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GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

Titel: GK0215 - Die Rache des Kreuzritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rücken der vier Freunde.
    Die Urlauber kreiselten auf Kommando herum. Irene Held stieß einen leisen Schrei aus.
    Ein groß gewachsener blondhaariger Mann stand am Burgtor. Er trug eine Wildlederjacke, saloppe Jeans und ein cremefarbenes Hemd, dessen oberste Knöpfe offenstanden. Der Mann hatte sich einen Rucksack umgeschnallt. Er sah auf den ersten Blick aus wie ein Spaziergänger. Wenn er lächelte, zog sich die Narbe auf seiner rechten Wange etwas in die Breite.
    Der Mann kam mit federnden Schritten näher. »Entschuldigen Sie, wenn ich störe, aber ich schwärme für alte Burgen. Und diese hier interessiert mich. Mein Name ist übrigens Sinclair. John Sinclair…«
    »Sind Sie Engländer, Mister Sinclair?« fragte Irene Held. Sie hatte als erste die Überraschung überwunden.
    John nickte lächelnd. »Ja.« Der Geisterjäger kam noch ein paar Schritte näher, stemmte beide Fäuste in die Hüften und blickte sich um. »Hübsch ist es hier. Wirklich hübsch. Und so romantisch. Ich schwärme für Burgen.«
    »Da können Sie ja in Ihrer Heimat zahlreiche Burgen und Schlösser besichtigen«, meinte Irene.
    John lachte. »Was glauben Sie. Ich kenne sämtliche Schlösser und Burgen in Großbritannien. Bis hoch hinauf in den Norden von Schottland. Und da es auf der Insel für mich nichts Neues mehr gibt, habe ich mir Frankreich vorgenommen. Ich habe im Loiretal angefangen und bin jetzt im Elsaß gelandet.«
    »Machen Sie das beruflich?« wollte Irene Held wissen. »Entschuldigen Sie meine Neugierde – aber…«
    »Nein, nein, nur als Hobby.« John nahm seinen Rucksack ab und ließ ihn zu Boden gleiten. Dann wischte er sich über die Stirn. »Eine Hitze ist das heute. Haben Sie was dagegen, wenn ich Ihnen etwas Gesellschaft leiste?«
    »Nein, natürlich nicht«, beeilte sich Irene zu versichern.
    Auch die anderen erhoben keinen Widerspruch.
    John Sinclair erfuhr die Namen der Freunde. Er merkte auch sehr schnell, daß etwas zwischen den vier jungen Leuten nicht stimmte. Es mußte irgendeine Unstimmigkeit gegeben haben. Welche das war, wußte John nicht. Er wollte auch nicht allzu neugierig danach fragen.
    »Wenn Sie etwas essen wollen, wir haben noch Weißbrot da und eine Flasche Rotwein.« Paulette Plura machte den Vorschlag.
    »Nein danke.« John Sinclair lehnte ab. »Ich habe unten im Dorf bereits etwas gegessen.«
    »Sie sind durch Rochas gekommen?« fragte Michael Kramer.
    »Ja, warum?«
    »Hat man Sie denn nicht gewarnt, die Burg zu besuchen?«
    »Nein. Außerdem habe ich mit niemandem darüber gesprochen. Allerdings – wenn ich mir das hier so ansehe, komme ich direkt in Versuchung, über Nacht zu bleiben. Platz ist ja genug vorhanden. Außerdem habe ich meine Tagesleistung bereits hinter mir. Ich bleibe natürlich nur über Nacht hier, wenn Sie damit einverstanden sind.«
    Michael Kramer hob die Schultern. »Wir haben nichts dagegen – oder?«
    Die Mädchen schüttelten die Köpfe. Nur Rainer Schröder wollte etwas sagen, verbiß sich die Antwort jedoch.
    »Na, dann ist ja alles okay.« John Sinclair lachte. »Ich heiße übrigens John«, sagte er.
    Auch die anderen nannten ihre Vornamen. Wenig später waren sie schon in ein allgemeines Gespräch vertieft, an dem – je länger es anhielt – auch Rainer Schröder teilnahm.
    John Sinclair konnte wirklich außergewöhnlich gut erzählen. Er berichtete von alten Burgen und Schlössern in seinem Heimatland und auch von Geistern und Gespenstern. Dieser Teil seiner Erzählungen jedoch stieß bei den jungen Leuten nur auf wenig Gegenliebe. Sie gingen kaum auf Johns Bemerkungen ein.
    Der Geisterjäger hatte seinen Leihwagen – einen Opel Manta – in Rochas stehengelassen. Er hatte sich dort unten im Dorf als ein Tourist ausgegeben, der den Schwarzwald und das Elsaß durchwanderte. Die Leute hatten es ihm geglaubt.
    Mit Kommissar Mallmann hatte John Sinclair nicht mehr gesprochen. Er hatte zwar noch versucht, den Kommissar zu erreichen, doch Mallmann war dienstlich unterwegs.
    Die Zeit verging. Es wurde Nachmittag. Die Flasche Rotwein war längst leer. Bierdosen wurden aus der Kühltasche geholt. Schaum spritzte, als die Dosen geöffnet wurden.
    »Es lagern aber noch Weinflaschen im Burgkeller«, sagte Michael Kramer.
    »Hoffentlich volle«, meinte John.
    »Davon habe ich mich persönlich überzeugt.«
    Sie lachten und prosteten sich mit den Bierdosen zu.
    John Sinclair stellte seine Dose neben sich auf die Erde. »Sagt mal, ich habe ja viel von Burggespenstern

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