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GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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unweigerlich umbringen.«
    Tony Ballard akzeptierte die Entscheidung des Arztes.
    »Tja«, sagte er und zuckte die Achseln. »Dann werden wir unser Glück morgen versuchen.«
    »Ich fürchte, ich werde Sie auch morgen wieder wegschicken müssen, Inspektor.«
    Tony lächelte gutmütig.
    »Das macht nichts. Das gehört zu meinem Job.«
    Er und Sergeant Goody wandten sich um und wollten gehen. Da wurde die weiße Tür aufgerissen, hinter der der bucklige Pförtner in einem Bett lag, über dem man ein Sauerstoffzelt aufgestellt hatte.
    Eine blutjunge Krankenschwester hastete heraus und lief dem Arzt mitten in die Arme.
    »Doktor! Doktor! Schnell!«, stieß das Mädchen aufgeregt hervor. »Ich glaube, mit Mr. Shatner geht es zu Ende.«
    Der Arzt eilte in das Krankenzimmer. Tony und Sergeant Goody blieben an der Tür stehen und schauten zu, wie sich der Arzt bemühte, dem gnadenlosen Tod doch noch das Leben dieses Pförtners zu entreißen.
    Jede Mühe war jedoch vergeblich.
    Leonard Shatner war seinen schweren Verletzungen erlegen.
    »Nun handelt es sich nicht mehr um einen simplen Einbruch, sondern um einen kaltblütigen Raubmord!«, stellte Inspektor Ballard zähneknirschend fest.
    ***
    Ein wenig außerhalb des Dorfes gab es eine alte Schmiede, die nicht mehr bewirtschaftet wurde. Bob Kelly hatte sie für einen Spottpreis gemietet. Er wohnte nun schon seit einem halben Jahr hier draußen. Cliff Dickinson teilte das Dach seit zwei Monaten mit ihm. Ab und zu gab es Reibereien und Streitigkeiten zwischen beiden. Sie waren stets mit den Fäusten bereinigt worden. Zumeist hatte Kelly die Angelegenheit für sich entschieden.
    »Bist du sicher, dass dieser Shatner dich nicht kennt?«, fragte Dickinson, während er lustlos an einem Hühnerknochen nagte.
    »Absolut sicher«, sagte Kelly. »Er hätte mich doch sonst mit meinem Namen angesprochen.«
    »Da hast du Recht«, sagte Dickinson und nickte.
    »Und sonst hat uns doch keiner gesehen.«
    »Hoffentlich nicht«, seufzte Cliff Dickinson. »Unter uns gesagt, ich habe mich schon lange nicht mehr so elend gefühlt wie heute.«
    »Aus dir wird nie ein Held!«, zog Kelly den Freund auf.
    »Was bringt das schon vor Vorteile, wenn man ein Held ist?«
    »Man hat nicht ständig die Hosen voll«, sagte Kelly grinsend.
    »Wie gut kennt man dich eigentlich im Dorf, Bob?«
    »So gut wie gar nicht. Ich wohne erst seit einem halben Jahr hier. Und ich war bloß einmal im Monat im Dorf, wie du weißt, um Lebensmittel einzukaufen. Wenn man das zusammenrechnet, dann war ich sechs Mal im Dorf. Beruhigt?«
    »Wir sollten von hier fortgehen«, sagte Dickinson und legte den Hühnerknochen auf den Teller.
    »Fortgehen? Wohin?«, fragte Kelly und goss sich Scotch in ein Wasserglas, das er auf einen Zug leerte.
    »Nach London. Da kann man untertauchen. Hier kann man das doch nicht.«
    »Sei doch nicht so blöde, Cliff. Kein Mensch weiß, dass wir im Internat eingebrochen haben. Man würde erst dann Verdacht schöpfen, wenn wir plötzlich abhauen würden, verstehst du das? Dann kämen wir auf die Fahndungsliste und hätten nicht mal in London Ruhe vor den Bullen. Nein, nein. Wir bleiben hier und tun so, als wäre nichts passiert. Ist ja auch nichts passiert, oder?«
    Dickinson erhob sich und trat ans Fenster. Langsam setzte die Dämmerung ein. Vom Moor her stiegen Nebelschwaden hoch. Der Wind zerzauste die Kronen der vereinzelten Laubbäume.
    »Du hättest kein zweites Mal zuschlagen sollen, Bob!«, sagte Dickinson vorwurfsvoll. Er wandte sich vom Fenster ab und lehnte sich an eine alte Kommode, deren Schubladen kaum schlossen. Krawatten hingen heraus.
    Auch Hemden und Socken. »Der eine Schlag hätte vollkommen genügt.«
    Kelly grinste mit gefletschten Zähnen.
    »Willst du mir etwa Vorschriften machen?«
    »Das nicht…«
    »Aber…?«
    Dickinson blickte auf seine verbundene rechte Hand.
    Dann schweiften seine Augen ab und starrten auf die dreckigen Holzbohlen, aus denen der Boden gefügt war.
    »Ich mache mir Sorgen um den Pförtner, Bob.«
    »Willst du ihm Blumen ins Krankenhaus bringen?«, fragte Kelly amüsiert.
    »Ich finde das gar nicht komisch!«, schrie Dickinson gereizt. »Nimm doch mal an, der Mann hat das nicht überlebt! Was dann?«
    »Nichts dann!«, gab Kelly achselzuckend zurück. »Dann ist der Bucklige eben tot. Was macht das schon?«
    »Kannst du das wirklich ein Leben lang mit dir herumschleppen, Bob?«, fragte Dickinson entrüstet.
    »Natürlich kann ich das. Und von einem Leben

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