Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
nicht. Er fing beim Anfang an — bei Ednas Vorschlag, den er dann den beiden jungen Männern unterbreitet hatte. Er redete weiter vom Duell, das im düsteren Morgengrauen stattgefunden hatte. Er belastete sich schwer, indem er gestand, daß er und Edna George nicht nur favorisiert hatten, sondern auch nachgeholfen hatten, damit George Randolph aus dem Weg räumen konnte. Er ließ nichts aus, und obwohl er wußte, was das im nachhinein für ihn bedeutete, fühlte er sich merklich erleichtert. Die Beichte wusch seine Seele rein. Er war froh über jedes Wort, das sein Gewissen mehr entlastete.
    Margie war fassungslos.
    Was sie hörte, vermochte sie kaum zu glauben.
    Sie hatte schon lange gewußt, daß sie von ihren Eltern nicht viel halten konnte. Aber eines solch heimtücki-
    sehen Verbrechens hätte sie sie doch niemals für fähig gehalten.
    Und doch hatten sie es getan.
    Margie war darüber maßlos erschüttert.
    Als Derek Scott geendet hatte, ekelte sie plötzlich vor ihm. Er war ihr Vater, und sie empfand das als eine grausame Strafe. Er widerte sie an. Was er getan hatte, konnte sie ihm nicht verzeihen. Er hatte alles zerstört. Aus Habgier. Zunächst hatte er die Freundschaft zwischen ihr und Randolph kaputt gemacht. Obgleich er nicht selbst Hand an Randolph gelegt hatte, hatte er ihn doch ebenso umgebracht wie Edna und George.
    Alles war kaputt. Die Freundschaft. Die Ehe. Das Leben.
    »Ich kann verstehen, daß es dir nicht leichtfallen wird, mir zu verzeihen, mein Kind. Aber… ich bin trotz allem dein Vater. Mein Blut rollt durch deine Adern. Und die Stimme des Blutes wird dir sagen, daß du mich nicht verurteilen darfst.«
    Margie erhob sich.
    Mit steifen Schritten begab sie sich zum Fenster. Sie schaute ihren Vater nicht mehr an.
    »Bitte, verlasse jetzt dieses Haus!« sagte sie tonlos.
    »Du mußt Zeit haben«, nickte Scott. »Zu viel ist auf dich eingestürmt. Ich bewundere deine Stärke, Margie. Dein Vater kann stolz auf dich sein… Darf ich hoffen, daß du mich…«
    Margie schüttelte langsam den Kopf. Sie hatte sich gut in der Gewalt. In ihren Augen waren keine Tränen mehr. Und ihre Miene war mit einemmal hart wie Granit.
    »Nein, das darfst du nicht!« antwortete sie frostig.
    »Ich bin dein… Vater, Margie.«
    »Du warst es niemals richtig. Und nun bist du es gar nicht mehr.«
    »Man kann die ganze Welt verleugnen, aber nicht seinen Vater!« schrie Scott.
    »Miah ekelt vor dir!« sagte Margie kalt. Sie schrie nicht. Sie wirkte äußerlich vollkommen ruhig. In ihrem Inneren tobte ein furchtbarer Schmerz, aber den zeigte sie nicht. »Verlasse auf der Stelle mein Haus. Ich will dich nie mehr Wiedersehen.«
    Scott erhob sich benommen. »Du schickst mich fort, wie einen… einen Dieb, den du nicht kennst und mit dem du nichts zu tun haben möchtest?«
    »Ich schicke dich fort wie einen gemeinen Mörder, mit dem ich nichts zu tun haben möchte!« fauchte Margie. Sie hatte sich umgewandt. In ihren Augen glühte Haß. Sie hätte nie gedacht, daß sie ihren Vater einmal so sehr hassen würde. »Du hast eine schwere Schuld auf dich geladen, die du bei mir nicht loswerden kannst. Ich hoffe, du weißt, was deine Pflicht ist, Derek Scott.« Sie nannte ihn nicht mehr Pa oder Dad.
    Sie hatte keinen Vater mehr. »Zwing mich niaht, zur Polizei zu gehen und dich anzuzeigen. Tu es lieber selbst. Es ist das mindeste, was du als Sühne tun kannst.«
    Scott nickte. »Ja, eigentlich hatte ich vor, mich zu stellen. Ich dachte nur… Ach, was soll’s. Ich werde gehen und dir beweisen, daß dein Vater den Mut hat, für das geradezustehen, was er verbrochen hat!«
    Er machte einen Schritt auf Margie zu. Er wollte sie in seine Arme nehmen und zum Abschied küssen, aber Margie drehte sich abrupt von ihm weg. Der Schmerz machte sie härter als sie war. Vielleicht wollte sie ihrem Vater im Innersten ihres Herzens verzeihen. Doch ihr Haß auf ihn, der ihr alles zerstört hatte, hatte einen dicken mitleidlosen Panzer um ihr Herz gelegt und das Gute darunter begraben.
    Seufzend verließ Derek Scott das Haus seiner Tochter.
    Sie sah ihn die Straße entlanggehen. In Richtung Polizeistation.
    ***
    Sergeant Tom Barkley fiel aus allen Wolken, als er Scotts Geständnis hörte. Vor dieser Wahrheit konnte sich der störrische Sergeant nicht mehr verschließen. Tucker war also tatsächlich tot. Und es war ihm auf irgendeine unerklärliche Weise gelungen, aus dem Totenreich nach Porlock zurückzukommen, um Gericht über seine Mörder zu

Weitere Kostenlose Bücher