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GK0205 - Flugvampire greifen an

GK0205 - Flugvampire greifen an

Titel: GK0205 - Flugvampire greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Wolken zerfaserten zu Schemen und waren schließlich völlig verschwunden. Tief unter ihnen lagen die Dunstglocken, die die großen Städte wie eine Haut umrahmten.
    Die Mädchen aus Pamelas Truppe hatten ihren Spaß. Sie lachten, waren wie aufgedreht. Oft flogen Blicke zu Pam und John hinüber, und manch anzügliche Bemerkung erreichte Johns Ohren.
    Es machte ihm nichts aus.
    Pam war eine blendende Unterhalterin, und als der silberne Vogel zur Zwischenlandung in Frankfurt aufsetzte, schien es dem Geisterjäger, als seien nur Minuten seit dem Abflug vergangen.
    In Frankfurt wurde die Maschine voll. Nur noch wenige Plätze blieben frei. Es waren vor allen Dingen Araber, die die Sitze besetzten.
    Die Blicke, mit denen sie die Girls bedachten, erinnerten John an das Starren von hungrigen Geiern, die scharf auf das Aas waren.
    Auch Pamela beobachtete die Männer mißtrauisch.
    »Das kann Ärger geben«, sagte sie.
    »Fürchte ich auch«, erwiderte John.
    Doch vorerst tat sich nichts. Die acht Männer ließen sich auf ihren Plätzen nieder und unterhielten sich lautstark in ihrer Landessprache.
    Zwei von ihnen waren mit Burnussen bekleidet. Sie sahen darin aus wie Scheichs. Trotz dieser weiten Umhänge konnte John erkennen, daß die Kerle nicht gerade von zarter Natur waren. Sie erinnerten John an die Leibwächter eines Ölkönigs. Er hatte vor kurzem mal in einer Illustrierten Bilder von diesen Typen gesehen.
    Der Geisterjäger bemerkte auch, daß die beiden Stewardessen miteinander flüsterten. Auch ihnen schienen die neuen Fluggäste nicht geheuer zu sein. Wahrscheinlich steckte ihnen aber auch die Angst vor Terroristen zu tief in den Knochen.
    Entgegen aller Erwartungen verhielten sich die Araber gesittet. Sie starrten zwar immer die Mädchen an, doch einen Versuch, ihnen näherzukommen, wagte keiner.
    Auch Pamela Morton beruhigte sich.
    »Damit müssen Sie sich abfinden«, sagte John nach einer Weile des Schweigens.
    »Womit?«
    »Von den Männern angestarrt zu werden.«
    Pamela lächelte fade. »Sicher. Wir sind das auch gewohnt. Bei den Typen habe ich nur immer das Gefühl, daß sie Nachschub für ihren Harem suchen.«
    Der Oberinspektor mußte lachen. »Alles halb so wild. Auch in den arabischen Ländern fangen die Frauen an, sich zu emanzipieren.«
    Am späten Vormittag erreichten sie Rom. Einige Passagiere, die in London das Flugzeug betreten hatten, stiegen aus. Die Araber jedoch blieben.
    Der Jet wurde aufgetankt.
    Eine griechische Musiktruppe stieg zu. Sie trugen noch ihre bunten Kostüme, und augenblicklich belebte sich die Szene in der Maschine.
    Weiter ging der Flug in Richtung Athen.
    Das Mittagessen wurde serviert, oder Brunch wie die Engländer sagen.
    John nahm Salat, Schinkenröllchen, gebratene Eier und eine scharfe Soße. Dazu trank er Sprudel.
    Die Araber aßen nichts, und Pamela Morton hatte nur den Salatteller bestellt. Dazu aß sie zwei hartgekochte Eier.
    In Athen nahm die Maschine noch einmal Treibstoff auf, und dann begann das längste Stück der Strecke.
    Und es gab Ärger.
    Mit den Arabern.
    Dabei fing alles relativ harmlos an. Mit einem Platzwechsel.
    Der jüngste Araber – er trug einen braunen Anzug mit feinen Nadelstreifen – hatte sich so auf die andere Seite des Ganges gesetzt, daß er Pamela Morton ansehen konnte.
    Er starrte.
    Der Blick tat Pamela schon beinahe körperlich weh. Sie rutschte unbehaglich auf dem Sitz hin und her, während der Araber seinen schmallippigen Mund zu einem Grinsen verzog.
    »Dieser Kerl geht mir auf die Nerven«, flüsterte Pamela John Sinclair zu.
    Der Geisterjäger nickte. Er spürte schon wieder das berühmte Ziehen in der Magengegend, ein Zeichen, daß es Kummer geben würde.
    »Kümmern Sie sich nicht darum, Pam«, sagte John. »Blicken Sie einfach weg. Der Kerl wird schon wieder woanders hinstarren.«
    Er starrte nicht. Statt dessen gab er einem der Burnusträger einen Befehl.
    John und Pamela verstanden nicht, was gesagt worden war, doch der Burnusträger drei Reihen vor ihnen stand auf und kam auf Pamela zu.
    Auch die anderen Mädchen der Truppe waren aufmerksam geworden. Gespannt und mit blassen Gesichtern beobachteten sie, wie sich die Sache weiter entwickelte.
    Der Burnusträger blieb neben dem Sitz stehen. Die untere Gesichtshälfte wurde von einem Bart umrahmt, während die Augen fast in den Höhlen verschwanden.
    Auf englisch sprach er Pamela an. John Sinclair beachtete der Bursche gar nicht.
    »Abu el Gassrah, mein Herr, möchte, daß

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