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GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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finden.
    Sonst war Vicky verloren.
    Als ich aus meinem Zimmer stürmte, rannte ich Dr. Frank Esslin beinahe über den Haufen.
    »Wohin so eilig?«, fragte er mich.
    »Ich muss mir ganz schnell Leihwagen beschaffen.«
    »Wenn Sie mir verraten, was Sie vorhaben, können Sie gern meinen haben.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das kann ich nicht annehmen.«
    »Warum denn nicht? Der Wagen gehört mir doch nicht. Ist mir doch egal, wenn Sie ihn zu Schrott fahren.«
    »Sie bekämen Schwierigkeiten.«
    »Nicht, wenn Sie mich mitnehmen.«
    »Das geht auf gar keinen Fall!«, platzte ich heraus.
    »Wollen Sie mir immer noch nicht sagen, was Sie bedrückt, Mr. Ballard?«
    »Wozu?«
    »Ich bin Arzt.«
    »Sie können mir nicht helfen.«
    »Ihnen hängt der Kummer aus den Augen heraus, Mann. Sie müssen ihn loswerden, sonst bringt er Sie um.«
    Er hatte Recht. Ich sehnte mich danach, mit jemanden! darüber reden zu können.
    Ich riss ihn mit mir den Korridor entlang. Was ich ihm zu erzählen hatte, ließ seine Haare zu Berge stehen. Ich sah seinen immer ungläubiger werdenden Blick. Es war mir egal. Er hatte mich aufgefordert, ihm zu sagen, was mich bedrückte. Und das tat ich nun. Schonungslos. Es war starker Tobak, das gebe ich zu, und ich hätte es nicht verhindern können, wenn er mich für verrückt gehalten hätte. Aber ich hörte mit meiner haarsträubenden Geschichte nicht auf, ehe ich in der Gegenwart angelangt war.
    Er hielt mich trotzdem nicht für verrückt.
    Vielleicht war es sein Hang zum Abenteuer, der Wunsch, auch mal einen Blick hinter die Kulissen werfen zu dürfen, die ihn glauben ließen, was ich ihm erzählte.
    Er bot mir seine Hilfe an.
    Ich wollte ablehnen. Aber da saß er bereits neben mir in seinem Leihwagen.
    Außerdem hatte ich keine Zeit für lange Streitgespräche.
    Und drittens brauchte ich meine Energie für andere Gelegenheiten.
    Ein Streit mit Frank Esslin hätte mich bloß Substanz gekostet.
    Deshalb sagte ich nur resignierend: »Ich hoffe, Sie wissen, worauf Sie sich da einlassen, Esslin!«
    ***
    Tahiti versank im Dunstschleier.
    Mit dröhnenden Motoren schaukelte die Jacht durch die sanfte Dünung des Pazifik.
    Seth Bouchet hockte neben dem Sarg, »seiner toten Mutter«. Er hatte den bleichen Kopf in die Hände gelegt. Schaute sich nicht um, hockte da, wie ein Denkmal, schien tatsächlich tiefe Trauer zu empfinden.
    Ein unheimlicher Kerl ist das, dachte der Dicke, während er den einstweiligen Kurs hielt.
    Der Mann mit dem Sarg war ihm nicht geheuer. Unter normalen Umständen hätte er ihn abgewiesen. Unter normalen Umständen wäre, ihm dieser seltsame Mensch nicht an Bord gekommen.
    Aber was tut man nicht alles für das liebe Geld, wenn man es so dringend wie er nötig hat.
    Irgendwann hob Bouchet den Kopf. Welch ein ekelhaftes Gesicht, dachte der Dicke.
    Der große Mann erhob sich und trat an die Reling. Er starrte in die dunkelgrünen, leicht aufschäumenden Fluten.
    Es schien, als suchte er etwas.
    Plötzlich huschte ein Lächeln über sein Grauen erregendes Gesicht.
    Er hatte gefunden, was er suchte.
    Haie.
    Mindestens sieben Stück. Sie strichen knapp unter der Meeresoberfläche dahin. Vor ihren Schnauzen schwammen die kleinen Pilotenfische, die sich immer in ihrer Nähe aufhielten.
    Bouchet verzog das Gesicht zu einem dämonischen Grinsen. Sein gletscherkalter Blick glitt von den wie silberne Torpedos durch das Wasser schießenden Fischleibern, von derer dreieckigen Flossen zu dem Dicken.
    Der Bootsbesitzer begriff nicht sofort.
    »Haie!«, rief er nickend.
    »Ja, Haie!«, rief Seth Bouchet zurück.
    »Diese verfluchten Mörder.«
    »Sie sind gewiss sehr hungrig.«
    »Ja, verdammt. Das sind diese Bestien immer. Und sie haben eine unheimliche Ausdauer. Die folgen einem Boot bis ans Ende der Welt, wenn es sein muss. Nur, um zu ihrer Beute zu kommen.«
    Bouchet ging auf den Mann zu.
    »Sie haben Angst vor ihnen, nicht wahr?«
    »Wir haben alle Angst vor diesen gewalttätigen Mordbestien! Alle, wenn wir zu uns selbst ehrlich sind!«
    Bouchet hatte den Dicken erreicht.
    »Wenn jetzt einer von uns beiden über Bord fiele…«, sagte er.
    »Himmel, sprechen Sie so etwas nicht aus. Derjenige, der dieses Pech hätte, wäre verloren!«
    Bouchet grinste.
    »Derjenige sind Sie!«
    ***
    Wie vom Donner gerührt starrte der Dicke den unheimlichen Kerl an. Er japste nach Luft, wurde fahl bis in die Lippen.
    »Das… das war doch wohl nur ein schlechter Scherz!«, krächzte er.
    Aber er sah in Bouchets

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