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GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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konnte.
    Vermutlich war er länger tot gewesen als Seth Bouchet.
    Doch nun richtete sich der Eingeborene mit eckigen Bewegungen auf.
    »Er lebt!«, brüllte Benitez begeistert. »Er lebt!«
    Der Unheimliche pflanzte sich vor dem Schwarzen auf. Eine wahre Sintflut ergoss sich über die beiden, doch für sie schien der Regen nicht zu existieren.
    Sie standen einander reglos gegenüber. Einer starrte in die Augen des anderen.
    Es schien, als wollten sie sich auf telepathischem Wege miteinander verständigen.
    Plötzlich hob der Unheimliche die Arme.
    Sie würden zu langen schwarzen Schwingen. Er flatterte damit aufgeregt. Sekunden später war er zum Geier geworden.
    Er wollte dem Eingeborenen wohl klar machen, über was für eine Macht er verfügte.
    Der Schwarze kniete nieder. Ergeben senkte er den Kopf.
    »Herr!«, presste er heiser hervor. »Mein Herr und Gebieter!«
    Als er den Kopf hob, war der Blutgeier bereits wieder zum Menschen geworden.
    »Wie ist dein Name?«, fragte Benitez scharf.
    »Tahaa, Herr.«
    »Du warst tot.«
    »Ja, Herr.«
    »Ich habe dich zu neuem Leben erweckt.«
    »Dafür danke ich dir, Herr.«
    »Du wirst mir gehorchen?«
    »Wie meinem eigenen Herzen, Herr.«
    »Gut. Höre, welchen Auftrag ich für dich habe, Tahaa…«
    ***
    Seth Bouchet legte sich in Mondos Gästezimmer auf sein Bett.
    Er brauchte nicht zu schlafen. Er war tot. Schlaf ist etwas für die Lebenden.
    Aber ein lebender Toter braucht nicht zu schlafen.
    Deshalb starrte Bouchet gelangweilt zur Decke. Für ihn war die Nacht, genauso hell wie der Tag. Diese Unterschiede existierten für ihn nicht mehr.
    Er dachte an das Mädchen im Sarg.
    Morgen, im Laufe des Tages, würde er den Weitertransport organisieren.
    Es freute ihn, dass er nirgendwo Schwierigkeiten vorgefunden hatte.
    Während er Pläne schmiedete, registrierte sein feines Gehör ein kaum wahrnehmbares Geräusch.
    Er hätte es ganz bestimmt nicht vernommen, wenn er geschlafen hätte.
    Damit hatte Federico Mondo vermutlich gerechnet.
    Dieser Idiot!, dachte Bouchet zornig. Warum lässt er mich nicht in Ruhe? Warum schleicht er auf mein Zimmer zu?
    Es war die schreckliche Habgier, die Mondo nicht einschlafen ließ.
    Mondo wusste, dass Bouchet eine Menge Geld bei sich hatte.
    Dieses Geld wollte er haben. Dieses Geld zog ihn magisch an. Außerdem hasste er Bouchet, seit dieser ihn so brutal niedergeschlagen hatte.
    Der Hass und die Gier trieben Federico Mondo aus dem Bett, aus dem Zimmer und auf die geschlossene Tür des Gästezimmers zu.
    Der Leichenbestatter grinste bösartig.
    Er war wieder einmal hart daran, nicht zu wissen, was er tat.
    Auf Zehenspitzen näherte er sich der Tür. Im Haus war es vollkommen still. Eine schwarze Nacht hatte ihren Mantel über Tahiti gebreitet.
    Es war knapp nach Mitternacht.
    Mondo fuhr sich nervös über die Glatze, auf der sich matt schimmernde Schweißkügelchen gebildet hatten.
    Dann senkte sich seine Hand vorsichtig auf die Klinke herab.
    Ein sanfter Druck.
    Die Tür öffnete sich.
    Mondo trat aber nicht sofort ein. Er holte erst noch sein Schnappmesser aus der Tasche.
    Blitzschnell ließ er die Klinge hochspringen. Nun konnte nichts mehr schief gehen. Er würde den Schlafenden bestehlen. Und wenn er erwachte, würde er ihn auf der Stelle töten. Ohne mit der Wimper zu zucken.
    Es machte ihm nichts aus, jemandem das Leben zu nehmen.
    Und er hatte gute Möglichkeiten, Leichen verschwinden zu lassen.
    Wer fragte schon danach, wen der Bestattungsunternehmer auf dem Friedhof verscharrte.
    Er hat ein Vermögen bei sich!, dachte Federico Mondo mit gierigen Augen.
    Er leckte sich über die trockenen Lippen, während er in den Raum hineinhorchte.
    Seth Bouchets Atem ging regelmäßig.
    Er schläft!, dachte der Italiener.
    Schnell huschte er ins Gästezimmer. Seine Augen hatten Mühe, das Dunkel zu durchdringen, deshalb schob er den Fuß jeweils nur zaghaft und äußerst vorsichtig vorwärts.
    Er wollte jegliches Geräusch vermeiden.
    Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis er endlich das Bett des Gastes erreicht hatte.
    Er beugte sich über den Mann, um zu sehen, wie tief Bouchet schlief. Erst hinterher wollte er dessen Geld suchen.
    Ein eisiger Schreck fuhr ihm in die Glieder, als er die offenen Augen sah.
    Mit einem heiseren Aufschrei fuhr er zurück.
    Seth Bouchet schnellte fauchend aus seinem Bett. Seine Augen begannen in diesem Moment rot zu glühen.
    Mondo begriff erst jetzt, mit wem er es hier zu tun hatte.
    Dieser Kerl war kein Mensch. Er

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