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GK099 - Das Bildnis des Samurai

GK099 - Das Bildnis des Samurai

Titel: GK099 - Das Bildnis des Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zitterte vor Aufregung und Freude.
    Ich würde mit auf den Rücken gebundenen Händen laufen müssen, würde mich mit meinen Händen nicht durchschlagen können.
    Ich konnte meinen magischen Ring nicht einsetzen, den sie mir gelassen hatten. Solange ich gefesselt war, brauchten sie den Ring nicht zu fürchten. Gefesselt konnte ich ihnen damit nichts anhaben.
    Außerdem hüteten sich die Kreaturen davor, den Ring zu berühren. Es wäre ihnen nicht bekommen.
    Ein grässlicher Werwolf kam zu mir.
    Ich erstarrte.
    Mein Herz blieb fast stehen.
    Er glotzte mich mit blutunterlaufenen Raubtieraugen an. Ein Furcht erregendes Knurren stieg aus seiner heißen Kehle. Die rote Zunge leckte gierig über das Maul.
    Togo kam gerannt.
    »Lass ihn in Ruhe! Er gehört uns allen. Wenn du ihn tötest, stirbst du von meiner Hand!«
    Der Werwolf stieß ein klagendes Geheul aus und rannte zum Galgen zurück.
    Togo gab mir einen harten Tritt.
    Ich presste die Lippen fest aufeinander, schluckte den wahnsinnigen Schmerz.
    »Wir sind bald so weit, Ballard!«, kicherte der Teufel. »Nur noch wenige Handgriffe, dann brauchst du nicht mehr länger zu warten! Dann legen wir dir den Strick um den Hals, wie es dein Ahne mit jenen sieben Hexen getan hat, die er am Galgenbaum aufgeknüpft hat.«
    Er warf den hässlichen Kopf zurück und stieß ein schauriges Gelächter aus.
    Dann lief er zu seinem Dämonenanhang, um die letzten Anweisungen zu geben.
    Mir stand der kalte Schweiß auf der Stirn. Ich hatte befürchtet, Akihito Togo würde sehen, dass meine Beinfesseln fast schon nur mehr Attrappe waren.
    Es war ihm nicht aufgefallen.
    Er war von dem bevorstehenden Ereignis so sehr berauscht, dass er an kein Misslingen dachte.
    Ich fragte mich, wohin ich rennen würde, wenn ich erst mal auf die Beine gesprungen war.
    Die Höllenmeute würde mich hetzen. Ich würde schneller laufen müssen als diese kraftstrotzenden Bestien.
    Es war mehr als fraglich, ob ich zu solch einer Anstrengung nach der Folter, die über mich ergangen war, überhaupt noch fähig war.
    Ich entschloss mich, dorthin zu laufen, woher sie das Holz für den Galgen geholt hatten.
    Ein letzter Ruck.
    Der Strick verlor die Festigkeit. Er umschlang meine Beine nur noch ganz sanft.
    Ich vermochte ihn mühelos abzuschütteln.
    Schnell warf ich einen Blick nach den Dämonen. Die ganze Bande war um den nahezu fertigen Galgen versammelt.
    Wenn ich jetzt nicht floh, gab es keine Rettung mehr für mich.
    Mein Herz klopfte wie wild.
    Der Puls wollte meine Handgelenke sprengen, so rasend hämmerte er.
    Ich zog die Beine an, spannte alle Muskeln, federte dann blitzschnell hoch, begann in rasender Eile zu rennen…
    ***
    Mr. Silver wandte sich zum zweiten Mal um und blickte durch die Heckscheibe des Taxis zurück.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Silver?«, fragte Vicky.
    Sie waren auf dem Rückweg zum Hilton.
    »Ich weiß nicht recht…«
    »Fährt jemand hinter uns her?«
    »Sieht fast so aus!«, gab Silver zurück.
    »Sie meinen, wir werde verfolgt? Von wem?«
    »Ich kann nur einen roten Datsun sehen.«
    Vicky wollte herumfahren. Doch Silver hielt sie davon ab.
    »Lassen Sie nur, Vicky. Der Bursche soll nicht merken, dass wir Bescheid wissen.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wir locken ihn in eine Falle.«
    »Wir beide?«
    »Trauen Sie sich das nicht zu?«, fragte Mr. Silver schmunzelnd.
    Er beugte sich vor, raunte dem Fahrer etwas zu. Dieser nickte.
    Dann bog er an der nächsten Kreuzung nach rechts ab. Er änderte mehrmals die Richtung.
    Der Datsun blieb immer dran.
    Nun war jeglicher Zweifel ausgeschlossen. Dieser rote Wagen war hinter Vicky Bonney und Mr. Silver her.
    Vor einem Park verlangte Silver, der Taxifahrer möge anhalten.
    Sie sprangen aus dem Wagen und verschwanden hinter einigen Büschen.
    Das Taxi fuhr sofort weiter.
    Nun erschien der rote Datsun.
    Ein Mann schnellte aus dem Fahrzeug. Er hatte fahle Haut, tief liegende, bösartige Augen.
    »Ein Dämon!«, schnaufte Mr. Silver sofort.
    »Der Mann, der uns verfolgt?«, flüsterte Vicky neben ihm.
    »Ja«, nickte Mr. Silver. »Das ist ein Dämon.«
    »Weshalb ist er hinter uns her?«
    »Wir werden ihn fragen!«, knurrte Mr. Silver. Sein Gesicht hatte sich verhärtet.
    »Sie hassen diese Dämonen noch mehr als Tony!«, sagte Vicky schaudernd.
    »Vielleicht deshalb, weil ich besser als er weiß, wozu sie fähig sind«, gab Mr. Silver zurück.
    Der Mann kam in den Park.
    Er kam zu den Büschen, hinter denen Vicky und Silver lauerten.
    Vickys

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