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GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

Titel: GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trotzen konnte. Der schlanke Kirchturm ragte über alle Dächer hinweg. Die Straße war mit Pflastersteinen bedeckt und führte in einigen Kurven durch den Ort.
    Die Menschen musterten Johns Wagen aus den Augenwinkeln, als er langsam durch den Ort fuhr. Auf der sehr schmalen Straße hätten sich keine zwei Lastwagen begegnen dürfen. John Sinclair fand auch ein Gasthaus, in dem er essen konnte. Es lag in einer Seitenstraße, war ein Eckbau und besaß sogar einen Miniparkplatz, auf dem nur ein alter Jauchekarren stand.
    John parkte seinen Bentley daneben. Er betrat das Gasthaus durch den Seiteneingang.
    In der Schänke war es ziemlich dunkel. Außerdem roch es muffig. John nahm Platz – er war der einzige Gast – und mußte zwei Minuten warten, ehe die Bedienung kam.
    Es war die Wirtin selbst, eine resolut aussehende Frau mit stämmigen Armen und einem breiten Gesicht, aus dem zwei hellblaue Augen John Sinclair anblickten.
    Der Geisterjäger erkundigte sich, ob es hier etwas zu essen gäbe.
    Die Wirtin nickte. »Ja, wir haben Hammelfleisch. Wenn Sie möchten…«
    »Ja, natürlich.«
    »Auch was zu trinken?«
    John nickte. »Und eine Auskunft.«
    Das Gesicht der Frau verschloß sich. Anscheinend gab man hier nicht gern an Fremde Auskünfte. »Was wollen Sie denn wissen?«
    John Sinclair setzte sein Sonntagslächeln auf und erkundigte sich, ob es wohl möglich war, Lord Parson zu sprechen.
    Die Wirtin lachte. »Da sind Sie wohl umsonst gekommen, Mister. Es sei denn, Sie haben sich angemeldet.«
    »Nein, das nicht. Aber was ist denn los? Ist der Lord krank?«
    Die Wirtin musterte John Sinclair kritisch. »So kann man es auch ausdrücken«, sagte sie.
    »Sie machen mich neugierig.«
    »Tut mir leid, Mister. Ich muß mich um Ihr Essen kümmern.« Sie machte kehrt und verschwand in der Küche.
    Dafür kam ihr Mann. Ein hagerer Typ mit knochigem Gesicht und einem langgezogenen eckigen Kinn. Er trug einen Eimer mit Wasser und begann die Theke zu schrubben. Hin und wieder warf er John einen Blick aus den Augenwinkeln zu.
    »Ich hatte etwas zu trinken bestellt«, sagte John Sinclair.
    Der Wirt hörte auf zu schrubben. »Was wollen Sie denn haben?«
    »Ein Bier.«
    Es wurde ihm in einem eisernen Krug mit Deckel serviert. »Alle Achtung«, sagte der Geisterjäger. »Darin habe ich mein Bier noch nie bekommen.«
    Der Wirt hob nur die Schultern und ging wieder zum Tresen zurück. Schweigen, schien seine große Eigenschaft zu sein.
    Das Bier schmeckte dem Oberinspektor ausgezeichnet. Eigentlich war es in diesem Gasthaus ganz gemütlich. Die niedrige Decke, die rauchgeschwärzten Balken, die verschnörkelten Lampen und die alten Stiche an den Wänden, die von der harten Arbeit der Landbevölkerung erzählten.
    Dann betraten zwei Männer die Gaststätte. Sie trugen Arbeitskleidung und hatten blaue Mützen auf den Köpfen. John betrachteten sie mit erstaunten Blicken.
    Die Männer stellten sich an die Theke und bestellten Schnaps. Sie begannen mit dem Wirt ein Gespräch. Es wurde aber so leise geführt, daß John Sinclair kein Wort verstehen konnte. Daß es dabei auch um ihn ging, stellte er daran fest, daß sowohl der Wirt als auch die beiden Gäste ihm ab und zu hastige Blicke zuwarfen.
    Dann kam Johns Essen. Es war soviel, daß sicher drei Personen davon satt werden konnten.
    Der Geisterjäger bedankte sich und machte sich über das Hammelfleisch her. Es schmeckte ihm ausgezeichnet, besser als in manch exklusivem Restaurant.
    Doch John Sinclair sollte nicht dazu kommen, seinen Teller zu leeren, denn plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein Mann stürmte in die Gaststube.
    Ein Mann, den John kannte.
    Es war Jo Brown, der Reporter aus London.
    Er stürzte förmlich auf den Tresen zu, lehnte sich schweratmend dagegen und schlug dann mit der geballten Faust auf die Platte.
    »Was ist denn los, zum Teufel?« fauchte ihn der Wirt an.
    »Das werden Sie gleich merken!« rief der Reporter. Er holte erst einmal tief Luft und sagte dann mit keuchender Stimme: »Ich war auf dem Friedhof. Am Grab dieses Ritchie Parson.«
    »Und?« fragte der Wirt.
    »Es ist leer!«
    ***
    Die Worte des jungen Reporters hatten auf die Männer am Tresen die Wirkung einer detonierenden Bombe. Einer ließ sogar sein Brandyglas fallen. Es landete am Boden und zersplitterte. Der andere Mann trat einen Schritt zurück und faßte sich mit einer instinktiven Bewegung an den Hals. Und auch der Wirt war bleich geworden und konnte kein Wort hervorbringen.
    Aber alle

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