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GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zimmer?«, fragte Tony und trat auf den Mann zu, dessen Gesicht vom Schreck käsig geworden war.
    »Ich habe es vorhin wieder gesehen, Inspektor.«
    »Das Wesen?«
    »Ja. Ich hielt es in meinem Zimmer einfach nicht aus, verstehen Sie? Ich wollte endlich Gewissheit haben.«
    »Sie sind sehr leichtsinnig, Mr. Doohan, das muss ich schon sagen.«
    »Sind Sie das etwa nicht?«
    Tony Ballard zuckte die Achseln.
    »Ich tu nur meine Pflicht.«
    »Und ich tu es, um in Zukunft wieder ruhig schlafen zu können«, gab William Doohan aufgeregt zurück.
    »Sie haben es also wieder gesehen?«
    »Ja. Vom Fenster aus. Es ging in diese Richtung.«
    Doohan zeigte die Richtung mit einer schnellen Armbewegung an. »Ich schlage vor, wir verfolgen die Erscheinung.«
    »Werden Sie das nervlich durchstehen können, Mr. Doohan?«
    Der Lehrer blies seinen Brustkorb auf.
    »Machen Sie sich um mich keine Sorgen, Inspektor. Ich bin schon mit ganz anderen Problemen fertig geworden.«
    »Mir wäre es trotzdem lieber, wenn Sie ins Schloss zurückgehen würden«, sagte Ballard.
    Doohan schüttelte energisch den Kopf.
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage, Inspektor. Sie können sagen, was Sie wollen, ich werde trotzdem das tun, was mir passt.«
    »Ich meine es nur gut mit Ihnen.«
    »Sparen Sie sich Ihre Menschlichkeit. Ich weiß selbst, was ich zu tun habe!« Doohan wandte sich um und stakste davon. Es raschelte kurz, dann hatten ihn die Dunkelheit und die Zweige der Büsche verschluckt. Ärgerlich über den Inspektor, stolperte Doohan durch die Finsternis. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Ballard konnte ihn doch nicht wie einen Internatsschüler behandeln. Das ließ Doohan sich nicht bieten. Er war alt genug, um auf sich aufpassen zu können. Natürlich hatte er Angst hier draußen, aber er war sicher, dass diese Angst verfliegen würde, sobald er sich der Erscheinung gegenübersah.
    Grimmig ballte Doohan die Fäuste. Der Unheimliche konnte etwas erleben, wenn er ihn erwischte.
    Da war plötzlich ein tierhaftes Fauchen zu hören.
    Buchstäblich aus dem schwarzen Nichts flog dem Professor etwas entgegen. Ein eisiger Schreck lähmte den Mann.
    Mit kreideweißem Gesicht und teuflisch glühenden Augen stürzte sich Cliff Dickinson, der Vampir, auf Doohan. Weit war sein Mund aufgerissen. Die langen spitzen Zähne funkelten.
    Schon biss der gierige Blutsauger zu.
    William Doohan stieß einen irrsinnigen Schrei aus. Dann brach er unter der schweren Last des dämonischen Angreifers zusammen.
    ***
    Tony Ballard hörte den fürchterlichen Schrei, der von den alten Schlossmauern gellend und hallend zurückgeworfen wurde. Der Inspektor wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Von einem eiskalten Grauen vorwärtsgepeitscht, hetzte Ballard durch die Büsche. Zweige schlugen ihm ins Gesicht, schrammten seine Haut auf, rissen die Wangen blutig. Er achtete nicht darauf, stürmte vorwärts, als ob der Teufel hinter seiner Seele her wäre.
    »Mr. Doohan! Mr. Doohan!«, brüllte der Inspektor in höchster Erregung.
    Atemlos erreichte er die Stelle, wo Doohan lag. Niemand war bei ihm.
    Der Lehrer für Naturwissenschaften lag mit verrenkten Gliedern im taufeuchten Gras. Seine Augen waren weit aufgerissen. Sein Gesicht war von einer wahnsinnigen Todesangst grässlich verzerrt. Der Mann war kaum wiederzuerkennen.
    Ehe sich Tony um den Lehrer kümmerte, schaute er sich gehetzt um. Niemand war in der Nähe. Obwohl Doohan eben erst angefallen worden war, war niemand zu sehen.
    Ballard untersuchte den Mann hastig. Eiskalt war sein Körper. Seine Haut war bleich und blutleer. An der rechten Halsseite entdeckte Tony den Vampirbiss. Zähneknirschend richtete sich der Inspektor auf. Er machte sich Vorwürfe, weil es ihm nicht möglich gewesen war, Doohan vor dieser blutgierigen Bestie zu beschützen.
    Drüben beim Schloss wurden Fenster aufgerissen. In den Zimmern wurde Licht gemacht. Bald gab es nur noch ganz wenige Fenster, die nicht erhellt waren. Kinder und Lehrer steckten die Köpfe aus den Fenstern.
    Matt Craner und ein zweiter Lehrer waren die Einzigen, die sich aus dem Schloss wagten.
    Erschüttert starrten sie auf den Toten.
    »Wie ist das passiert?«, fragte Craner bewegt.
    »Er war hinter einem Vampir her«, sagte Tony Ballard ernst.
    »Ist das wirklich wahr, Inspektor?«, fragte Craner verblüfft.
    »Sehen Sie sich seinen Hals an, dann haben Sie die Antwort.«
    Zu dritt trugen sie den steifen, kalten Leichnam ins Schloss. Sie brachten ihn ins

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