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GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ahnten, dass sie in solch einem Fall verloren wären.
    Angsterfüllt ließen sie ihre Einbäume zwischen den gefährlichen Korallenriffen hindurchgleiten.
    Die Haie begleiteten sie.
    Sie gaben die Hoffnung auf Beute niemals auf.
    Mit monotonen Schlägen bearbeitete der Schwarze seine Trommeln. Die anderen Eingeborenen nickten stumm im Takt dazu.
    Langsam schoben sich ihre Boote den, hellen Sandstrand hinauf.
    Nun hatten es die Eingeborenen sehr eilig. Sie ergriffen die beiden Toten und schleppten sie zu dem hässlichen Totem.
    Deutlich waren die Schleifspuren im Sand zu erkennen.
    Die Mördermöwen flogen kreischend auf.
    Einige Eingeborene suchten mit fiebernden Blicken den Himmel ab.
    Als sich der Blutgeier mit mächtigen Schlägen über den hohen Baumwipfeln erhob, stießen sie ihre grellen Warnschreie aus.
    Daraufhin ergriffen die Eingeborenen in größter Eile die Flucht.
    ***
    Diesmal waren die Mördermöwen früher am Ziel als Paco Benitez, der Blutgeier.
    Kreischend, flügelschlagend stürzten sie sich mit ihren langen scharfen Schnäbeln auf die beiden Leichen.
    Sie hackten gierig zu. Da strich der Schatten des Blutgeiers über sie hinweg.
    Augenblicke später setzte der Todesvogel Benitez zum Angriff an.
    Er schoss aus dem azurblauen Himmel auf die Möwen herab und tötete wieder einige von ihnen. Er zerhackte sie mit seinem gefährlichen Schnabel und zerfetzte sie mit seinen tödlichen Flügeln.
    Wütend kreischend ließen die Möwen von einem der beiden Toten ab.
    Sie stürzten sich alle auf den anderen. Ihre zuckenden, flatternden Körper deckten den Leichnam völlig zu.
    Der Blutgeier erhob sich mit dem anderen Leichnam langsam in die Lüfte.
    Der große schwarze Geier segelte majestätisch über die Palmenkronen hinweg.
    Seine kräftigen Fänge hielten die den Möwen entrissene Beute.
    Der gefiederte Dämon zog einige Kreise, ehe er zur Landung ansetzte.
    Er legte den toten Körper auf jenen hölzernen Altar, auf dem er Seth Bouchet zum Leben erweckt hatte.
    Er hatte mit diesem Eingeborenen dasselbe vor.
    Krächzend schlug er die Luft mit seinen weiten Schwingen.
    Er richtete sich auf und nahm menschliche Gestalt an. Einen Augenblick war auf seinen Schultern noch der hässliche Geierschädel zu sehen, dann verwandelte sich auch dieser zum Kopf eines Menschen.
    Ein dämonisches Feuer glühte in seinen Mörderaugen.
    Er grinste eiskalt.
    »Ich fühle, dass Ballard kommt!«, schrie er mit lauter Stimme. »Ich weiß, dass mein Diener bereits mit dem Mädchen eingetroffen ist. Er wird sie zu mir bringen.« Er lachte grauenvoll. »Es wäre aber zu einfach, Ballard sofort hier herzulocken und zu töten. Er soll leiden. Schreckliche Qualen soll er ertragen. Er soll halb verrückt werden vor Sorge um dieses Mädchen. Erst wenn er nicht mehr weiter weiß, wenn seine seelische Pein am schlimmsten geworden ist, werde ich ihn hier herbringen lassen, um ihn und das Mädchen zu töten.«
    Nun warf sich Benitez auf die Knie.
    Er beschwor den Geist seines Vaters.
    Er holte diese geheimnisvolle Flüssigkeit aus der Hütte; goss sie in die Kokosnussschale und sprach Zauberformeln. So lange, bis ihm sein Vater in Gestalt jenes bleichen Totenschädels erschien.
    Er bat den Schädeldämon, auch diesen Toten zu neuem Leben zu erwecken, denn dieser Eingeborene sollte Ballard als Hürde in den Weg gestellt werden.
    Über dem Atoll zogen schwarze Gewitterwolken auf.
    Grelle Blitze zerfetzten wenige Minuten später schon das herrschende Dunkel. Ein mächtiger Sturm hob an. Er fegte in das Gehölz des Eilands hinein und rüttelte gewaltig daran.
    Paco Benitez, der Mensch, erwartete mit ausgebreiteten Armen den Regen.
    Er hatte dem brüllenden Himmel das Antlitz zugewandt und ließ das Wasser in sein sonnengebräuntes Gesicht klatschen.
    »Vater!«, schrie er mit kräftiger Stimme. »Gib mir das Leben dieses Eingeborenen!«
    Der Totenschädel hatte sich aufgelöst.
    Eimerweise ergoss sich das Wasser über den nackten Leichnam.
    »Vater! Hörst du mich? Gib mir das Leben dieses Schwarzen!«, brüllte Benitez.
    Plötzlich fauchte ein Blitz vom schwarzen Himmel herab.
    Er zischte durch den toten Körper und krachte ohrenbetäubend laut in den nassen Boden.
    »Ich will, dass er lebt!«, kreischte der Unheimliche. »Ich will ihn mir Untertan machen! Ich will sein Leben haben!«
    Plötzlich schlug der Schwarze die Augen auf. Es waren große, stumpf blickende Augen.
    Der Mann brauchte eine Weile, bis er sich aufrichten

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