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GK181 - Der Spinnenmann

GK181 - Der Spinnenmann

Titel: GK181 - Der Spinnenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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500 Pfund in Aussicht stelle, sicher sein, daß Sie sich in dieser Sache ranhalten werden.«
    Bonner nickte hastig. »Worauf Sie sich verlassen können.«
    ***
    Ich beschränkte mich mit dieser Taktik jedoch nicht nur auf Budd Bonner. Ich kannte noch einige Hehler mehr. Viele von ihnen waren zur Zeit sogar noch aktiv — was sie natürlich energisch bestritten. Ich ließ mich diesbezüglich auf keine Debatten ein. Wohin ich kam, deponierte ich, daß ich nur an einem interessiert war: am Spinnenmann. Und ich stellte jedem —genau wie Budd Bonner — 500 Pfund in Aussicht, falls ich einen Tip bekommen sollte, der mich haargenau auf den Spinnenmann zukatapultierte.
    Keiner der Männer, die ich besuchte, sagte, er wäre an meinem Geld nicht interessiert.
    In den Augen aller entdeckte ich das gleiche begeisterte Schimmern, das schon Budd Bonners Blick verklärt hatte.
    500 Pfund! Für einen einfachen Hinweis. Das konnte unter Umständen das seit langem am leichtesten verdiente Geld werden…
    Nach stundenlangem Umherschwirren in der Stadt kehrte ich in die Chichester-Road zurück.
    Nun tickte meine Zeitbombe.
    Und irgendwann — dessen war ich sicher — würde sie mit einem lauten Knall hochgehen…
    Darauf wartete ich.
    ***
    Er lag auf dem Bett, hatte die Arme unter dem Kopf verschränkt und blickte starr zur Decke. Seit einer Stunde lag er nun schon so da. Reglos. Als wäre er tot. Nur das Heben und Senken des Brustkorbes verriet, daß Clips Sardo am Leben war. Grinsend dachte er an die Schlagzeilen, die er machte. London hatte Angst vor ihm, und das gefiel ihm.
    Kein Verbrecher hatte diese Stadt jemals so aufgerüttelt wie er das tat. Nicht einmal Jack the Ripper war das gelungen.
    Jack the Ripper. Eines würde Clips Sardo mit diesem in ein paar Jahren gemeinsam haben: die Tatsache, daß ihn keiner erwischt hatte. Der Polizei war es nie gelungen, den Ripper zu entlarven, und ebenso würde es mit dem Spinnenmann sein. Sardo lachte in sich hinein. Seine Masche war spektakulär, sensationell und einmalig. Kein Verbrecher auf der ganzen Welt war in der Lage, das zu tun, wozu er, Sardo, fähig war.
    Ein unbeschreibliches Glücksgefühl erfüllte Sardos Brust.
    Oja, es brachte enorme Vorteile, wenn man sich die Mächte der Finsternis untertan machte, wenn man die Kräfte des Bösen geschickt ausnützte. Es machte sich bezahlt. Und was hatte er für alles das zu geben? Nicht mehr als seine lächerlich wertlose Seele. Die sollte der Satan getrost haben, wenn er so sehr danach gierte. Was machte das denn schon aus.
    Das Läuten des Telefons riß Clips Sardo aus seinen Gedanken. Er schnellte vom Bett und ging an den Apparat.
    »Hier Sardo.«
    »Gut, daß Sie zu Hause sind!« stöhnte am anderen Ende der Leitung ein Mann.
    »Was gibt’s?«
    »Ich bin’s, Brewster.«
    »Ich habe Ihre Stimme erkannt. Was ist los, Brewster? Was regt Sie so sehr auf?«
    »Hören Sie, Sardo, Sie haben mir doch diese drei Gemälde angeboten…«
    »Ja. Im Auftrag eines guten Freundes«, sagte Clips Sardo schnell. Seine Miene verdüsterte sich. Er spielte nervös mit dem Telefonkabel. »Geht irgend etwas nicht in Ordnung, Brewster?«
    »Mir kam zu Ohren, daß ein Schnüffler die Gemälde sucht.«
    »Etwas in der Art war doch zu erwarten, oder? Wenn etwas gestohlen wird, sucht es die Polizei…«
    »Ach was. Die Polizei. Es soll sich um einen ziemlich gerissenen Privatdetektiv handeln.«
    »Wie ist sein Name?« fragte Sardo mit kantigen Zügen.
    »Tony Ballard.« Brewster seufzte. »Sagen Sie Ihrem Freund, daß ich das Geschäft furchtbar gern gemacht hätte, Sardo. Aber ich habe plötzlich ein so komisches Gefühl… Ich weiß nicht, wie ich Ihnen das erklären soll… Bisher konnte ich mich auf mein Gefühl immer verlassen, und wenn es mir rät, die Finger von einer Sache zu lassen, dann tu’ ich das auch sofort. Vielleicht kommen wir ein andermal ins Geschäft. Ihr Freund wird ja nicht zum letztenmal… Naja. Sagen Sie ihm, daß ich’s zwar bedaure, daß ich die Gemälde aber jetzt um keinen Preis mehr haben möchte. Er wird es verstehen. Und — ich bin schließlich nicht der einzige in der Stadt, mit dem man solche Geschäfte abwickeln kann.«
    »Vielen Dank für den Anruf, Brewster«, sagte Sardo mit gefletschten Zähnen.
    »Seien Sie auf der Hut, Sardo.«
    »Mach’ ich bestimmt«, sagte Clips Sardo und legte auf. Wütend starrte er den Apparat an. »Feigling!« knurrte er gereizt. Kopfschüttelnd fuhr er fort: »Wie kann man nur vor einem

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