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GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

Titel: GK078 - Das Todeslied des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gerissen.
    Um mich herum versank alles in einem schrecklichen, blutroten Nebel. Ich sah Vicky nicht mehr, wusste nicht, wie es ihr ging, ob sie diesen fürchterlichen Schlag, den ich nicht verhindern konnte, überlebt hatte.
    Ich sah nur das Scheusal. Gegen dieses richtete sich meine ganze unbändige Aggression. Der Werwolf hatte mir den Rücken zugekehrt. Ich sprang ihm aufs Kreuz. Er fauchte und brüllte. Er bellte und knurrte, wollte mich abschütteln, doch diesmal gelang es ihm nicht.
    Ich drosch ihm meine Faust immer und immer wieder auf den Schädel. Er stieß irre Geräusche aus. Sein Gebrüll verriet mir, dass ich ihm Schmerzen zufügte.
    Schneller schlug ich auf ihn ein.
    Auf den breiten Nacken. Auf den Hinterkopf. Auf die verfluchte Schnauze.
    Ich schlug ihm glühende Wunden, wie ich erkennen konnte. Glühende Wunden! Sie glosten mitten im zottigen Fell. Sie taten sich auf, ließen mich sehen, wie die Ränder glühten. Ein wahrer Begeisterungstaumel erfasste mich.
    Der Werwolf drehte sich brüllend im Kreis.
    Ja! Schrei nur! Brüll nur! , dachte ich. Und wieder schlug ich zu. Immer wieder. Die Bestie drehte sich schneller. Ich zog die Beine an, hing an seinem Rücken, ließ mich nicht abschütteln.
    Meine Wut, der Triumph ließen mich kein Ende finden.
    Das Untier streifte mit mir die Wand.
    Ich wurde von seinem breiten Rücken gefegt, kam aber sofort wieder hoch und griff die Bestie nun von vorn an.
    Ich versuchte seine flammenden Augen mit dem schwarzen Stein meines magischen Ringes zu treffen, doch er schien trotz der schrecklichen Qualen, die ich ihm zufügte, zu wissen, dass er mich an seine Augen nicht heranlassen durfte.
    Der grässliche Gestank seines verbrannten Fells füllte die ganze Wohnung.
    Er stieß wahnsinnige Klagelaute aus.
    Sie waren Musik für meine Ohren. Ich war von dem unbändigen Wunsch beseelt, dieses Geschöpf des Satans einem qualvollen Ende entgegenzutreiben.
    Doch leider reichte die Kraft meines Ringes dafür nicht aus.
    Ich erkannte, dass ich den Werwolf mit meinem Ring zwar quälen und verletzen konnte, aber je länger unser schrecklicher Kampf währte, desto deutlicher wurde mir, dass ich die Bestie mit meinem Ring nicht zu töten imstande war.
    Verbissen kämpfte ich weiter.
    Da traf mich ein unerwarteter Schlag seitlich an der linken Schläfe.
    Mein Kopf schnellte zur Seite und riss mich mit. Fauchend und knurrend rannte der Werwolf in derselben Sekunde los. Er raste an mir vorbei und aus der Wohnung des Nachtwächters.
    Ich hatte gesiegt!
    Aber ich hatte ihn nicht besiegt, sondern nur in die Flucht geschlagen. Das befriedigte mich nicht. Ein übler Geschmack blieb in meinem Mund zurück. Ich wäre ihm gefolgt, wenn ich mir nicht solche Sorgen um Vicky gemacht hätte.
    Ich fühlte, wie ich innerlich zerrissen war.
    Auf der einen Seite wollte ich den Werwolf um keinen Preis entkommen lassen.
    Auf der anderen Seite quälte mich die schreckliche Sorge um mein Mädchen.
    Ich entschied mich für Vicky. Und ich blieb, während ich hoffte, dass ich dieser Bestie so bald wie möglich ein zweites Mal gegenüberstehen würde.
    ***
    Mit einiger Mühe brachte ich meine Freundin wieder auf die Beine.
    Ich verständigte die Polizei.
    Und während wir auf deren Eintreffen warteten, folgte ich einer jähen Eingebung. Ich rief sofort Ken Rack an. Er hob nicht ab. Ich rief auch seinen Kompagnon, Francis Stevenson, zu Hause an. Auch er war nicht daheim.
    Das konnte nichts und auch alles bedeuten.
    Als die Polizei in Brissons Wohnung eintraf, fühlte sich Vicky zwar immer noch nicht prächtig, aber doch schon um vieles besser als vor etwa zehn Minuten.
    Wir wurden in den üblichen Trubel verstrickt, den ich von früher her nur zu gut kannte.
    Schließlich bat uns ein höflicher Detektiv Inspektor Conan Brestovsky von New Scotland Yard, mit ihm in sein Büro zu kommen.
    Da ich weiß, wie schwierig Polizistenarbeit sein kann, wollte ich ihm seine Aufgabe so leicht wie möglich machen.
    Deshalb kamen Vicky und ich mit ihm.
    Im Yard erzählte ich ihm meine ganze Lebensgeschichte und auch das, was ich nun machte. Er war sichtlich erstaunt und beeindruckt, holte einen Whisky aus dem Aktenschrank und gab uns zu trinken.
    Ich ahnte, dass er dieses offensichtliche Wohlwollen nicht jedem zuteil werden ließ. Vielleicht sah er in mir immer noch den Kollegen.
    Brestovskys Großeltern waren Polen gewesen. Er selbst aber war der echteste Engländer, den man sich vorstellen kann. Er war fünfzig, sah gütig

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