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GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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brachte sowohl den Sarg, in dem sich Vicky befand, als auch den lebenden Toten, erst mal in sein Haus.
    Mondo war kahlhäuptig. Eine brandrote Narbe verlief von der Nasenwurzel nach oben. Ein Betrunkener hatte ihm mit einer Axt den Schädel zu spalten versucht.
    Es war ihm teilweise gelungen, doch die Ärzte von Auckland hatten ein kleines Wunder vollbracht und den Schädel wieder zusammengeflickt.
    Seither war der Leichenbestatter jähzornig und unberechenbar.
    Er war eben nicht mehr ganz richtig im Kopf.
    Seine Habgier war schlimmer geworden. Und er schreckte keineswegs davor zurück, einen Mann zu töten, wenn ihm das ein paar lumpige pazifische Franken einbrachte. Für Geld tat Mondo alles.
    Sie schleppten den Eichensarg in den Keller.
    Dann setzten sie sich oben im Salon zusammen.
    Seth Bouchet wollte nichts essen und nichts trinken. Derlei Bedürfnisse hatte er nicht mehr. Er war tot. Er lebte ein anderes Leben. Eines, in dem er sich nicht ernähren musste. Eines, in dem es keinen Hunger, keinen Durst und keinerlei Schmerzen gab.
    Er war zum Roboter geworden.
    Zum Werkzeug von Paco Benitez.
    »Ist es ein hübsches Mädchen?«, fragte Federico Mondo.
    »Sehr hübsch«, sagte Bouchet.
    »Zeigst du sie mir mal?«
    »Vielleicht später.« Die Männer unterhielten sich auf französisch.
    »Was soll mit ihr geschehen?«
    »Ich werde sie auf ein Atoll bringen.«
    »Auf welches?«
    »Du kennst es nicht. Sollst es auch nicht kennen. Ist besser für dich, wenn du nicht zu viel weißt!«
    »Weit weg?«
    »Wie man’s nimmt«, erwiderte Bouchet ausweichend.
    »Für wen ist die Kleine denn bestimmt?«, fragte Mondo lauernd.
    »Für einen Spanier. Für meinen Herrn.«
    »Werdet ihr die Kleine… umlegen?«
    »Tu mir den Gefallen und kümmere dich um deinen eigenen Kram, ja?«
    »Ich weiß Bescheid. Ihr bringt sie um!«, grinste Mondo. »Ist mir auch egal, das kannst du mir glauben. Von mir aus könnt ihr mit der anstellen, was ihr wollt. Interessiert mich überhaupt nicht.«
    Plötzlich ein Poltern.
    Seth Bouchet hob seinen hässlichen Kopf. Seine glänzenden Augen richteten sich gespannt auf den Mann, der ihm gegenübersaß.
    »Was war das?«
    Wieder dieses Geräusch.
    »Als ob jemand klopfen würde!«, knurrte Federico Mondo.
    »Klopfen?«, fragte Bouchet mit steinharten Zügen. »Dann ist es das Mädchen.«
    Er erhob sich.
    Mondo sprang ebenfalls auf.
    »Sie ist zu sich gekommen«, meinte er.
    »Kann jemand sie hören?«, fragte Bouchet.
    Mondo schüttelte den Kopf. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Wir wollen trotzdem nach ihr sehen!«, meinte Bouchet.
    Mondo nickte.
    Sie begaben sich in den Keller. Nun hörten sie Vicky Bonney schreien. Ihre Stimme kam schwach und gedämpft aus dem geschlossenen Sarg.
    »Hat die da drin genug Luft?«, fragte Mondo.
    »Der Deckel schließt nicht luftdicht ab«, erwiderte Seth Bouchet. Er trat an den Sarg, hob seine Hand, ballte sie zur Faust und ließ diese auf den Deckel fallen, dass es im ganzen Keller dröhnte.
    Stille. Vicky trommelte nicht mehr. Sie war wohl erschrocken. Deshalb schrie sie auch nicht mehr.
    »Schraubenzieher!«, verlangte Bouchet, der lebende Tote.
    »Willst du den Sarg öffnen?«, fragte der hässliche Glatzkopf mit begeistert funkelnden Augen.
    »Ja.«
    »Hier. Hier hast du ‘nen Schraubenzieher.« Mondo drückte Bouchet das Werkzeug in die Hand.
    Die Schrauben quietschten, als Bouchet sie aus dem Holz drehte.
    Mondos neugieriger Blick war starr auf den Deckel gerichtet. Bouchet hatte gesagt, es würde ein hübsches Mädchen in diesem Sarg liegen.
    Mondo sah gern hübsche Mädchen. Und er fasste sie ebenso gern mal an.
    Ob er auch diese…? Er würde es versuchen. Verflucht, ja. Er würde es versuchen. Was war denn schon dabei? Bouchet würde dafür doch sicherlich Verständnis haben. Und wenn nicht, dann würde er eben wieder damit aufhören.
    Die letzte Schraube.
    »Heb den Deckel ab!«, brummte Seth Bouchet.
    »Mach ich mit dem größten Vergnügen!«, kicherte Federico Mondo.
    Der Deckel klapperte zu Boden.
    »Oh!«, staunte der Italiener. »Du hast wirklich nicht zu viel gesagt. Sie ist tatsächlich verdammt schön.«
    Er näherte sich dem bleichen Mädchen.
    Vicky Bonney starrte die beiden Männer entgeistert an.
    Einer war hässlicher als der andere. Alle beide blickten sie mit Furchterregenden Augen an. Sie erkannte, dass sie sich in einem Keller befand.
    Es war düster hier unten.
    Und schwül.
    Verzweifelt versuchte sie sich aufzurichten. Doch das ließ der

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