GK053 - Frisches Blut für den Vampir
unheimliches Lachen aus, als er die Pistole sah. Niemand konnte ihm mit einer Kugel etwas anhaben.
Langsam gingen die beiden Männer auf den Vampir zu.
Doohan wartete grinsend. Da spannte Rob Newman mit bemerkenswertem Mut die Muskeln. Wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil flog er dem unheimlichen Vampir entgegen. Mit beiden Händen hatte er den Holzpfahl umklammert. Kraftvoll stieß er zu. Mit gefletschten Zähnen versuchte er dem Vampir den Pfahl in die Brust und durch das Herz zu rammen.
Doch Doohan wich blitzschnell zur Seite. Ein fürchterliches Gelächter entrang sich seiner Kehle. Es klang höhnisch, verächtlich.
Newman wurde von einem gewaltigen Hieb zu Boden geschleudert. Der Pfahl entfiel seinen Händen. Schon war der grausame Vampir über ihm. Nach seinem Blut lechzend, riss er das Maul auf. Newman versuchte krampfhaft, den eiskalten Mörder wegzudrücken, doch der Blutsauger war ungeheuer kräftig. Kein Mensch war stärker als er.
Zitternd wand sich Newman unter dem blutgierigen Scheusal, das ihn in die Halsschlagader beißen wollte.
Newman drosch verzweifelt in das Gesicht des Untoten.
Doohans Atem roch nach Fäulnis. Halb erstickt vor Angst, wehrte sich Newman gegen den Tod.
Da griff Tony Ballard ein. Er ballte die Rechte und knallte sie Doohan seitlich an die Schläfe. Der Vampir stieß einen grellen Schrei aus und schnellte hoch. Brüllend wirbelte er herum und stürzte sich auf den Inspektor.
Tony drosch ihm die Rechte zwischen, die Augen. Wieder entrang sich der Kehle des Blutsaugers ein fürchterliches, qualvolles Gebrüll. Jetzt erst merkte Ballard, wodurch die Qualen des Vampirs hervorgerufen wurden. Es war sein Ring. Es war der schwarze Stein seines Rings, der zwei glühende Wunden in den Kopf des Scheusals geschlagen hatte. Eine an der Schläfe und eine zwischen den Augen.
Der dritte Hieb raffte Doohan von den Beinen.
Rob Newman handelte sofort.
Er warf sich auf seinen Pfahl, riss ihn hoch und rammte ihn dem brüllenden, sich windenden Vampir mit aller Kraft, die ihm zur Verfügung stand, in die Brust.
Doohan stieß in diesem Moment schauderhafte Laute aus. Ein unbeschreiblicher Todeskampf setzte ein. Zitternd und zuckend umklammerte er den hölzernen Pfahl, der ihn in diesen Minuten elend sterben ließ…
***
Sie schleppten William Doohan zum Leichenschauhaus zurück. Ein Glück, dass ihnen auf diesem unheimlichen Gang niemand begegnete.
Als der Tote – vom Teufel erlöst – wieder auf der Marmorplatte lag, als Rob Newman und Tony Ballard sich in Newmans Büro befanden, rieb sich der Angestellte des Leichenschauhauses mit gerümpfter Nase den Hals.
»Das hätte verdammt ins Auge gehen können, Tony.« Er schüttelte den Kopf. »Ich dachte, er würde mich umbringen. Wie haben Sie es nur geschafft, ihn mit diesen wenigen Hieben so schachmatt zu setzen?«
Tony legte seine Hand auf den Schreibtisch neben das gefüllte Whiskyglas.
»Dieser Ring hat den Sieg über den Vampir ermöglicht.«
»Was ist das für ein seltsamer Ring?«, fragte Rob Newman fast ehrfürchtig.
Und Tony Ballard erzählte von den sieben Hexen, denen er den Stein des Lebens entrissen hatte. Damals hatte der Stein geleuchtet, und es hatte geheißen, dass die Hexen so lange leben würden, solange dieser Stein leuchtete. Nur ein Mensch, der den Mut aufbringen würde, das kalte Glühen des Steins mit seinem Blut zu löschen, könnte die grausamen Hexen vernichten. Tony hatte es getan. Mit seinem Blut hatte er den milchigweißen glühenden Stein gelöscht. Daraufhin war der Stein schwarz geworden. Und die magischen Kräfte, die in ihm wohnten und vormals den schrecklichen Hexen gedient hatten, dienten nun ihm, damit er dem Guten zum Sieg über das Böse verhelfen konnte.
***
In dieser Nacht sollte das Grauen jedoch kein Ende nehmen. Leben erfüllte den toten Schrumpfkopf und neuerlich verwandelte sich Christopher Hood in jene Fledermaus, für die das Glas der Vitrine absolut kein Hindernis darstellte. Flatternd flog das hässliche Tier durch die hohen finsteren Gänge des Schlosses. Es flog zum Obergeschoss hoch und kam durch die geschlossene Tür in Joseph Hampshires Zimmer.
Die Fledermaus war in den vergangenen Nächten schon mehrmals hier gewesen und hatte von Hampshires Blut getrunken. Aus diesem Grund war der Direktor so kraftlos, siechte dahin.
Das abscheuliche schwarze Tier flatterte kurz über dem Bett des in einen leichten Schlaf versunkenen Mannes.
Dann schwebte der verwandelte Vampir langsam
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