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GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ohne Tony zu fragen, ob er einen Drink haben wollte.
    Sie tranken.
    Als Newmans Glas leer war, sagte er aufgeregt: »Ich habe Bob Kelly getötet, Inspektor.«
    Tony hob erstaunt die Brauen.
    »Sie haben was?«
    »Kelly getötet.«
    Tony lachte.
    »Aber der war doch schon tot, als er hierher kam.«
    Rob Newman schüttelte heftig den Kopf.
    »Eben nicht. Er war nicht tot. Ich weiß nicht, wie gut Sie über Vampire und ihre Opfer Bescheid wissen, Tony. Ich habe mich sehr eingehend mit diesem schauderhaften Thema beschäftigt. Es ist einem Vampir möglich, einen Menschen blitzschnell zu töten, indem er ihm alles Blut aus den Adern saugt, er kann sein Opfer aber auch langsam dahinsiechen lassen. In beiden Fällen führt das jedoch zum selben Resultat: Das Opfer stirbt. Nun wird es kompliziert. Mit seinem Tod tritt das Opfer in das Reich der Schatten ein. Als Mensch ist das Opfer gestorben. Aber es lebt als Untoter weiter. Es wird zum Vampir und tötet fortan genauso grausam und blutrünstig wie jener Mörder, der ihm das Leben genommen hat. Im konkreten Fall heißt das nun, dass Bob Kelly in einer der folgenden Nächte aufgestanden wäre und das Leichenschauhaus verlassen hätte. Es hätte auch nichts genützt, ihn zu begraben, denn ein Vampir kann sein Grab des Nachts verlassen, wann immer es ihm passt. Aus diesem Grund habe ich Kelly einen gespitzten Holzpfahl durch das Herz getrieben, um ihm den ewigen Frieden zu sichern. Bei William Doohan verhält es sich genauso. Auch er wurde von einem Vampir getötet. Auch er wurde dadurch zu einem Untoten, der großes Unheil über unser Dorf bringen wird, wenn man ihn nicht rechtzeitig vernichtet. Ich wollte, dass Sie diesmal dabei sind, wenn ich es tu, Tony.«
    Newman öffnete einen Schrank und entnahm ihm den zugespitzten Pfahl, mit dem er Kelly getötet hatte. Dunkles, verkrustetes Blut klebte an dem Holz.
    Tony kippte den restlichen Scotch schaudernd hinunter.
    »Sind Sie bereit?«, fragte Rob Newman.
    »Ehrlich gesagt, wohl fühle ich mich bei der Sache nicht gerade.«
    »Ich auch nicht. Aber es muss geschehen.«
    »Ja, natürlich.«
    Ballard erhob sich.
    Sie verließen Newmans Büro, durchschritten einen langen Gang und betraten die kühle Leichenkammer.
    Kelly war von hier bereits fortgeschafft worden. Man hatte ihn auf dem Dorffriedhof bestattet. Zu seiner Beerdigung war niemand als die Sargträger und der Totenträger gekommen.
    Da, wo Kelly gelegen hatte, lag nun Doohan.
    Nackt. Auf der kalten Marmorplatte.
    Die Männer traten an den Toten heran.
    »Ist kaum vorstellbar, dass er aufstehen und von hier fortgehen kann«, sagte Tony Ballard kopfschüttelnd. »Er macht einen verdammt toten Eindruck.«
    »Tagsüber, ja. Aber nachts erwacht er zu einem neuen furchtbaren Leben«, sagte Rob Newman ernst.
    »Bringen wir es hinter uns«, sagte Ballard seufzend.
    »Einen Augenblick noch«, sagte Newman lächelnd. »Ich will Ihnen noch etwas vorführen.«
    »Können Sie mich damit nicht verschonen, Rob?«
    Newman, der Mann ohne Nerven, grinste.
    »Wenn Sie sich übergeben müssen – da drüben steht ein Eimer.«
    »Lassen Sie die Späße. Was wollen Sie mir zeigen?«
    Newman legte den Pfahl neben den nackten Toten und holte ein kleines Kreuz aus seiner Hosentasche.
    »Passen Sie mal genau auf, was jetzt passiert, Tony.«
    Newman beugte sich über den Leichnam. Er legte das Kreuz auf die kreideweiße Stirn Doohans. Sofort brannte sich das Kreuz in die Haut des Toten. Es stank nach verbranntem Fleisch. Newman nahm das Kreuz wieder fort.
    Das Brandmal war eine ganze Minute lang zu sehen, dann wurde es allmählich blasser und verschwand schließlich wieder.
    »Damit ist eindeutig bewiesen, dass William Doohan ein Vampir ist, Tony«, sagte Newman ernst. »Ich wollte Ihnen das aus einem ganz bestimmten Grund vorführen: Ich will nämlich nicht, dass Sie oder sonst jemand denkt, ich würde den Toten aus reinem Spaß einen Pfahl in die Brust stoßen.«
    »Ich hätte niemals so gedacht, Rob, das wissen Sie«, erwiderte Tony.
    Es geschah, dass er mit seinem neuen Ring den nackten Arm des Toten berührte.
    Sofort stank es wieder nach verbranntem Fleisch. Da, wo der schwarze Stein des Ringes den Arm des Leichnams berührt hatte, war ein dunkles Brandmal zu erkennen.
    Tony erschrak.
    Verblüfft blickte er auf seinen Ring. Er hatte mit dem schwarzen Stein denselben Effekt erzielt wie Rob Newman mit dem Kreuz.
    Sollten in diesem schwarzen Stein etwa magische Kräfte wohnen?
    Rob Newman ergriff

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