Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Augen auf den Hals des Freundes.
    An der linken Halsschlagader fielen ihm zwei pfefferkorngroße Punkte auf. Wunden. So als wäre Cliff von jemandem in den Hals gebissen worden.
    Plötzlich erkannte Bob Kelly den ganzen Umfang der Tragik. Cliff war von einem Vampir angefallen und getötet worden.
    Das erklärte auch die schreckliche Kälte seines Körpers.
    Das erklärte auch die unnatürliche Blässe seines Gesichts. Kein Tropfen Blut befand sich mehr in den Adern dieses Leichnams. Der Vampir hatte allen Lebenssaft aus diesem Körper gesogen.
    Kelly hatte keine Zeit, sich die Frage zu stellen, wie es so etwas Schreckliches geben konnte. Es war schlimm genug, zu wissen, dass ein Vampir in dieser Gegend sein Unwesen trieb, und Kelly musste froh sein, dass es nur Cliff und nicht auch ihn erwischt hatte.
    Was sollte er nun tun?
    Fiebernd stand Kelly da. Er schaute zum Haus zurück.
    Am liebsten hätte er sich darin verbarrikadiert.
    Aber er musste vernünftig bleiben.
    Das hieß in diesem Fall, er musste irgendetwas mit Cliffs Leichnam anstellen. Hier konnte der Tote unmöglich liegen bleiben. Cliff musste schnellstens unter die Erde gebracht werden.
    Ja. Kelly nickte sich selbst zu. Ja, du musst ein Grab schaufeln. Schnell! Mach schnell! Cliff muss unter die Erde!
    Kelly rannte keuchend ins Haus. Aus der Gerätekammer holte er einen Spaten und eine Spitzhacke. Er grub das Grab gleich da, wo Cliff Dickinson lag, das erleichterte ihm die Arbeit, und er musste Cliff nicht erst wegtragen.
    Schnell flog die Hacke hoch.
    Mit wilden, kraftvollen Schlägen wühlte Kelly das Erdreich auf. Bald warf er die Hacke weg und begann den Spaten in die Erde zu stoßen. Der dunkle Erdberg, den Kelly aufschaufelte, wurde schnell höher.
    Bald war die Grube tief genug.
    Atemlos und schweißüberströmt schob Kelly den harten, starren Körper des Freundes an das Grab, um ihn hineinplumpsen zu lassen. Er hatte Cliff Dickinson mit einem unangenehmen Gefühl angefasst und war froh, ihn nun endlich losgeworden zu sein.
    Schnell schaufelte er die Erde auf den toten Freund. Er trat sie hastig fest.
    Schon in wenigen Tagen würde hier neues Gras zu sprießen beginnen, während Cliffs Körper dort unten langsam verfiel.
    Kein Mensch würde jemals ahnen, dass sich hier ein Grab befand.
    Kelly bückte sich ächzend. Der Rücken tat ihm nun weh.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht hob er die Spitzhacke und den Spaten auf. Dann ging er mit trägen, schleifenden Schritten ins Haus.
    ***
    Tags darauf telefonierte Inspektor Tony Ballard mit Vicky.
    »Hättest du Lust, mit mir ins Old Vic zu gehen?«
    Vicky Bonney stieß ein gurrendes Lachen aus.
    »Und ob ich dazu Lust hätte, Tony. Wann gehen wir?«
    »Übermorgen. Sergeant Goody wird mir die Karten besorgen. Er hat in London zu tun.«
    »Ich freue mich, Tony!«, rief das Mädchen begeistert.
    »Was spielt man?«
    »Romeo und Julia.«
    »Dieses Stück wollte ich immer schon mal im Old Vic sehen.«
    »Weiß ich doch, Liebling«, sagte Ballard und lachte. »Es ist also abgemacht?«
    »Was für eine Frage. Natürlich.«
    »Fein. Dann werde ich Sergeant Goody gleich Bescheid sagen.«
    Der Inspektor legte den Hörer auf die Gabel und blickte verträumt zur gegenüberliegenden Wand seines Office. Eine Landkarte hing da, auf der jeder Kieselstein eingezeichnet war, den es in dieser Gegend hier gab.
    In diesem Moment trat Sergeant Goody ein.
    »Sie kommen mir wie gerufen, Sergeant«, sagte Ballard lächelnd.
    »Sir?«, erwiderte Goody, baute sich zackig auf und hob das Kinn.
    »Es macht Ihnen doch sicherlich nichts aus, mir zwei Karten für das Old Vic mitzubringen, wenn Sie nach London fahren, Sergeant?«
    »Mache ich selbstverständlich gern. Für wann, Sir?«
    »Für übermorgen.«
    »Preisklasse?«
    »Ich will gut sehen. Der Preis ist nicht so wichtig. Schließlich kommt man so selten nach London ins Theater, dass man sich diesen Abend nicht mit schlechten Sitzplätzen vermiesen sollte.«
    »Okay«, sagte Sergeant Goody gefällig. »Also: Zwei Karten für das Old Vic. Übermorgen Abend. Gute Plätze.«
    Tony grinste.
    »Das haben Sie hervorragend zusammengefasst, Sergeant. Man sieht deutlich, dass Sie mir unterstellt sind.«
    »Sir, der eigentliche Grund meines Eintretens ist Miss Susan Manson, die Lehrerin für Musik, aus dem Internat.«
    Tony Ballard hob überrascht die Brauen.
    »Ist die hier?«
    »Ja, Sir. Sie will mit niemandem sonst als mit Ihnen sprechen.«
    »Schicken Sie sie herein,

Weitere Kostenlose Bücher