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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schon so viel erlebt. Wenn ich danach jedesmal nicht schlafen könnte, wäre ich von den 365 Nächten, die es dm Jahr gibt, 360 wach. Kann ich mal die Marmelade haben?«
    Nach dem Frühstück wies Andrew auf die beiden Dämonenfaokeln, die im Wohnzimmer auf dem Tisch lagen. »Gebraucht haben wir sie nicht«, sagte er grimmig. »Wir durften sie bloß spazierentragen.«
    Ich legte Tann meine Hand auf die Schulter. »Es ist noch nicht aller Tage Abend, mein Lieber. Vielleicht werden wir sie noch einsetzen können.«
    »Je eher, desto lieber wäre es mir.«
    »Mir auch.«
    Andrew musterte mich. »Sag mal, Tony…«
    »Ja?«
    »Tucker geistert bloß nachts durch den Ort. Was macht er am Tag?«
    »Weißt du, was ein Untoter ist, Andrew?«
    »Ein Wesen. Sie kommen aus dem Reich der Finsternis. Alles Helle ist ihnen verhaßt. Sie scheuen das Licht. Und ihr Todfeind ist die Sonne. Sie vermag sie sogar zu vernichten. Aus diesem Grund reiste Graf Dracula am Tag in einem Sarg von einem Ort zum anderen. Und aus diesem Grund wirst du einem Geschöpf aus dem Schattenreich niemals am Tag begegnen. Sie haben die Sonne zu fürchten. Sie fliehen vor ihr. Und sie verkriechen sich am Tag da, wo kein Sonnenstrahl sie treffen kann.« Andrew schaute mich mit zusammengepreßten Lippen an. »Meinst du, daß Tucker sich tagsüber in irgendeiner Gruft auf dem Friedhof versteckt hält?«
    »Schon möglich«, sagte ich.
    »Wollen wir da mal naohsehen, Tony?«
    »Heute nachmittag, okay?«
    »Hast du für den Vormittag schon ein Programm?«
    Ich nickte.
    »Laß hören, Tony.«
    »Ich werde Margie und George MacReady aufsuchen.«
    Andrew hob eine Braue. »Wozu?«
    »Sie sollen mir ein bißchen was von Tucker erzählen. Vielleicht liefern sie mir unbewußt ein Motiv für Tuckers plötzliches Verschwinden.«
    »Hör mal, Tony, die beiden haben mit Tuckers Verschwinden bestimmt nichts zu tun.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet.«
    »Sie wissen auch bestimmt nichts, sonst hätten sie sich längst an die Polizei gewandt.«
    Ich lächelte. »Kann ein Besuch bei den MacReadys schaden?«
    »Das nicht.«
    »Na eben.«
    ***
    Das Haus, in dem das junge Ehepaar MacReady wohnte, gefiel mir. Es war ein altes Gebäude. Das Dach hingegen war neu. Vorne gab es ein Blumenbeet und an der Mauer blühten Heckenrosen, weiß und rot. Margie hatte rotgeweinte Augen. Sie saß mir gegenüber, als hätte sie einen Ladestock verschluckt. Sie bewegte sich nicht. Der Rücken war kerzengerade. George roch nach Alkohol. Er war mit Margie bei Edna Scott gewesen. Margies Mutter war in eine geschlossene Nervenheilanstalt eingeliefert worden, weil sie schon auf dem Transport ins Krankenhaus versucht hatte, den Rettungsarzt zu erwürgen. Margie war erschüttert. Sie konnte nicht begreifen, wodurch ihre Mutter den Verstand verloren hatte. Zugegeben, Margie hatte sich nie besonders zu Edna hingezogen gefühlt, aber nun, wo Edna so plötzlich geisteskrank geworden war, empfand Margie Mitleid. Und natürlich fragte sie sich insgeheim auch furchtsam, ob diese Geisteskrankheit vererbbar war. Heute war sie fast zwanzig. Würde ihr dasselbe wie ihrer Mutter in zwanzig, fünfundzwanzig Jahren passieren.
    Ich fiel nicht sofort mit der Tür ins Haus.
    Das wäre nicht der richtige Weg gewesen.
    Ich fing mit meinem Freund Andrew Tann an, der das Haus gekauft hatte, in dem Randolph Tucker gewohnt hatte.
    Ich erzählte dem jungen Ehepaar von jenem Spuk in Tanns Haus, und daß ich davon überzeugt wäre, daß es sich hierbei um Randolph Tucker handelte. Während ich sprach, beobachtete ich Margie und George genau. Aber so, daß sie es nicht merkten. Margie war nicht ganz bei der Sache. Sie dachte wohl immer noch an ihre Mutter. George hörte mir jedoch gespannt zu. Er wirkte nervös. Irgendwie explosiv. Es schien mir, als könnte er jeden Moment in die Luft gehen. Nur ein einziger Funke fehlte noch. Ich ließ es nicht darauf ankommen, denn ich wußte, daß er mir die Tür weisen würde, wenn ich auch nur eine einzige falsche Bemerkung machte. Deshalb legte ich jedes Wort auf die Goldwaage.
    Ich erklärte ihnen, daß ich Privatdetektiv sei.
    Aber nicht irgendein Privatdetektiv, der hinter irgendwelchen Verbrechern herjagte. Natürlich kommt auch das ab und zu mal vor. Aber mein Hauptaugenmerk liegt doch auf den übersinnlichen Fällen. Ich kümmere mich in erster Linie um unerklärliche Phänomene. Mein Name ist in der Dämonenwelt nicht unbekannt, aber das erzählte ich den MacReadys nicht. Ich

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