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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wollte nicht prahlen.
    Als ich von meinem Erlebnis in der vergangenen Nacht berichtete, wo Andrew und ich im Hause von Edna und Derek Scott gewesen waren, fing Margie wieder an zu weinen.
    George warf mir sofort einen wütenden Blick zu. Er machte mich für die Tränen seiner Frau verantwortlich. Seine Unruhe wuchs. Ich hatte den Eindruck, er würde mir nun nur noch wenige Minuten widmen und mich dann energisch bitten, sein Haus zu verlassen.
    Aus diesem Grund schwenkte ich mehr und mehr in die Richtung ein, in der ich das Gespräch laufen lassen wollte.
    »In Porlock spricht man davon, daß Randolph Tucker einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein muß«, sagte ich.
    Margie schluchzte laut auf.
    George zuckte zusammen. Er warf einen schnellen Blick auf seine junge Frau und starrte mich dann ärgerlich an. »Wir sprechen nicht gern über Randolph, Mr. Ballard.«
    Ich tat erstaunt. »So? Ich dachte, Sie beide wären so eng mit ihm befreundet gewesen.«
    »Das waren wir. Ganz Porlock wird Ihnen das bestätigen«, erwiderte George. Seine Hände waren fortwährend in Bewegung. Er war merklich unruhig, leih fragte mich, aus welchem Grund.
    »Man nannte Sie die Drillinge«, sagte ich.
    »Ja. Der ganze Ort nannte uns so.«
    »Warum möchten Sie heute nicht mehr über Randolph sprechen?« fragte ich.
    »Es ist uns unangenehm«, sagte George.
    »Unangenehm? Warum denn das?«
    »Sie behaupten, die Leute von Porlock sprechen davon, daß Randolph einem Verbrechen zum Opfer fiel, Mr. Ballard. Nun, tief in unserer Seele sind wir ebenfalls dieser Meinung. Aber wir versuchen, diese schreckliche Möglichkeit von uns femzuhalten. Wir haben Angst, Margie und ich. Bitte fragen Sie uns nicht, wovor wir uns fürchten, wir könnten es Ihnen nicht sagen. Es ist eine Angst, die man nicht erklären kann, die aber doch vorhanden ist. Stellen Sie sich vor, Sie haben einen guten — einen sehr guten — Freund. Sie sind fast jeden Tag mit ihm zusammen. Und plötzlich gibt es diesen Freund nicht mehr. Er verschwindet spurlos. Und dann sagen die Leute, er müsse einem Verbrechen zum Opfergefallen sein. Denken Sie da nicht unwillkürlich: Warum hat es meinen Freund erwischt? Kann mir nicht dasselbe passieren? Immerhin hatten er und ich dieselben Interessen, dieselben Bekannten — möglicherweise ist sein Mörder unter ihnen…«
    George brach ab. Er leckte sich über die Lippen und schielte zur Hausbar. Ich sah ihm an, wie sehr er nach einem Whisky lechzte. Aber er gönnte sich keinen Drink, solange ich bei ihm war. Dadurch stieg seine Nervosität natürlich noch mehr.
    Margie verfiel in eine Art Lethargie. Sie schluchzte nicht mehr. Sie tupfte die Tränen nicht mehr mit dem Taschentuch ab. Sie saß reglos da, schaute zu Boden, ließ den Tränen freien Lauf.
    Sie kugelten über ihre blassen Wangen, zogen schmale, glänzende Bahnen.
    »Möchten Sie hören, was ich mir zusammengereimt habe?« fragte ich George. Mit Margie konnte ich nicht reden. Sie hatte völlig abgeschaltet.
    »Was?« fragte George, obgleich es ihn offensichtlich nicht interessierte. Er wollte vermutlich nicht unhöflich sein.
    »Tucker wurde ermordet. Und er kommt nun Nacht für Nacht mach Porlock, um seinen Mörder zu suchen.« George zuckte zusammen, als wäre ihm ein Stromstoß durch den Körper gefahren. Er schüttelte heftig den Kopf. »Das kann ich mir nicht vorstellen, Mr. Ballard.«
    »Wieso nicht?«
    »Seihen Sie, wenn Randolph tatsächlich ermordet worden wäre, was ja noch nicht mal erwiesen ist, dann wüßte er doch, von wem? Müßte er ihn in diesem Fall erst suchen?«
    Ich rieb mir mit Daumen und Zeigefinger das Kinn und nickte nachdenklich. »Da haben Sie eigentlich recht, Mr. MacReady. Dann gäbe es eine zweite Erklärung.«
    »Welche?«
    »Tucker läßt sich Zeit. Er kennt den Mörder. Aber er attackiert ihn nicht sofort. Er treibt sich erst mal in seiner Nähe herum. Er will ihn mürbe machen, sein Gewissen belasten, und erst dann zuschlagen, wenn der Mann schon, fast verrückt vor Angst geworden ist.« Kein Thema war George unangenehmer als dieses. Er rutschte in seinem Sessel aufgeregt hin und her. Er rümpfte ab und zu — ohne es zu wollen — die Nase. Wie jetzt. Und dann sagte er: »Im übrigen fällt es mir sehr schwer, an einen solchen Spuk zu glauben, Mr. Ballard. Margie und mir ist er noch nicht begegnet.«
    »Seien Sie froh.«
    »Vermutlich haben ein paar hysterische Leute irgendeinen Schatten gesehen…«
    »Mr. MacReady!« widersprach ich energisch.

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