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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Die Dämonen sorgen dafür, daß ich keim Gramm Fett ansetze.« Als wir beim Kaffee angelangt waren, wollte Andrew hören, was ich bei den MacReadys erreicht hatte. Er stellte das Geschirr im den Spülautomaten, während ich berichtete. Ich gab die meiner Meinung mach prägnantesten Sätze der Unterhaltung wortgetreu wieder. Den Rest streifte ich mit wenigen Sätzen. Und dann fragte ich: »Wer ist Alan Russell, Andrew?« Die Frage kam so unvermittelt, daß mich Tann erst mal verwirrt anschaute. »Russell?«
    »Alan Russell«, nickte ich. Andrew musterte mich. »Wie kommst du denn zu diesem Namen?« Ich klärte ihn auf. »George machte auf mich einen äußerst nervösen Eindruck. Wenn nicht alle Leute im Ort sagen würden, daß er nichts mit Tuckers Verschwihden zu tun hat, ich würde behaupten, daß er sehr wohl etwas damit zu tun hat. Jedenfalls steht für mich fest, daß diser Mann Probleme am Hais hat.«
    »George MacReady?« fragte Tann mit ungläubiger Stimme.
    »Hör mal, Tony« — Andrew lachte, als wäre ich nicht ganz richtig im Kopf — »da bist du aber ganz gewaltig auf dem Holzweg. George kann keiner Fliege etwas zuleide tun. Jeder in Porlock wird dir das bestätigen…«
    Ich fiel meinem Freund ins Wort: »Ich bin Privatdetektiv, Andrew. Und davor war ich Polizei-Inspektor. Ich will jetzt nicht auf den Stuhl steigern und eine Lobeshymne auf mich anstimmen, aber eines mußt du mir schon zugestehen: daß ich ein bißchen mehr Menschenkenntnis habe als du und die Leute von Porlock, okay? Ich habe seit Jahren mit Menschen zu tun, die irgend etwas ausgefressen haben. Ich kenne diesen speziellen Blick, mit dem sie dir begegnen, wenn sie kein reines Gewissen haben, wenn sie dich belügen und hinters Licht führen wollen. Tut mir leid, Andrew, aber diesem Blick habe ich auch bei George MacReady entdeckt…«
    »Und was hat das alles mit Alan Russell zu tun?« fragte mich Tann verwirrt.
    Das konnte ich ihm leicht erklären. »Georges Verhalten war nicht so, daß ich mich einfach von ihm verabschieden und ihn vergessen konnte. Ich blieb am Ball. Und ich brauchte nicht lange zu warten, da trat MacReady ziemlich nervös aus seinem Haus. Er blickte sich um, wie ein kleiner Junge, der ein Fenster eingeworfen hat. Dann eilte er durch das Dorf. Ich folgte ihm. Er bemerkte mich nicht. Er betrat das Haus von Alan Russell. Ich schlich mich an eines der offenen Fenster heran. George hatte mit Russell bereits alles besprochen. Er verabschiedete sich schon wieder. Ich hörte ihn sagen: ›Also dann. Bis heute abend. Neun Uhr.‹ Dann verließ er Russells Haus und begab sich in die nächste Kneipe. Deshalb stelle ich meine Frage jetzt noch mal: ›Wer ist Alan Russell?‹«
    Tann zündete sich eine Zigarette an. »Russell führt viele Bezeichnungen…«
    »Zum Beispiel?«
    »Magier. Spiritist. Geisterbeschwörer. Er hält hin und wieder Seancen in seinem Haus ab. Er ist ein Medium, sagt man. Er kann mit dem Jenseits Kontakt aufnehmen. Leute, die mit ihren verstorbenen Angehörigen oder Freunden in Verbindung treten möchten, gehen zu Russell, der diesen Kontakt für sie herstellt.« Meine Augen wurden schmal. »Dann möchte George MacReady heute abend also mit Randolph Tucker im Verbindung treten! Interessant. Weißt du was, Andrew?«
    »Hm?«
    »Wir werden heute abend in der Nähe dieses Hauses sein. Möglich, daß uns Tucker über den Weg läuft…«
    Andrew schluckte. Ich bemerkte, daß etwas mit ihm nicht stimmte und fragte: »Was ist?«
    Er seufzte. »Glaubst du wirklich, daß es uns gelingen wird, Tucker unschädlich zu machen, Tony?«
    Ich lachte optimistisch — aber nur wegen Andrew, denn ich war nicht hundertprozentig davon überzeugt. Daß wir Tucker zur Hölle zurückschicken konnten. Dämonen sind unberechenbar. Man weiß bis zuletzt nicht, wie man mit ihnen dran ist. Das behielt ich natürlich für mich.
    Zu Tann sagte ich: »Du wirst sehen, Andrew! Er ist uns nicht gewachsen!«
    »Wollen wir jetzt auf den Friedhof gehen?« fragte mich Andrew.
    »Auf den Friedhof?«
    »Ja. Wir wollten doch nachsehen, ob Tucker sich da in irgendeiner Gruft versteckt.«
    Ich nickte. »Okay. Sehen wir uns auf dem Friedhof um.« Ich willigte nur deshalb ein, um auch diese Möglichkeit ausgeschöpft zu haben, und um Andrew Tann innerlich zu festigen. Für mich stand fest, daß wir uns den Weg zum Friedhof hätten sparen können.
    Ich erinnerte mich an meine erste Begegnung mit Tucker. Er war gestern nacht vor meinem Wagen über

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