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GK178 - Das Haus der Verdammten

GK178 - Das Haus der Verdammten

Titel: GK178 - Das Haus der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ich erfuhr sogar, wo sie alle gewesen waren, als James Dern mit dem Kündigungsschreiben hier eingetroffen war: Charles und Ina Dysart hatten bei Harrods, einem Großkaufhaus, zu tun gehabt. Clarissa war beim Friseur gewesen. Robert Gidding hatte für einen neuen Fernsehauftritt geprobt. Und William Meredith hatte auf einer unbekannten Kleinbühne wegen einer winzigen Rolle vorgesprochen. Der Bescheid stand noch aus. Vermutlich würde er ablehnend ausfallen. Ein gewisser Inspektor Bruce Harris von New Scotland Yard hatte diese Angaben bereits alle überprüft. Sie stimmten. Also war das Haus tatsächlich leer gewesen, als Dern hier eintraf. Wer aber hatte ihn dann aus dem Fenster geworfen?
    Eine Frage, deren Antwort mich im Moment brennend interessierte.
    Ich hoffte, dieses Rätsel so bald wie möglich lösen zu können.
    Meredith ging um eins.
    Ich war hundemüde, wusch mich und ging dann zu Bett. Aber trotz dieser bleiernen Müdigkeit konnte ich nicht sofort einschlafen. Zu viele Dinge spukten mir im Kopf herum. Ich ließ alle Personen, mit denen ich heute bekannt geworden war, an meinem geistigen Auge Revue passieren. Ich wußte eine ganze Menge von ihnen. Auch von Oliver Blenford hatte ich gehört, und das die Urne mit seiner Asche sich hier im Haus befand.
    Zu Beginn eines Falles verdächtigt man stets mehrere Personen.
    Diesmal waren es Clarissa Blenford und Robert Gidding.
    Danach fängt man an, behutsam die Spreu vom Weizen zu trennen, und wenn man ein bißdien Glück hat, erkennt man schon bald, wer der wahre Täter ist.
    Ich brummte in meinen imaginären Bart, rollte mich auf die andere Seite und wollte es für diesen Tag mit dem Grübeln genug sein lassen. Aber manchmal fällt es einem unwahrscheinlich schwer, abzuschalten.
    Etwas zwang mich, in dieses Haus, in meine neue Umgebung, in diese Dunkelheit, die ein Geheimnis von großer Grausamkeit barg, hineinzuhören. Ich lauschte unwillkürlich mit angehaltenem Atem.
    Plötzlich überlief es mich kalt.
    Ich hörte ganz deutlich ein grauenerregendes Stöhnen.
    Es kam durch die Wand…
    ***
    So wie eine Spiralfeder, die man zusammendrückt und dann jäh losläßt, schnellte ich aus meinem Bett. Ich mußte unbedingt wissen, wer diese grauenvollen Geräusche verursachte. Hastig kleidete ich mich wieder an. Die Müdigkeit war augenblicklich von mir abgefallen. Ich war hellwach und tatendurstig. Das Jackett noch. Dann war ich fertig. Sogar die Schulterhalfter mit meinem Colt Diamondback trug ich. Sicher ist sicher, dachte ich mir. Auf Zehenspitzen schlich ich zur Tür. Das Mondlicht reichte, um mich meinen Weg finden zu lassen, ohne daß ich gegen ein Möbel stieß. Behutsam drückte ich die Klinke nach unten. Die Tür ließ sich geräuschlos aufziehen. Ich lauschte in den Korridor hinaus. Im Haus herrschte vollkommene Stille.
    Ich orientierte mich kurz und stellte fest, daß jenes gespenstische Stöhnen, das durch die Wand an mein Ohr gedrungen war, nicht in diesem, sondern im Nachbarhaus entstanden war. Hier oder nebenan. Ich wollte es ergründen. Schnell schloß ich die Tür hinter mir. Niemand bemerkte mich. Ich glitt über die Stufen der Treppe, ohne mich durch ein Geräusch zu verraten, Unten riß ich die Eingangstür ungestüm auf. Da sie von außen nicht ohne Schlüssel zu öffnen war und- ich von Ina Dysart noch keinen Schlüssel bekommen hatte, klemmte ich eine alte Zeitung unter die Tür. Nun konnte sie nicht mehr zufallen.
    In großer Eile wandte ich mich nach links.
    Wenige Sekunden später eilte ich in das Nachbarhaus. Ich fühlte sofort instinktiv, daß hier nicht alles in Ordnung war. Meine Nackenhaare sträubten sich. Ich ballte meine rechte Hand zur Faust. Es war durchaus möglich, daß ich mich mit Hilfe meines magischen Ringes aus einer gefährlichen Klemme heraushauen mußte. Mit vibrierenden Sinnen schlich ich die Treppe hoch. Meine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt.
    Diese Atmosphäre gefiel mir nicht.
    Sie machte mir zwar nicht Angst, aber sie erzeugte ein reichliches Maß an Unbehagen.
    Mit aufeinandergepreßten Kiefern erreichte ich das Obergeschoß des leerstehenden Hauses. Ich mußte jederzeit gewärtig sein, daß ich von irgendeiner Seite angegriffen wurde. Diese ständige Bereitschaft zerrt wahnsinnig an den Nerven. Ich blieb stehen. Dunkelheit umfing mich.
    Da war es wieder, dieses geisterhafte Stöhnen.
    Nun wurde es durch keine Mauer mehr gedämpft. Ich hörte es klar und deutlich und wandte mich sogleich in die Richtung,

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