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GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand

Titel: GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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im anderen Trakt des Hauses. Ich glaube nicht, daß er etwas bemerkt hat.«
    »Gut, Sir, dann werde ich mich an Ihre Frau wenden müssen.«
    Der Lord erhob sich. »Ich begleite Sie, Herr Oberinspektor.«
    Die beiden Männer gingen die Treppe hoch. »Was ich Ihnen noch sagen wollte.« Der Lord hielt den Geisterjäger am Ärmel seines Jacketts fest. »Sie werden von meiner Frau kaum die Auskünfte bekommen, die Sie sich wünschen. Sie hält zu Ritchie. In jeder Beziehung. Denken Sie bitte daran.«
    »Danke, ich werde es mir merken.« Wenig später standen sie vor der Tür zu Lady Parsons Zimmer. Aus den Augenwinkeln hatte John Sinclair die Ahnengalerie der Parsons gesehen. Sie war beachtlich.
    Der Lord klopfte an die weiß lackierte massive Holztür.
    »Ja?« ertönte eine Stimme.
    »Ich bin es, Dorothy. Hier möchte dich jemand sprechen.«
    »Aber ich will mit niemandem reden. Sage dem Mann, er soll verschwinden und mich in Ruhe lassen.«
    Lord Parson warf John Sinclair einen fragenden Blick zu.
    »Lassen Sie mich mal machen«, flüsterte John. Er klopfte gegen die Tür und rief. »Sie werden öffnen müssen, Lady. Ich bin Oberinspektor Sinclair von Scotland Yard. Die Fragen, die ich habe, dulden keinen Aufschub.«
    Pause.
    Dann, nach etwa einer Minute, als John fast die Geduld verloren hatte, die Stimme der Lady. »Es ist gut, Herr Oberinspektor. Ich werde Ihnen öffnen.«
    John und der Lord blickten sich an.
    Ein Schlüssel bewegte sich von innen im Schloß. Vorsichtig wurde die Tür aufgezogen.
    Die beiden Männer standen Lady Parson gegenüber.
    Einer alten Lady Parson.
    Die vergangenen Tage hatten deutlich sichtbare Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen. Die tiefen Ränder unter den Augen, die welke Haut und die Haare, die ungepflegt am Kopf lagen. Die Lady trug ein graues Kleid. Vor der Brust baumelte eine echte Perlenkette. Die weißen, mattschimmernden Perlen paßten nicht zu dem faltigen mageren Hals.
    »Bitte kommen Sie herein«, sagte Lady Parson.
    »Danke.« John ging als erster. Der Lord folgte ihm einen Schritt danach.
    Seine Frau streifte ihn mit keinem Blick.
    Im Zimmer roch es muffig. Es war lange nicht mehr gelüftet worden. Auf dem großen Bett stand ein Tablett mit Essensresten. Auf der anderen Betthälfte lagen Kleider verstreut herum. Die Vorhänge waren zugezogen. Auf dem wertvollen Schminktisch stand eine Batterie von Fläschchen und Flakons.
    Sitzgelegenheiten gab es keine, wenn man von dem gedrechselten Stuhl vor dem Schminktisch absah.
    John begann das Gespräch. »Sie werden sich denken können, Lady Parson, weshalb ich gekommen bin.«
    »Nein, das kann ich nicht.« Die Lady war ans Fenster getreten. Sie hatte ihre Hände auf den Rand einer wertvollen Kristallvase gelegt und wandte John den Rücken zu.
    Zwei Schritte hinter der Frau blieb der Geisterjäger stehen. »Es geht um Ihren Sohn Ritchie.«
    »Er ist tot, Herr Oberinspektor. Es war ein Unglücksfall. Mein Mann kann es am besten bezeugen.«
    Lord Parson wollte antworten, doch John schnitt ihm mit einer raschen Handbewegung das Wort ab. »Und eben am Tod Ihres Sohnes zweifeln wir, Lady Parson.«
    Die Frau lachte gekünstelt. Noch immer zeigte sie den beiden Männern ihren Rücken. »Ritchie ist beerdigt worden. Wie können Sie so etwas behaupten?«
    »Ganz einfach, Mrs. Parson. Sein Sarg ist leer!«
    Die Lady versteifte sich. Schwer sog sie die Luft ein. »Und – und wenn es so wäre«, sagte sie leise. »Was habe ich denn damit zu tun, Herr Oberinspektor.«
    »Sie hatten zu Ritchie das beste Verhältnis. Ich weiß, daß wir hier über sehr umstrittene Dinge sprechen. Normalerweise können Tote nicht mehr aus ihren Gräbern. Wenigstens nicht aus eigener Kraft. Aber es gibt Ausnahmen, Lady Parson. Ich habe in meiner Laufbahn schon einiges erlebt und mehr als einmal Tote auferstehen sehen. Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, ist dies durchaus möglich.«
    »Und die, meinen Sie, wären bei Ritchie erfüllt.«
    »Ja«, sagte John.
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ihr Mann hat mir die Wahrheit erzählt. Ich weiß, daß nicht er der Vater ist…«
    »Sondern?« fragte die Lady.
    »Muß ich das sagen?«
    »Nein, nein, schon gut. Sagen Sie mir jetzt konkret, was Sie von mir wollen.«
    »Wo hält sich Ihr Sohn versteckt, Lady Parson. Sie wissen es. Sie sind…«
    Plötzlich stutzte John.
    Er hatte einen Schrei gehört. Zwar weit entfernt, aber doch noch zu verstehen.
    Auch der Lord hatte ihn vernommen. Er blickte den

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