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GK175 - Dämonenhochzeit

GK175 - Dämonenhochzeit

Titel: GK175 - Dämonenhochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ballard, es ist einfach unvorstellbar. Aber es ist passiert. Es ist wirklich passiert. Sie können mir jedes Wort glauben.«
    »Ich glaube Ihnen, Gig«, sagte ich erregt.
    »Als die Eisenspitze des Enterhakens die Brust des Kerls traf, gab es Funken. Ehrliche es gab Funken, als hätte ich den Enterhaken gegen einen Felsen gerammt. Und Durning zerschmetterte den Holzschaft des Hakens dann mit einem einzigen Schlag. Er war ungeheuer kräftig. So kräftig, wie kein Mensch es sein kann.«
    Mr. Silver und Vicky hörten dem Bericht des Verlegers genauso gespannt zu wie ich.
    »Er hätte mich umgebracht!« keuchte Thinnes mit verzerrtem Gesicht. »Ich dachte, es wäre aus mit mir, als er mich zum erstenmal niederschlug. Zum Glück könnte ich die Signalpistole gerade noch rechtzeitig erwischen. Ich feuerte auf Durning. Die Rakete fraß sich in seinen Bauch. Er kippte über Bord. Und dann… mein Gott, Ballard, denken Sie nicht, ich könnte so viel Grauen erfinden… ich wollte mich um Barbara Fenton kümmern. Aber ich kam nicht dazu. Plötzlich tauchten drei neue Gestalten auf. Sie sahen haargenau so aus, wie Durning ausgesehen hatte…«
    »Dämonen!« sagte Vicky erschrocken.
    »Oder zumindest Handlanger des Bösen!« bemerkte Mr. Silver. Ich sah, wie er unruhig auf mein Startzeichen wartete.
    »Sie wollten über mich herfallen«, keuchte Thinnes.
    »Wie haben Sie sich die drei Männer vom Leib gehalten?« wollte ich wissen.
    »Mit Feuer. Ich konnte mir noch ganz schnell eine Fackel machen. Diese drei Teufel wichen erschrocken davor zurück. Ohne die Fackel wäre ich verloren gewesen.«
    Ein Brummen war zu hören. Ich fuhr wie der Blitz herum. Das war das Gedröhne eines Jachtmotors.
    »Durnings Jacht!« schrie Gig Thinnes heiser. »Sie fährt ab! Und Barbara ist an Bord!«
    »Wir müssen versuchen, das Mädchen zurückzuholen!« sagte Mr. Silver mit funkelnden Augen.
    Ich wies auf Vicky: »Kümmere dich um Ida.«
    »Wo ist sie?« fragte mich mein Mädchen. Die Antwort bekam sie von Thinnes. Dann sagte der Verleger: »Ich habe ein Boot an der Mole. Kommen Sie, Ballard. Vielleicht kriegen wir die Banditen noch!« Wie von Furien gehetzt rannten wir los.
    ***
    Thinnes startete den Motor. Die kräftige Maschine heulte auf. Mr. Silver stand neben mir, blickte aufs Meer hinaus und trat nervös von einem Bein auf das andere. Mir ging es genau wie ihm. Meine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Dunkelheit lag vor uns. Thinnes lenkte sein schnittiges Motorboot einfach im rechten Winkel von New Providence weg. Durnings Jacht war nicht mehr zu sehen. Es war mehr als fraglich, ob wir sie einzuholen vermochten, denn wenn wir nicht die richtige Richtung einschlugen, rasten wir bloß mit Höchstgeschwindigkeit blindlings in die Nacht hinein. Die Gischt schnellte an unserem Boot hoch. Feiner Wasserstaub schlug uns ins Gesicht. Ich beobachtete Mr. Silver. Der Ex-Dämon konzentrierte sich so sehr, daß ihm die Adern an den Schläfen heraustraten. Ich sah sie pochen.
    Plötzlich schien er das Dämonenschiff geortet zu haben. Er streckte blitzschnell die Hand aus. »Thinnes!« rief er. »Mehr Backbord!«
    Der Verleger nickte und korrigierte sofort den Kurs. Er wußte nichts von Mr. Silvers außergewöhnlichen Fähigkeiten. Aber er hatte Vertrauen zu dem silberhaarigen Hünen. Noch zweimal mußte Thinnes die Richtung geringfügig ändern. Dann nickte Silver mit zusammengezogenen Brauen.
    »Jetzt sind wir richtig!« brummte er voller Grimm.
    Es war ungefähr die Richtung, in der Eleuthera Island lag. Einige Cays hockten wie schwarze Halbkugeln auf dem Meer. »Hier gibt es bestimmt eine Menge Riffe!« sagte Mr. Silver zu Thinnes.
    Der Verleger nickte. »Allerdings. Aber ich nehme trotzdem nicht die Geschwindigkeit zurück. Wir müssen das Risiko eingehen. Hop oder drop! Wenn wir gegen ein Riff donnern, dann hatten wir eben Pech.«
    An und für sich bin ich kein Draufgänger, der; in solchen Situationen jegliche Vernunft ausschaltet, aber diesmal gab ich Thinnes recht. Wir mußten alles wagen, wenn wir Barbara Fenton retten wollten. Ging es schief, dann hatten wir uns wenigstens nichts vorzuwerfen.
    »Ob es hier Haie gibt?« fragte mich Mr. Silver.
    »Ganz bestimmt«, nickte ich.
    »Dann betet zu eurem Gott, daß er euch heil über die Klippen führt!« Silver sagte zu »eurem Gott«, weil er an unseren Gott nicht glaubte. »Da!« schrie Thinnes plötzlich mit schriller Stimme. Er ließ das Steuerrad kurz los und wies nach vorn. Wir sahen

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