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GK178 - Das Haus der Verdammten

GK178 - Das Haus der Verdammten

Titel: GK178 - Das Haus der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich nur mit ratloser Miene mit den Achseln.
    Sie schrieben sich meine Daten auf. Dann brachten sie den Penner ins nächstgelegene Hospital…
    Müde und abgespannt kehrte ich zur Familienpension zurück. Es geschah nichts mehr in dieser Nacht, und ich war froh über diese kurze Verschnaufpause.
    ***
    Als ich tags darauf mit William Meredith über mein mysteriöses nächtliches Abenteuer sprach, verdächtigte der Schauspieler sogleich Robert Gidding. »Er ist Magier«, sagte Meredith hastig. »Er kann die verblüffendsten Tricks, sage ich Ihnen, Mr. Ballard. Vielleicht hat es ihn mal gereizt, einem harmlosen Penner das Leben schwer zu machen. Bei dieser Sorte von Mensch weiß man das ja nie so genau. Wissen Sie, was er an seinem Hals trägt?«
    »Was?« fragte ich.
    »Ein Amulett aus Silber. Ein geschupptes Krokodil. Sie können sich doch noch an das erinnern, was ich Ihnen von Atherton erzählt habe.«
    »Natürlich«, sagte ich.
    »Atherton war wie von Sinnen. Er gebärdete sich wie ein Wahnsinniger. Völlig durchgedreht war er. Dysart hat ihm seine Fäuste mehrmals auf den Schädel geschlagen. Aber erst als Gidding mit seinem Amulett einschritt, beruhigte sich der arme Kerl von einer Sekunde zur anderen. Ich sage Ihnen, der Mann versteht nicht nur etwas von billigen Kartentricks. Der kann mehr. Sehr viel mehr.« Meredith rieb sich nervös die Nase. »Wäre Gidding keine Figur für ein Bühnenstück, Mr. Ballard?«
    Ich hob die Schultern. »Mal sehen. Dazu müßte ich ihn erst noch eingehender studieren.«
    »Tun Sie es. Gelegenheit bietet sich hier bestimmt in reichem Maße.«
    An diesem Tag tauchte Inspektor Harris von New Scotland Yard erneut in der Familienpension auf. Harris war der geborene Spürhund. Ich sah ihm sofort an, daß er sich in diesen Fall regelrecht verbissen hatte. Er war ein Mann von mittelgroßem Wuchs und einem überdimensionalen Schnauzbart, unter dem sein Mund vollkommen verschwand. Er unterhielt sich zunächst mit Clarissa auf ihrem Zimmer. Gidding horchte indessen im Aufenthaltsraum. Ich fragte mich, was den Magier so nervös machte. Der Mann blickte immer wieder zur Decke. Es war die Stelle, wo ungefähr Clarissas Zimmer lag. Was hatte diese merkbare Unruhe zu bedeuten?
    Harris kam später herunter und unterhielt sich mit Meredith und Gidding. Danach suchte er Ina Dysart in der Küche auf. Sie entschuldigte ihren Mann, behauptete, er wäre krank, aber er war nicht krank, sondern betrunken. Sie hatte deswegen mit ihm vor einer halben Stunde so entsetzlich gebrüllt, daß die Fensterscheiben klirrten. Wir hatten es alle gehört.
    Mich nahm sich der Inspektor zuletzt vor. Ich machte ihm den Vorschlag, die Unterredung draußen auf der Straße zu führen. Er blickte mich zuerst argwöhnisch an, aber dann willigte er ein, und wir verließen das Haus. Nun brauchte ich kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen. Der Polizei mußte ich reinen Wein einschenken. Ich war Privatdetektiv, und Scotland Yard kann auf Unwahrheiten sehr sauer reagieren. Zumeist ist dann die Detektivlizenz schneller futsch, als man sie bekommen hat.
    Bruce Harris zeigte sehr viel Verständis für meine Geschichte. Ich gebe zu, es hörte sich haarsträubend an, was ich dem Mann erzählte, aber ich versuchte meine Worte mit Facts zu untermauern, und da ich auf den Inspektor einen seriösen Eindruck machte, versuchte er mir zu glauben.
    »Übrigens, der Penner, den Sie gestern nacht im Nachbarhaus fanden, heißt Glenn Caboon«, sagte der Inspektor, als ich geendet hatte.
    »Wie geht es ihm?« fragte ich.
    »Er stand kurz vorm Verhungern. Die Ärzte stehen vor einem Rätsel. Von mir möchte ich gar nicht reden. Ich kann mir Caboons Zustand auch nicht erklären, oder besser: ich konnte ihn mir nicht erklären. Jetzt, wo ich Sie angehört habe, geht mir zu verschiedenen Fragen ein Licht auf, Mr. Ballard. Caboon wird künstlich ernährt. Er kann durchkommen. Aber gegen die starre Verkrampfung seiner Muskeln können die Medizinmänner nicht das geringste tun. Sie haben es mit krampflösenden Seren versucht, sie haben es mit Elektroschocks probiert. Es gibt nidits, was dem armen Teufel helfen kann.«
    »Vermutlich muß die Wurzel der Ursache gefunden und vernichtet werden«, sagte ich ernst. »Erst dann wird sich Caboons Zustand bessern.«
    »Die Wurzel der Ursache ist jener Spuk, von dem Sie mir erzählten, nicht wahr?«
    Ich nickte stumm.
    Der Inspektor seufzte. »Wissen Sie, daß ich darüber mit niemandem sprechen kann, Mr. Ballard?

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