezeichnet.
    Inzwischen hatten John Sinclair und Jo Brown die Gruft erreicht. Der Reporter hatte noch seine Kamera mitgenommen und schoß eine Aufnahme nach der anderen. »Das wird ein Hammer!« rief er immer wieder und tanzte wie Rumpelstilzchen um die Gruft herum. Jo Brown verkannte den Ernst der Lage. John Sinclair war das gar nicht so unlieb. Besser so einer, als jemand, der immer nur in Panik machte.
    Der Geisterjäger nahm das Grab von allen Seiten unter die Lupe. Etwa in der Mitte war der Tote dem feuchten Erdreich entstiegen. Dort war der Lehm aufgeworfen worden. Die Kränze und Buketts waren zur Seite gerutscht, und auch John Sinclair las die seltsamen Worte auf der Schleife, die den Kranz der Lady Parson zierte.
    Der Oberinspektor stutzte. Solch einen Letzten Gruß hatte er noch nie gelesen. Sollte die Frau etwa mehr wissen? Hatte sie damit gerechnet, daß ihr Sohn gar nicht tot war, daß er wiederkommen würde? John beschloß, der

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