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GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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auf die Brust des Schlafenden herab.
    Das Tier kroch zu Hampshires Halsschlagader hoch, öffnete das Ekel erregende Maul und schlug seine spitzen Zähne tief in Hampshires Fleisch.
    Der Direktor erwachte, als er das heiße Brennen an seinem Hals verspürte. Gleichzeitig erschreckte ihn ein gieriges Schlürfen, und er hatte das Gefühl, als würden seine letzten Kräfte aus seinem ohnedies schon sehr geschwächten Körper gesogen.
    Benommen öffnete er die Augen.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht fasste er sich an den Hals. Da spürten seine Finger den harten scheußlichen Körper der Fledermaus, die gierig schmatzend an seiner Halsschlagader hing.
    Entsetzt und angewidert wollte er das Tier von seinem Hals reißen, doch die Fledermaus hatte sich zu tief in sein Fleisch hinein verbissen, und sie ließ nicht los.
    Krächzend und heiser schreiend schlug Joseph Hampshire um sich. Niemand vernahm diese Schreie, denn es fehlte ihnen an der nötigen Lautstärke, um aus dem Zimmer zu dringen.
    Kraftlos und erschöpft hatte sich der Unglückliche seinem furchtbaren Schicksal zu fügen.
    ***
    Am nächsten Morgen fand ihn Susan Manson. Er war tot.
    Fahl lag er in seinem Bett. Mit blutleeren Lippen und glanzlos offen stehenden Augen. Die Musiklehrerin trommelte die gesamte Lehrerschaft zusammen. Ein Arzt wurde in aller Eile gerufen, doch er konnte nichts mehr für den toten Direktor tun. »Herzversagen« schrieb der Doktor auf den Totenschein. Dies war der größte Irrtum seiner langen Laufbahn als Arzt.
    Einen Tag später wurde Joseph Hampshire nach einer pompösen Trauerfeier in der Familiengruft der Hampshires zur letzten Ruhe gebettet. Das ganze Dorf, die Schüler des Internats und der gesamte Lehrkörper waren auf dem Friedhof erschienen. Von Menschen überschwemmt war an diesem grauen Tag, an dem keine Sonne schien, der kleine Gottesacker des Dorfes.
    Tony Ballard nahm die Gelegenheit wahr, den Arzt zur Seite zu nehmen, der Hampshires Tod festgestellt hatte.
    »Und Sie sind ganz sicher, dass Joseph Hampshire eines natürlichen Todes gestorben ist, Dr. Kennedy?«, fragte Ballard zweifelnd.
    Dr. Jack Kennedy fühlte sich mit dieser Frage beleidigt.
    Immerhin war er seit fünfunddreißig Jahren praktizierender Arzt, und er hatte sich noch niemals den kleinsten Fehler zuschulden kommen lassen.
    »Ich verstehe Ihre Frage nicht, Inspektor«, sagte er betont giftig. Seine kleinen Augen funkelten böse. Sein verkniffener Mund spie Tony die Worte förmlich ins Gesicht.
    »Könnte es nicht sein, dass Hampshire nicht an einem Herzversagen zugrunde gegangen ist?«, fragte Tony.
    »Erlauben Sie mal, Inspektor, halten Sie mich für einen idiotischen Quacksalber? Wenn ich auf den Totenschein geschrieben habe, dass dieser Mann an Herzversagen gestorben ist, dann hat das seine unantastbare Richtigkeit.«
    Er wandte sich um und ging entrüstet davon.
    »Hoffentlich«, sagte Tony Ballard seufzend, doch das hörte Dr. Kennedy nicht mehr.
    ***
    Zwei Tage vergingen, ohne dass sich in dem kleinen englischen Dorf etwas ereignete. Tony Ballard dachte schon, er hätte Grund, aufzuatmen. Blieb nur noch die private Sorge in seinem Nacken sitzen: Vicky Bonney. Seit jenem Abend hatte er sie nicht mehr gesehen. Sie hatte ihn weder zu Hause noch im Büro angerufen.
    Er war bei ihr gewesen, doch sie hatte ihn nicht eingelassen, und wenn er sie anrief, dann hob sie nicht ab.
    Trotzdem war Tony Ballard sicher, dass sich der Bruch kitten ließ. Es würde diesmal nur ein wenig länger dauern, letztlich würde es seiner Meinung nach aber doch noch zu einem Happy-End kommen. Schließlich geht die Welt nicht zugrunde, nur weil man einen Theaterbesuch versäumt hatte. Vicky würde das früher oder später einsehen. Und dann würde alles wieder gut werden.
    Nach den beiden ereignislosen Tagen wurde Inspektor Ballard jedoch mit einer Nachricht konfrontiert, die ihn wie ein Keulenschlag traf.
    Jemand hatte Joseph Hampshire nachts durch das Dorf schleichen gesehen. Diese Nachricht wäre schon schlimm genug gewesen, doch es kam noch dicker.
    Der tote Joseph Hampshire trieb sich des Nachts in der Nähe von Vicky Bonneys Haus herum. Die Angst und die Sorge um das geliebte Mädchen raubten Tony beinahe den Verstand. Ganz gleich, was zwischen ihnen vorgefallen war, nun befand sich Vicky in großer Gefahr, und Tony musste sie vor dem gefährlichen Blutsauger schützen.
    Gleich nachdem Ballard diese ungeheuerliche Nachricht erfahren hatte, warf er sich in seinen Thunderbird,

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