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GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verfolgt wurde.
    Daraufhin setzte er sich auf telepathischem Wege mit Paco Benitez, dem Sohn, in Verbindung, und dieser erteilte ihm einige knappe Befehle, die Bouchet sofort in die Tat umsetzte.
    Er steuerte ein unbewohntes Atoll an.
    Es lag im samtgrünen Meer wie der Panzer einer Riesenschildkröte.
    Auf diesem Panzer standen einige Palmen. Davor verlief ein prachtvoller, hellgelber Sandstrand.
    Es gelang Seth Bouchet mühelos, die gefährlichen Korallenriffe zu umfahren. Er fand einen Kanal zwischen ihnen, der bis zum Sandstrand hin verlief. Sobald das Boot auf Grund gelaufen war, stellte der lebende Tote die Maschinen ab.
    Er hob den schweren Sarg allein hoch, lud ihn sich auf die Schulter und kletterte von Bord.
    Ein Albatros kam kreischend angeflogen.
    Bouchet trug den Sarg zu einer Palmengruppe und stellte ihn in deren tiefem Schatten ab. Hier sollte der Leichenbehälter vorläufig bleiben. Kein Mensch würde ihn hier suchen oder finden. Es gab keine Menschen auf diesem winzigen Eiland.
    Vicky Bonneys Leben war hier keinesfalls in Gefahr.
    Nicht einmal die Hitze konnte ihr im Schatten dieser ausladenden Palmen gefährlich werden.
    Mit einem unheimlichen Grinsen kehrte Bouchet auf die Jacht zurück.
    Die Schiffschrauben rissen das Boot vorn Sandgrund los.
    Bouchet nahm wieder Kurs auf Tahiti, sobald er die Korallenriffe passiert hatte.
    ***
    Wir sahen ihn nicht sofort.
    Es war dunstig. Die Luft flimmerte. Ein feuchter Dampf flirrte über der Wasseroberfläche. Wir rasten immer noch auf die Cook-Inseln zu.
    Plötzlich stieß Frank Esslin einen aufgeregten Schrei aus. Und er fuchtelte hektisch mit den Armen herum.
    »Da!«, schrie er. »Ballard! Da!«
    Ich reckte den Hals.
    Jetzt sah auch ich ihn.
    Der große Bleiche! Mir fuhr ein eiskalter Schock durch die Glieder. Nicht wir hatten ihn gefunden, sondern er hatte uns gefunden.
    Und was er vorhatte, ließ meine Kopfhaut um zwei Nummern enger werden.
    Sein weißes Gesicht war zu einer grausamen Fratze verzerrt.
    Er stand am Steuer seines rasend schnell heranfegenden Kahns.
    Das Boot hielt genau auf uns zu.
    Das Gebrüll unserer Motoren vermengte sich mit dem Dröhnen der anderen Maschinen.
    Bouchet hatte vor, uns zu rammen. Mit voller Geschwindigkeit. Mir schoss das Blut in den Kopf.
    Was das bedeutete, konnte ich mir ausmalen. Wenn wir den Aufprall halbwegs überstanden, würden wir vermutlich mit unserem alten Boot absaufen.
    Und dann…
    Die dreieckigen Flossen, die schon eine ganze Weile hinter uns her waren, sprachen Bände!
    Der Kerl wollte uns offensichtlich umbringen.
    »Festhalten, Frank!«, schrie ich dem Amerikaner zu.
    Der Arzt klammerte sich an das Gestänge. Ich schob den Gashebel bis zum Anschlag vor. Dann warf ich das Steuerrad hektisch nach links. Die alte Jacht legte sich ächzend zur Seite.
    Esslin fiel.
    Er kam aber sofort wieder auf die Beine. Unser Schiff warf eine wilde Woge auf.
    In der nächsten Minute zerschnitt sie der scharfe Bug des anderen Kahns.
    Aber ich hatte unser Heck bereits vor der heranrasenden Jacht in Sicherheit gebracht.
    Seth Bouchet flitzte haarscharf an uns vorbei.
    Mir stand der kalte Schweiß auf der Stirn.
    Der lebende Tote stieß ein fürchterliches Gelächter aus.
    Esslin kam zu mir.
    »Soll ich Ihnen verraten, was mit dem los ist?«, fragte ich.
    »Ich kann es mir denken!«, gab Esslin zurück.
    »Was meinen Sie… wäre es nicht klüger gewesen, in Papeete zu bleiben?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich bin der Meinung, Sie können bei einem solchen Gegner Hilfe gebrauchen, Tony.«
    Ich schaute dem Untoten nach.
    »Ich sehe den Sarg nicht!«, rief ich besorgt.
    »Ich auch nicht!«, sagte Dr. Esslin. »Vielleicht ist er unter Deck.«
    »Oder er hat ihn auf irgendeinem Atoll abgelegt«, sagte ich, ohne zu wissen, dass ich den Nagel damit haargenau auf den Kopf getroffen hatte.
    »Er kommt zurück!«, brüllte Esslin mit geweiteten Augen.
    Diesmal versuchte uns der verfluchte Kerl frontal zu rammen.
    »Denkt er denn nicht an sich?«, fragte mich Esslin. »Bei einem solchen Aufprall geht doch auch sein Boot kaputt!«
    »Glauben Sie mir, Frank, der hat alles genau überlegt, was er tut. Dem passiert nichts! Das weiß er!«
    Ich schlug mit unserem Boot einen schnellen Haken.
    Die kräftigen Austauschmotoren bewährten sich prächtig. Wenn sie nicht so stark gewesen wären, wären wir spätestens nach dem zweiten Angriff von Bouchets Jacht erwischt worden.
    Es wurde ein mörderisches Spiel.
    Wir rasten über das Meer,

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