Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

Titel: GK078 - Das Todeslied des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
markerschütterndes Geheul aus.
    Vickys Schrei hatte mich blitzschnell herumfahren lassen.
    »Ich sagte, du solltest draußen bleiben!«, brüllte ich sie entsetzt an. Hier drinnen drohte ihr größte Gefahr. »Lauf Vicky!«, schrie ich. »Lauf weg!«
    Sie tat es nicht.
    Sie wich bloß bis zur Wand zurück. Ich hatte nicht die Zeit, mich um sie zu kümmern, denn schon griff mich die blutrünstige Bestie an.
    Der Werwolf schlug mit seiner gefährlichen Pranke nach meiner Halsschlagader.
    Ich duckte ab. Die Pranke fegte haarscharf über meinen Kopf hinweg.
    Sofort federte ich wieder hoch. Ich riss mein rechtes Bein nach oben, zog es blitzschnell an und stieß dem Scheusal meinen Absatz in die Magengrube.
    Es war, als würde ich gegen einen Block aus Granit treten.
    Ein Schmerz durchzuckte mein Bein, als der Wolf es mit einem schnellen Hieb nach unten schlug. Ich verlor das Gleichgewicht und krachte auf den Boden.
    »Tony!«, schrie meine Freundin entsetzt. Verdammt, warum war sie nicht draußen geblieben!
    Nun musste ich mir auch noch um sie Sorgen machen.
    Mit zusammengepressten Kiefern kam ich wieder auf die Beine.
    »Vorsicht!«, schrie Vicky.
    »Raus aus der Wohnung!«, keuchte ich wütend. »Hau doch ab, solange noch Zeit ist, Vicky!«
    Sie blieb. Es war mir unverständlich. Vermutlich lähmte sie die Erregung so sehr, dass sie nicht mehr normal zu reagieren vermochte.
    Zwei Schlägen entging ich mit knapper Not.
    Nun riss ich einen Stuhl hoch. Mit allen vier Beinen rammte ich ihn gegen das Monster. Knurrend fegte der Werwolf den Stuhl zur Seite. Ich nützte den Schwung geschickt aus, wirbelte den Stuhl nach oben und knallte ihn dem Teufel auf den Schädel.
    Der Stuhl zersplitterte. Holzstücke klapperten zu Boden. Ich hatte nur noch einen Teil der Lehne in Händen.
    Da traf mich ein Schlag, der mich quer durch den Raum fegte.
    Ich knallte gegen die Wand, hätte beinahe die Besinnung verloren und fiel seitlich um.
    In mir dröhnte alles, als hätte man auf einen mächtigen Gong geschlagen. Um mich herum drehten sich das Zimmer, der Werwolf und Vicky.
    O Gott, Vicky.
    Ich dachte, der Werwolf würde mich wieder angreifen, würde nun nachsetzen, meine Angeschlagenheit ausnützen und mich fertigmachen, doch es kam anders. Weit schlimmer.
    Die Bestie konzentrierte sich nun auf Vicky.
    Meine Freundin stieß einen schaurigen Schrei aus, als der Werwolf auf sie zukam. Mich trieb das Entsetzen wieder auf die Beine. Unsicher stand ich da. Mit schreckgeweiteten Augen sah ich, wie der dämonische Kerl sich meiner Freundin näherte.
    Ich hatte bereits begriffen, dass ich ihn nicht töten konnte.
    Und noch etwas begriff ich mit schrecklicher Deutlichkeit!
    Der Werwolf wollte ein zweites Opfer haben.
    Das durfte auf gar keinen Fall Vicky sein. Lieber wollte ich mein Leben geben. Vicky durfte nichts zustoßen. Nicht Vicky!
    Der Teufel hatte sie fast erreicht.
    Ich fühlte mich plötzlich ungeheuer stark. Und ich war zu jedem Opfer bereit.
    Ich dachte an die verblüffende Wirkung meines magischen Rings. Er hatte schon eine Reihe von Dämonen besiegt. Und wenn er sie nicht zu besiegen vermocht hatte, dann hatte er sie zumindest verletzt, in die Flucht geschlagen.
    Ich hatte keine Ahnung, welche übernatürlichen Kräfte in meinem Ring schlummerten. Ich wusste nur, dass ich mich auf diese Kräfte verlassen konnte. Sie beschützten mich seit dem Tag, an dem sie die sieben Hexen, diese verdammte Höllenbrut, zum Teufel geschickt hatten.
    Ein Stück von ihrem Lebensstein hatte ich in Gold fassen lassen. Und dieses Steinstück hatte es mir ermöglicht, die verschiedensten Dämonen in die Knie zu zwingen.
    Der Werwolf holte in dieser schrecklichen Sekunde zum Schlag aus.
    Mir wurde schwindelig.
    Ich biss die Zähne aufeinander. Vicky war bleich geworden. Zitternd presste sie sich an die Wand. Ihre Augen waren weit aufgerissen.
    Der Wolf wollte zuschlagen.
    Vicky war ihm schutzlos ausgeliefert.
    Ich spannte die Muskeln und schnellte mich mit dem Mut der Verzweiflung ab.
    Das Monster dachte, es müsse mich nicht beachten. Noch ehe die Bestie zuschlagen konnte, fiel ich ihr in den Arm.
    Er schüttelte mich ab. Wieder flog ich durch den Raum. Wieder krachte ich gegen die Wand.
    Doch verbissen kam ich wieder hoch.
    Während des Ansturms ballte ich die rechte Hand zur Faust.
    Ein Schimmer lag um meinen magischen Ring.
    Damit wollte ich das Monster treffen.
    Ehe ich jedoch zuschlagen konnte, wurde Vicky von einem brutalen Schlag von den Beinen

Weitere Kostenlose Bücher