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GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Das glaubte ich zumindest. Dass Seth Bouchet ihn schon in der vergangenen Nacht umgebracht hatte, konnte ich nicht wissen.
    Dieser verfluchte Teufel hatte dieses Schauspiel grandios arrangiert. Mir zitterten die Knie.
    Mein fiebernder Blick suchte den Keller ab. Vicky suchte ich. Den Sarg, in dem Vicky Bonney gelegen hatte.
    Er war nicht mehr da.
    Er musste fortgeschafft worden sein.
    In diesem Moment heulte oben ein Automotor auf. Wie von Furien gehetzt jagte ich auf die Kellertreppe zu.
    Ich stürmte sie hoch, wirbelte durch die Halle und aus dem Haus.
    Ich kam gerade noch zurecht, um den Leichenwagen abfahren zu sehen.
    Ein Sarg war darin.
    Und ich war sicher, dass sich in diesem Sarg meine Vicky befand.
    Ich rannte hinter dem davonschießenden Wagen her. Es hatte natürlich keinen Sinn. Atemlos blieb ich schon nach wenigen Metern stehen.
    Der Mann am Steuer lachte grauenvoll.
    Ich war nahe daran, vor Wut zu zerspringen. Niedergeschlagen wandte ich mich um.
    Vielleicht gab es hier irgendwo einen Wagen.
    Mein Blick fiel auf einen schwarzhäutigen Mann. Er stand an der Ecke des Hauses. Sein Lächeln machte mich verrückt. Er forderte mich damit heraus. Ich fletschte zornig die Zähne.
    »Tahaa!«, brüllte ich in abgrundtiefem Hass. »Tahaa, du niederträchtige Kreatur!«
    ***
    Tahaa wandte sich grinsend um und verschwand hinter der Ecke.
    Ich wollte ihn kein zweites Mal entkommen lassen und keuchte hinter ihm her.
    Er saß schon in seinem Taxi, als ich schweißüberströmt angeschnauft kam.
    Die Tür stand einladend offen. Aber ich stieg nicht ein.
    »Taxi, Mr. Ballard?«, fragte mich dieser verdammte Teufel.
    Ich schoss ihm in die Reifen.
    Er wieherte vor Lachen. Ich feuerte mein ganzes Magazin auf ihn leer. Ich sah genau, wo die Kugeln in seinen Körper einschlugen.
    Er hätte tot sein müssen.
    Aber er war nicht tot. Er war nicht tot, weil er schon tot war. Verrückt war das. Ich konnte ihn nicht umbringen. So nicht. Ich hatte es doch schon vor dem Hotel versucht. Niemand hatte ihn gesehen. Niemand hatte mitbekommen, was ich mit ihm im Wagen angestellt hatte. Und doch hatte ich es getan. Die Welt der Dämonen hat eben unvorstellbare Weiten.
    Tahaa war in der Lage, den Geist der Menschen zu manipulieren. Er konnte Erinnerungen auslöschen, konnte die Menschen anders denken lassen, konnte mit ihnen tun, was ihm beliebte, ohne dass sie es merkten.
    Nun warf ich mich doch in den Wagen.
    Ich hatte meine rechte Hand zur Faust geballt.
    Nun rammte ich ihm meinen magischen Ring mitten ins Gesicht.
    Da verging ihm das Lachen.
    Er begann entsetzlich zu brüllen. Er riss die Tür auf, ehe ich ein zweites Mal zuschlagen konnte, er ließ sich einfach aus dem Wagen fallen, rannte auf allen vieren davon, und es war mir nicht mehr möglich, ihn einzuholen.
    ***
    Seth Bouchet stieg am Hafen aus dem Leichenwagen. Er betrachtete stirnrunzelnd die vier prachtvollen weißen Jachten, die zu vermieten waren.
    Ein kleiner dicker Kerl mit dunkelblauem Rollkragenpulli witterte ein Geschäft.
    Er kam von der Jacht herunter.
    »Na, mein Freund. Haben Sie Interesse an dieser Jacht?«
    »Gehört sie Ihnen?«
    »Natürlich.«
    »Ein schönes Boot.«
    »Nicht nur schön. Auch schnell.«
    »Noch ziemlich neu, wie?«
    »In diesem Jahr erst gekauft.«
    »Wie viel soll’s denn kosten?«
    »Das richtet sich danach, wie lange Sie es haben wollen«, sagte der kleine Dicke.
    »Ein, zwei Tage.«
    Der Dicke nannte seinen Preis.
    »Ist nicht gerade billig«, knurrte Bouchet.
    »Wollen Sie feilschen?«
    »Ich nehme an, der Kahn ist das Geld wert«, gab Bouchet zurück.
    »Oja«, lachte der Dicke. »Das ist er. Ist er in der Tat. Wollen Sie an Bord kommen? Sie sind dazu herzlich eingeladen.«
    Der Bootsbesitzer rieb sich, erfreut über das zu erwartende Geschäft, die Hände.
    Er geleitete Bouchet an Bord, führte ihn an Deck herum und zeigte ihm auch den unteren Teil der Jacht.
    »Zufrieden?«, fragte er, als sie wieder an Deck standen.
    »Im Prinzip ja«, meinte Seth Bouchet.
    »Sie haben noch Zweifel?«
    »Nun ja…«
    »Anderswo kriegen Sie kein solches Boot. Nicht zu diesem Spottpreis.«
    »Mann, tragen Sie nicht so dick auf!«, knurrte der lebende Tote ärgerlich. Daraufhin schaltete der Dicke ein wenig zurück.
    »Ich würde mir die größte Mühe geben, Ihnen den Aufenthalt auf meiner Jacht so gemütlich wie möglich zu machen«, sagte er.
    Bouchet schaute den Mann starr an.
    »Ach, Sie fahren mit?«
    »Ich gebe mein Boot nicht aus der Hand. Das

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