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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Dieser Schatten hat versucht, Andrew Tann zu erwürgen! Halten Sie mich etwa auch für hysterisch? Ich habe Tucker gesehen.«
    »Es muß nicht Tucker gewesen sein!« entgegnete George.
    »Wer sonst sollte daran interessiert sein, daß Tann das Haus, in dem Tucker gewohnt hat, wieder freigibt?«
    »Kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Ich nahm ein Lakritzbonbon in den Mund. »Mr. MacReady«, begann ich ernst. »Wann genau ist Ihr Freund aus Porlock verschwunden.«
    »Mit dem genauen Datum kann ich Ihnen leider nicht dienen, Mr. Ballard.«
    »Es war während der drei Tage, die ich mit meiner Kusine in London verbrachte«, schaltete sich plötzlich Margie in unser Gespräch ein. Sie nannte das Datum. Ihr Blick musterte George. »Das kannst du doch noch nicht vergessen haben. Erinnerst du dich nicht mehr, George? Ich kam zurück. Du sagtest, Randolph wäre unauffindbar. Es war das erste, was du gesagt hast.«
    Ich hakte nach. »Mr. MacReady, haben Sie sich mit Tucker während dieser drei Tage getroffen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Mein Gott, wir waren doch immerzu zusammen. Da kriegt man auch mal genug voneinander, können Sie das nicht verstehen?«
    Ich nickte. »Der Kitt, der euch zusammenhielt, war Margie, Ihre nunmehrige Frau, nicht wahr?«
    »Wenn Sie so wollen, ja«, knurrte George.
    »Sie haben Tucker also in diesen drei Tagen kein einziges Mal zu Gesicht bekommen.«
    »Nein«, gab George zurück. Ich wunderte mich darüber, wie gereizt er dies tat.
    »Hat auch Tucker den Kontakt nicht mit Ihnen gesucht?« wollte ich wissen. »Hat er nicht.«
    »War etwas zwischen Ihnen und Tucker, worüber Sie heute nicht sprechen möchten?« fragte ich.
    George starrte mich erschrocken an. »Was soll denn gewesen sein?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ein Streit vielleicht.«
    Georges Augen schossen Blitze auf mich ab. »Ich begreife, worauf Sie hinaus wollen, Ballard.«
    »Worauf?« fragte ich mit einem verharmlosenden Lächeln.
    »Sie möchten mir etwas ganz bestimmtes anhängen!«
    Ich breite die Arme aus. »Ich versuche nur Licht in dieses eigenartige Dunkel zu bringen, das Tuckers plötzliches Verschwinden umgibt. Sie müssen doch zugeben, daß die Umstände seines plötzlichen Verschwindens ziemlich mysteriös sind.«
    »Mysteriös oder nicht. Wir haben keine Ahnung, wie es dazu gekommen ist, Mr. Ballard«, sagte George erregt.
    »Es gibt keinen Grund, daß ich Ihnen das nicht glaube«, sagte ich freundlich. »Wann haben Sie erfahren, daß Tucker verschwunden war?«
    »Am dritten Tag von Margies Abwesenheit.«
    »Wie kam das?«
    »Jemand fragte mich, ob ich wisse, wo Randolph stecke. Ich sagte nein. Der Mann behauptete, Randolph wäre seit zwei Tagen nicht mehr zu Hause anzutreffen. Da begab ich mich zu Randolphs Haus. Er war tatsächlich nicht da.«
    Jetzt schoß ich unvermittelt scharf. »Wer hat Tucker umgebracht, Mr. MacReady?«
    Die Frage hätte George umgeworfen, wenn er nicht gesessen wäre. Er reagierte meiner Meinung nach völlig falsch. Er hätte sagen können: ›Ich habe keine Ahnung.‹ Oder: ›Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten!‹ Er hätte mir viele Antworten geben können, nur nicht diese. Wütend schrie er: »Warum fragen Sie ausgerechnet mich das?« War nicht auch Kain wütend gewesen, als er gefragt wurde, wo sein Bruder Abel sei — nachdem er ihn erschlagen hatte. ›Bin ich der Hüter meines Bruders?‹ Hatte sich in diesem kleinen englischen Nest vor etwa einem halben Jahr eine Variation des Kain-Abel-Themas abgespielt? George schrie weiter: »Im übrigen ist überhaupt nicht erwiesen, daß Randolph Tucker tot ist, Mr. Ballard!«
    »Er geistert durch Porlock!« behauptete ich.
    »Wer weiß, wer das in Wirklichkeit ist.«
    »Ich bin sicher, daß es sich um Tucker handelt.«
    George winkte ärgerlich ab. Er war um Fassung bemüht. Ich konnte seinen Wutanfall nicht verstehen. Wenn er ein reines Gewissen hatte, brauchte er mich doch nicht so anzubrüllen.
    »Und selbst wenn dieser Spuk Randolph Tucker wäre!« knurrte George mit gebleckten Zähnen. »Margie und ich hätten von ihm nichts zu befürchten.«
    Ich erhob mich und lächelte George zu. »Hoffentlich behalten Sie recht, Mr. MacReady.« Er wurde eine Spur blasser. Ich nickte ihm und Margie zu und ging.
    ***
    Zu Mittag aßen Andrew und ich Hamburger aus dem Tiefkühlschrank.
    Hinterher gab es aufgetaute Erdbeeren mit Schlagsahne und viel Zucker. Bei Zucker kann ich mich nicht beherrschen. Gewiohtssorgen habe ich jedoch trotzdem nicht.

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